MicroStrategy kauft erneut Bitcoin für 242 Millionen US-Dollar

Bereits in der Vergangenheit haben wir diverse Male über die Bitcoin-Käufe von MicroStrategy berichtet. Noch immer scheint die „All-in“-Strategie des amerikanischen Software-Giganten kein Ende zu nehmen. Wie CEO Michael Saylor auf Twitter bekannt gegeben hat, kaufte MicroStrategy erneut weitere 5.050 BTC für etwa 242 Millionen US-Dollar. Mittlerweile hält das Unternehmen 114.042 BTC und ist damit das Unternehmen mit den meisten BTC im Eigenbesitz.

Immer wieder gibt es reichlich Kritik an der Investitionsstrategie des Unternehmens. Auch intern sorgten Aktienverkäufe ranghoher Führungskräfte um Michael Saylor zuletzt für Spekulationen. Zeit für eine Einordnung der Geschehnisse rund um MicroStrategy.

MicroStrategy als „Bitcoin Whale“ unter den börsennotierten Unternehmen

Eine Auflistung aller börsennotierten Firmen, die in den Bitcoin investiert haben, macht deutlich, dass MicroStrategy in diesem Ranking mit großem Abstand auf dem ersten Platz liegt. Mittlerweile hält das Unternehmen mehr als doppelt so viele BTC wie Tesla (42.902 BTC) auf Platz zwei. Wie nun bekannt wurde, scheint sich CEO Michael Saylor auf seinem unangefochtenen Platz an der Spitze nicht ausruhen zu wollen. Vielmehr gab er selbst auf Twitter bekannt, dass MicroStrategy erneut im großen Stil auf dem Markt zuschlug und weitere BTC kaufte.

Offenbar hat das Unternehmen den kürzlichen Kursabstieg genutzt, um seine Bestände weiter auszubauen. Demnach hat das Unternehmen auf einen Schlag weitere 5.050 BTC erworben und dafür über 242 Millionen US-Dollar bezahlt. Auch in die übrigen Zahlen gab Saylor einen transparenten Einblick. So betrug der Durchschnittspreis der Transaktionen 48.099 US-Dollar pro BTC. In Summe hat das amerikanische Software-Unternehmen bereits weit über 3 Milliarden US-Dollar investiert. Derzeit besitzt MicroStrategy 114.042 BTC.

Bereits mehrfach dieses Jahr kaufte Michael Saylor große Mengen BTC auf einmal. Zuletzt im August (4.000 BTC) und im Juni (13.000 BTC). Große Teile dieser Investitionen wurden durch aufgenommenes Kapital finanziert. So gab das Unternehmen beispielsweise verzinste Schuldverschreibungen aus, um mit dem erhaltenen Geld BTC kaufen zu können. Mittlerweile scheint MicroStrategy und sein CEO alles auf eine Karte setzen zu wollen und geht damit zweifellos einen riskanten Weg.

MicroStrategy geht All-in – aber geht auch jeder mit?

Diversifikation ist bei Kryptowährungen und Anlagestrategien aller Art ein wichtiger Faktor zur Risikoabsicherung. Obwohl nicht bis ins letzte Detail bekannt ist, welche Assets MicroStrategy neben dem Bitcoin noch hält, dürfte die nach Marktkapitalisierung größte Kryptowährung deutlich übergewichtet sein. Viele Beobachter und Kritiker halten die Strategie von CEO Michael Saylor allerdings für blauäugig. Sollte der BTC-Kurs langfristig fallen, dürfte das Unternehmen mit seiner Entscheidung für immense Unternehmensverluste sorgen.

Glaubt man allerdings Saylor, entbehren diese Schlüsse jeglicher Wahrheit. Mehrmals bereits betonte er, dass er von dem langfristigen Kurswachstum des Bitcoins überzeugt ist und er einen Notfallplan hat, sollte es wider Erwarten nicht zum Kursanstieg kommen. In einem Interview mit Natalie Brunells von Coin Stories gab der langjährige CEO an, dass sein Unternehmen bei keinem BTC-Preis gezwungen wäre, die Bestände zu veräußern – egal, wie niedrig der Preis sei. Auch ohne konkrete Erklärungen dürfte MicroStrategy demnach auch im Falle eines Scheiterns der Investitionen nicht am finanziellen Abgrund stehen.

Michael Saylor als Chef scheint also vollends überzeugt zu sein. Doch ziehen auch wirklich alle im Unternehmen mit? Zuletzt gab es Spekulationen, dass dies nicht der Fall sein könnte.

Führungskräfte verkaufen ihre Aktienanteile

Ein aktuelles Dokument der amerikanischen Finanzaufsichtsbehörde SEC zeigt, dass zwei wichtige Führungskräfte von MicroStrategy große Teile ihrer Unternehmensanteile verkauften. Die beiden Mitarbeiter sind CFO Phong Le und der CTO Timothy Lang. Die Verkäufe haben bereits im August stattgefunden und beide verkauften einen großen Anteil ihrer Aktien. Le veräußerte 20.000 Anteile und Lang 10.000. Grundsätzlich sind Verkäufe von Führungskräften nicht ungewöhnlich und basieren auf einem festen Handelsplan, doch der plötzliche Verkauf in so großer Höhe überrascht dann doch.

Der Chefstratege Matt Maley von Tabak + Co. sieht in dem Vorgehen ein klares Bekenntnis, dass die ranghohen Mitarbeiter den Kurs von Michael Saylor nicht vollumfänglich mitgehen wollen. Maley ergänzte, dass überzeugte Führungskräfte nicht einfach so große Teile ihres Aktienpakets verkaufen, wenn es gut für das Unternehmen läuft und auch langfristig ein Erfolg erwartet wird.

MicroStrategy und die beiden Mitarbeiter äußerten sich nicht zu den Geschehnissen. Demnach bleibt unklar, ob sie wirklich nicht von der Strategie überzeugt sind oder sie einfach nur von dem Anstieg der MicroStrategy-Aktie profitieren wollten. Die Verkäufe brachten den beiden leitenden Angestellten jeweils deutlich über 7 Millionen US-Dollar ein.

Fazit: Michael Saylor hält an seiner Strategy fest und schwört auf den Bitcoin

Mittlerweile liefert MicroStrategy in aller Regelmäßigkeit neuen Gesprächsstoff durch seine Bitcoin-Käufe. Alle paar Monate erwirbt der Software-Gigant BTC in dreistelliger Millionenhöhe. Auch nun schlug das Unternehmen wieder im großen Stil zu und kaufte über 5.000 BTC für 242 Millionen US-Dollar. Damit besitzt das Unternehmen inzwischen über 114.000 BTC.

Immer wieder wird Kritik an dem Vorgehen von MicroStrategy laut. Sicherlich ist eine „All-in“-Strategie in den seltensten Fällen der richtige Weg. Sollte Michael Saylor allerdings Recht behalten, dürften seine heutigen Entscheidungen in Zukunft für einen Geldsegen in hoher Milliardenhöhe sorgen. Wie so häufig wird sich erst in Zukunft zeigen, ob die riskante Strategie aufgeht und ob das Unternehmen etwaige Kursverluste aussitzen kann.

Die Anleger des Unternehmens – egal, ob intern oder am Markt – werden auf jeden Fall immer einen gespannten Blick auf den Bitcoin-Kurs werfen.

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