Aave V3 mit neuen Standards für DeFi-Markt
Die dritte Generation der DeFi-Lending Plattform Aave aus Finnland steht wohl unmittelbar bevor.
Aave V3 macht Lending-Plattform noch besser
Die bekannte und steil aufsteigende Multi-Asset-Plattform wurde von Stani Kuchelov im Jahr 2017 ursprünglich unter dem Namen ETHLend gegründet.
Experten sehen den neuen Rollout als Gamechanger in der Branche, und wir haben uns die einzelnen Funktionen mal genauer angesehen.
Die erste Version des Aave Smart Contracts Protokolls wurde 2019 auf dem Ethereum Mainnet entwickelt. V1 ermöglichte es Nutzern, Liquidität bereitzustellen oder auszuleihen, und zwar vollständig autonom. Sie konnten so Erträge aus jeder dem Protokoll bereitgestellten Liquidität erzielen.
Im Dezember 2020 wurde V2 veröffentlicht, mit neuen Funktionen für die Bereitstellung von Liquidität und einem Zugang zum DeFi-Ökosystem. Nutzer konnten in dieser Version zwischen stabilen und variablen Zinssätzen für jede Kredittransaktion wählen.
In den letzten zwei Jahren ist das Aave Ökosystem erheblich gewachsen, nicht zuletzt durch die Unterstützung der Community.
Es ist gelungen, den sicheren und risikobewussten Betrieb des Aave Protokolls sicherzustellen, und die Community unterstützte auch die Erweiterung vom Ethereum Mainnet auf die Polygon- und Avalanche-Netzwerke.
Aave Community stimmt über V3 ab
Nun steht eine neue Entscheidung der Aave Community an, das Aave Protokoll V3 soll kommen.
Aave verwaltet Vermögenswerte in Milliardenhöhe und das Entwicklerteam ist nicht unbekannt, sondern präsent und greifbar für die Community.
Neben Maker und Uniswap gehört Aave zu den bekanntesten DeFi-Börsen. Mit dem Aave Request for Comment ARC hat die Community an Aave Governance die Veröffentlichung von Aave V3 eingereicht.
Dieses Update ist notwendig, um sich den schnell verändernden Branchenstandards anzupassen und den Kunden genau die Leistungen zu bieten, die sie heutzutage erwarten.
Wahrscheinlich werden andere Krypto-Börsen nachziehen, wenn Aave V3 veröffentlicht und eingeführt wird.
Die noch offene Abstimmung im Snapshot zeigt ein eindeutiges Ergebnis mit mehr als 341.000 Ja-Stimmen und nur 2.800 Nein-Stimmen.
Die Tools verleihen dem Protokoll sowie seiner Community mehr Granularität in Bezug auf das Hinzufügen von Vermögenswerten, das Festlegen von Liquiditätskennzahlen und einen sogenannten „Oracle Sentinel“, um die Genauigkeit zwischen den Preisdaten von Layer-1 und Layer-2 Netzwerken besser überwachen zu können.
Daneben sollen folgende Funktionen unter Aave V3 möglich sein:
- Aave Portal: Es ermöglicht den nahtlosen Fluss von Assets zwischen Aave V3-Märkten über verschiedene Netzwerke. Die Brücken im Portal erlauben sogenannte Cross-chain Interaktionen.
- High Efficiency Mode: Dieser eMode ermöglicht den Kreditnehmern, die höchste Kreditaufnahmekraft aus ihren Sicherheiten zu ziehen.
- Isolation Mode: Mit diesem Modus wird das Engagement und die Risiken des Protokolls bei neu gelisteten Vermögenswerten begrenzt. Kredite werden dafür nur bis zu einer bestimmten Schuldenobergrenze zugelassen.
- Risk Management Improvements: Sie bieten zusätzlichen Schutz für das Aave Protokoll, unter anderem durch verschiedene Risikoobergrenzen und andere Tools, die bisher nicht weiter definiert wurden.
- Layer-2 Specific Features: Mit den speziellen Designs für Layer-2 Netzwerke soll die Benutzererfahrung und Zuverlässigkeit verbessert werden.
- Community Contribution: Dieser Beitrag erleichtert und fördert die Community Nutzung durch eine modulare und gut organisierte Codebasis.
Aave V3 mit funktionalen Verbesserungen
Aave V3 soll das robusteste und effizienteste DeFi-Liquiditätsprotokoll sein, das je entwickelt wurde.
Daher sind noch weitere funktionale Verbesserung mit der Einführung der neuen Version des Aave Protokolls geplant. Dazu gehören:
Capital Efficiency: V2 war so entwickelt, dass Benutzer ihre an das Aave Protokoll gelieferten Vermögenswerte in Bezug auf die Generierung von Ertrag innerhalb des Protokolls und / oder über Schnittstellen zu anderen Netzwerken nicht optimieren konnten. V3 löst dieses Problem nun, einschließlich der Optimierung der Leistungsaufnahme. Die sogenannten „borrowing power“ kann mit Kreditaufnahme übersetzt werden und dementsprechend handelt es sich hier um die Kreditaufnahme-Kraft.
Risk Mitigation Adjustment: Zusätzliche Sicherungsmechanismen sollen die gesamte Sicherheit des Aave Protokolls gewährleisten, auch wenn das Protokoll derzeit schon über weitreichende Risikominderungsfunktionen wie die Anpassung der Kreditaufnahme-Kraft und Maintenance Margins.
5/ Isolation Mode + Risk Management 🔐
Limit exposure and risks by borrowing up to a specific debt ceiling, providing even *more* protection for the protocol through different risk caps and other tools. 💫 pic.twitter.com/or2LTU3CTk
— Aave (@AaveAave) November 4, 2021
Dabei handelt es sich um die Erhaltungsmarge, das ist der Mindestbetrag an Eigenkapital, den ein Anleger nach dem Kauf halten muss, damit das Konto offen bleibt. In früheren Versionen war dies die benutzerdefinierte Liquidationsschwelle Custom Liquidation Threshold.
Decentralization: Um die Dezentralisierung zu maximieren, werden weitere Funktionen von Aave Governance dezentral. Das soll geschehen, indem es seine Funktionen an Teams oder Einzelpersonen delegiert. Mitglieder der Community können schon bisher Vorschläge einreichen und GrantsDAO sowie RiskDAO erstellen. Aave wünscht sich aber offenbar noch mehr Dezentralität des Protokolls.
Cross-chain Facilitation: Benutzer können mit Aave V3 ihre eigene individuelle Liquidität nahtlos vom Aave Protokoll von einem Netzwerk auf das andere übertragen.
3/ Portal 🌀
V3 will allow you to move assets seamlessly over different networks 🎉 Portal bridges solutions that tap into the Aave Protocol liquidity, allowing cross-chain interactions. pic.twitter.com/nW7btG6Ca6
— Aave (@AaveAave) November 4, 2021
Aave V3 – mit hoffentlich besserem Kurs
Wenn alles positiv läuft, sollen die Code-Audits Ende November abgeschlossen sein. Nach der ersten Abstimmung, die noch läuft, warten dann noch weitere Abstimmungen auf die Aave Community.
Beispielsweise hinsichtlich der Entscheidung, welche Netzwerke in Aave V3 zunächst veröffentlicht werden. Diese Anzahl ist zunächst auf maximal drei Netzwerke begrenzt.
Über die erste Codelizensierung im DeFi-Bereich soll ebenfalls noch von der Aave Governance für Aave V3 entschieden werden.
Aber Aave V3 behält die Kernkonzepte bei, für die das Protokoll bekannt ist. Dazu gehören aTokens, sofortige Liquidität, Kreditaufnahmen mit stabilem Zinssatz und viele weitere. Ein technisches Whitepaper für Entwickler soll separat veröffentlicht werden.
Wie steht es um den Aave Kurs?
Der Token war in der letzten Woche in der Underperformance von 7,8 %. Offenbar kämpft Aave wegen der Dominanz seiner Bären derzeit mit seinem Marktpreis.
Auch die Marktkapitalisierung leidet und ging um 4 Milliarden US-Dollar zurück, was einem Rückgang von 4,5 % entspricht.
Es sieht aktuell nicht nach einem Aufwärtstrend aus, der Token kann vorerst nicht als günstige Investition bezeichnet werden. Die Volatilität seines Preises in diesem aktuellen Trend macht ihn zu instabil.