Was sind Masternodes? | Definition und Erklärung
Der Begriff „Node“ ist im Bereich Blockchain durchaus geläufig. Doch was sind Masternodes? Eine Antwort darauf zu geben, ist nicht allzu einfach.
Denn je nach Betreiberplattform unterscheidet sich die Definition und der Anwendungsbereich von Masternodes. Um jedoch einen Einblick in die Materie zu bekommen, hilft es, sich mit dem Dash Projekt auseinanderzusetzen.
Denn hier wurde die Masternode Idee letztlich geboren. Zwischenzeitlich tummeln sich die unterschiedlichsten Projekte am Markt.
Doch schwächelt der Kryptomarkt, schwächeln auch die Rewards im Bereich Masternodes. Zudem sollte vor einem Investment genau recherchiert werden, da sich selbstredend auch in diesem Bereich schwarze Schafe tummeln.
Mit folgendem Artikel werden wir Dir die Antworten zu den wichtigsten Fragen rund um das Thema Masternodes geben.
Dash – Der Masternode Ursprung
Wer die Masternode Idee verstehen möchte, kommt an der Dash Blockchain nicht vorbei. Deren Gründer, Evan Duffield, griff die Bitcoin Idee auf.
Doch erkannte er darin einige Schwächen, die er verbessern wollte. Nachdem die Bitcoin Community die erarbeiteten Verbesserungsvorschläge nicht aufnehmen wollte, entschied sich Duffield, ein eigenes Netzwerk zu gründen.
Seither verfolgt Dash das Ziel, eine vollständig dezentrale digitale Alternative zu Bargeld anzubieten. Besondere Eigenschaften sind unter anderem:
- Ausgezeichnete Benutzerfreundlichkeit
- Hohe (Transaktions-)Geschwindigkeit
- Verbesserte Anonymität
Dash’s Masternode Gedanke
Um den Schwächen des Bitcoin Netzes zu begegnen, musste das dahinterstehende Konzept erweitert werden. Der Proof of Work Mechanismus mit seinen zu 100 % synchronen Nodes verhindert insbesondere die Geschwindigkeit der Transaktionen.
Auch das Einbinden weiterer Features stellt sich als kaum lösbar dar. Eine Masternode bei Dash kann letztlich nicht nur Transaktionen anstoßen und bestätigen, sondern diese optional auch mit speziellen Eigenschaften versehen.
Mit der Funktion „PrivateSend“ ist es möglich, eine anonyme Transaktion durchzuführen. Das Feature „InstandSend“ ermöglichte eine sofortige Zustellung. Die Abwicklung der definierten Transaktionen wird über Masternodes realisiert.
Dash baut auf dem Konzept von Bitcoin auf und ist mit einigen Schlüsselkomponenten des Bitcoin-Ökosystems kompatibel. Da die Masternodes jedoch als zweistufige Netzwerkstruktur dienen, wartet das Netzwerk mit den bereits beschriebenen Verbesserungen auf.
Masternodes und das Mining
Dash verbindet für die Durchführung der verfügbaren Funktionalität zwei Konsensverfahren miteinander. Zur Absicherung der Blockchain wird das bewährte Proof of Work (PoW) Konzept genutzt, das wie bei Bitcoin von Minern betrieben wird.
Durch das Lösen eines komplexen mathematischen Problems „erarbeiten“ sich die Miner die Möglichkeit, neue Blöcke an die Kette anzuschließen. Zur Blockproduktion nutzt auch Dash das klassische Mining aus dem PoW.
Durch die zweistufige (englisch: „two-tier“) Struktur des Netzwerkes werden die anderen Funktionen jedoch über die Masternodes durchgeführt. Sie werden daher auch als Full Nodes bezeichnet.
Dabei kommt den Masternode Betreibern bei Dash eine bedeutendere Rolle zu als den Minern. So erhalten Masternode Betreiber für ihre Arbeit ebenso Rewards aus der Blockproduktion.
Masternodes als Proof of Service
Das Masternode System wird als Proof of Service (PoS) bezeichnet, da die Masternodes wichtige Dienste für das Netzwerk erbringen. Tatsächlich wird das gesamte Netzwerk von Masternodes überwacht.
Sie haben die Macht, unzulässig gebildete Blöcke von Minern zurückzuweisen. Entsprechendes fehlerhaftes oder böswilliges Verhalten der Miner, kann von den Masternodes geblockt werden.
Neu geschaffene Blöcke können so verworfen und am Anschluss an die Blockchain verhindert werden.
Miner sind also für die erste Ebene der Blockchain zuständig. Sie ermöglichen das Senden und Empfangen von Beträgen und verhindern „Double-Spending“.
Masternodes betreiben die zweite Ebene und setzen alle Funktionen um, die Dash von anderen Kryptowährungen abhebt.
Masternode bei Dash betreiben
Um eine Masternode bei Dash betreiben zu können, sind einige Punkte zu beachten. Ein entscheidender davon ist, dass 1.000 Dash bereitgehalten werden müssen. Zum Zeitpunkt der Artikelerstellung liegt der Preis für 1 Dash bei rund 40 USD.
Nach seiner Einführung erzielte der Coin werde um 1.000 USD. Die letzten Hochs lagen bei rund 300 USD. Wer eine Masternode im Dash Netz eröffnen will, musste also auch schon tief in die Tasche greifen.
Auch heute müssen allein 40.000 USD an Dash vorgehalten werden. Zwar sind die Coins nicht wie bei Ethereums Proof of Stake geblockt, doch wird die Mindestanzahl an Coins unterschritten (zum Beispiel durch einen Verkauf) wird die Masternode auf inaktiv gesetzt.
Da neben den Coins auch weitere Technik und technische Kompetenz notwendig ist, scheint der Einstieg in den Dash Kosmos eher professionellen und kapitalstarken Anlegern vorenthalten.
Masternode Definition
Die grundlegende Masternode Idee von Dash wird heute vielfältig eingesetzt. Derweil ist eine eindeutige Masternode Definition kaum möglich. Hinter Masternode Projekten tummeln sich letztlich Blockchain Unternehmen.
Über die Plattform masternodes.online können die Coins verschiedener Masternode Projekte und deren Werte eingesehen werden. Sortiert man diese nach „Volume“ (Marktkapitalisierung) sieht man, dass auf Platz 1 weiterhin der Masternode Erfinder Token Dash rangiert.
Beschäftigt man sich anschließend intensiver mit den Ideen hinter den Projekten, fällt auf, was unter Masternodes verstanden werden kann.
Man könnte Masternodes als Betreiber von Multilevel-Blockchain-Konzepten definieren. Denn verbinden einige für diesen Artikel recherchierte Projekte viele verschiedene Blockchain Themen unter einem gemeinsamen Dach.
Der Token repräsentiert letztlich die Bewertung des gesamten Blockchain-Unternehmens. Die folgenden Beispiele werfen einen Blick in einige Masternode Projekte.
DeFiChain Masternode
Auch die DeFiChain (DFI) möchte für seinen Coin eine breite Anwendungsmöglichkeit schaffen. Der Titel zeigt bereits, dass die Blockchain sich auf die Thematik dezentralisierter Finanzen (DeFi) konzentriert. Der Claim des Unternehmens lautet:
“Native Decentralized Finance for Bitcoin
A blockchain dedicated to fast, intelligent and transparent decentralized financial services, accessible by everyone.”
Das Netzwerk baut auf den Proof of Stake Konsens und verbindet diesen mit der Sicherheit von Bitcoins Proof of Work Mechanismus.
Die Anwendungsfelder sind hierbei vielseitig:
- Lending: Anleihen und Ausleihen durch besicherte Systeme.
- Wrapping von Token: Mit einer Vielzahl von Krypto-Assets arbeiten, direkt auf der Kette.
- Preis-Oracles: Daten von anderen Handelsketten und Nicht-Kryptomärkten sammeln.
- Exchanges: Direkter Peer-to-Peer-Handel zwischen Kryptowährungen.
- Übertragbare Schulden und Forderungen: Arbeiten mit einer Transparenz, die bei Institutionen nicht möglich ist.
- Unbesicherte Schulden: Darlehen auf der Grundlage von Reputation und überprüfbaren Referenzen.
- Tokenisierung von Vermögenswerten: Tokenisierung von Aktien, Immobilien und anderen Vermögenswerten.
- Ausschüttung von Dividenden: Automatische Investitionsausschüttungen mit intelligenten Verträgen.
Horizen Masternode
Horizen bezeichnet sich selbst als das sicherste interoperable Blockchain-Ökosystem, das von der größten und dezentralsten mehrstufigen Knoteninfrastruktur der Branche unterstützt wird.
Die native Kryptowährung von Horizen wird ZEN genannt. Das Ökosystem des Netzwerkes kann sich sehen lassen. Die Partnerschaften und deren Fokus sind:
Tokenmint: Eine „No-Code“-Tokenisierungsplattform, die es jedem ermöglicht, einfach und schnell ein Token mit benutzerdefinierten Tokenomics zu erstellen. Es sind keine Programmierkenntnisse erforderlich.
zkAudit: Eine vollständig dezentralisierte und datenschutzfreundliche Audit-Blockchain. zkAudit ist mit zk-SNARKs ausgestattet, einer Datenschutztechnologie, die eine Verifizierung ohne Offenlegung identifizierbarer Informationen ermöglicht.
Dash: Die Kooperation mit Dash soll insbesondere die Mainstream-Adaption von Kryptowährungen als Zahlungsmethode etablieren. Dies wiederum soll dazu beitragen, die Aktivitäten von Dash im Bereich des digitalen Zahlungsverkehrs zu verstärken.
Morpheus.Network: Aufbau einer Blockchain auf Horizen, die es Unternehmen ermöglicht, jeden Schritt in der Lieferkette auf einer öffentlichen, nicht zulassungsbeschränkten und dezentralen Blockchain aufzuzeichnen.
Hinzu kommen weitere Kooperationen, die abschließend nur in Kürze dargestellt werden sollen, um den Rahmen des Artikels nicht zu sprengen.
- IOTA: Oracles und Interoperabilität
- Sikoba: DeFi
- Dragonchain: Identitätssicherheit und Privatsphäre
- LTO Network: Privatsphäre und Datensicherheit
- Apis: DEX (dezentrale Börse) und Datensicherheit
- Dia: Oracles
- Dot Arcade: Gaming und NFT
Flux Masternode
Flux bietet ein umfassendes Angebot an dezentralen Computing-Diensten und möchte Blockchain-as-a-Service Lösungen bieten. Unzählige dezentrale Anwendungen, sogenannte dApps, laufen bereits auf der Blockchain. Im Folgenden werden daher nur ausgewählte (eher bekannte) Projekte aufgelistet, die auf FluxOS laufen:
SushiSwap: eine dezentralisierte Börse, ein dezentralisierter Kreditmarkt, Renditeinstrumente, eine Auktionsplattform, ein AMM Framework und Staking-Derivate.
Polkadot Node: Flux betreibt Polkadot-Knoten, um das Polkadot-Netzwerk zu sichern.
Yearn.Finance: eine Produktreihe im Bereich der dezentralen Finanzwirtschaft (DeFi), die auf der Blockchain die Generierung von Erträgen, die Aggregation von Krediten und mehr ermöglicht.
Minecraft Server: das Flux-Netzwerk hostet Java-basierte Minecraft-Server als Proof-of-Concept für das Hosting von Flux-basierten Spieleservern.
Element: ein offenes Netzwerk für sichere, dezentralisierte Kommunikation, das mehr als 42 Millionen Nutzer verbindet. Die Plattform dient beispielsweise Anonymous zum Informationsaustausch.
Masternode Eigenschaften
Die vorangestellten Beispiele zu Masternode Blockchains sollen vermitteln, dass eine eindeutige Definition des Begriffs nicht möglich ist.
Insbesondere die drei zuletzt angeführten Projekte zeigen, wie verschiedene ebenso die Wirkweisen der Plattformen sind. In einigen Anwendungsfällen wird der Begriff Masternode als eine Art Betriebssystem der Blockchain verstanden.
Dabei erzielt der Betrieb einer sogenannten Masternode meist Rewards für die Teilnahme am Netzwerk.
Bei der DeFiChain verschwimmt die Begrifflichkeit Masternode mit der Thematik des Stakings. Ähnlichkeiten liegen hier im Bereithalten eines „Collateral“ (einer Sicherheit). Im DeFiChain Fall sind es 20.000 DFI. Außerdem arbeitet die Blockchain auf mehreren „Tier“-Ebenen.
Bei Horizen fällt der Begriff Masternode nicht mal im Whitepaper. Hier sprechen die Entwickler von Secure Nodes. Wobei die Knoten das Netz absichern und Belohnungen für Ihre Teilnahme erhalten.
Horizen kombiniert PoW und PoS und teilt die Rewards entsprechend auf. Im Whitepaper ist die Sprache von Sidechains, also ist auch dieses Projekt vielschichtig aufgestellt.
Im Flux Projekt ist ebenso wenig die Sprache von Masternodes. Hier spricht man von Flux Nodes. Da Flux ein Fork aus Zcash ist, nutzt die Plattform den PoW Standard.
Die Kooperation zu unzähligen Partner und einige Beispiele zeigen, dass Flux Nodes Aufgaben in anderen großen Blockchain Projekten übernehmen und somit eher als Full Nodes betrachtet werden können.
Was sind Masternodes nun genau?
Der ursprüngliche Masternode Begriff, der sich aus der Dash Blockchain heraus entwickelt hat, hat sich nicht wirklich etablieren können.
Der „Multilevel“ Gedanke, also die Idee, dass Blockchains mehr als „nur eine Aufgabe“ übernehmen können, ist heute eher der Standard als die Ausnahme. So könnten heute unzählige Blockchain Projekte unter den Begriff subsumiert werden.
Folgende Aspekte sind die Projekte eigen:
- Vielschichtige Funktionen auf unterschiedlichen Ebenen (Multilevel)
- Nodes (teils als Masternodes bezeichnet) erledigen Aufgaben
- Sidechains sorgen für Interoperabilität zwischen Blockchains
- Kombinationen aus Konsensmechanismen, (Master-)Node im Konsensverfahren
Unterschied Masternode, Fullnode und Node
Eine eindeutige Trennung zwischen Masternode und Fullnode kann nicht vorgenommen werden. Gerade für das Dash Projekte könnte man an die Betitelung Masternode auch gut und gerne die Bezeichnung Fullnode stellen.
Beiden Begrifflichkeiten obliegt letztlich die vollständige Teilnahme und Teilhabe am jeweiligen Blockchain Projekt. Eine Node hingegen leistet derweil nur einen dezidierten Anteil am Netzwerk.
Dabei ist auf einer Node meist nicht die komplette Kette mit allen Transaktionen verfügbar. Es gibt unter anderem reine Mining Nodes, die selbstredend nur minen, aber sonst keine Aufgabe übernehmen.
Derweil existieren Masternode Projekte, deren Kern der Betrieb verschiedener Fullnodes auf unterschiedlichen Blockchains ist.
Die bekanntesten und beliebtesten Masternode Coins
Im Laufe des Artikels wurden bereits einige bekannte Masternode Projekte vorgestellt. Wenn auf masternode.online nach „Volume“ sortiert wird, werden die nach Marktkapitalisierung größten Masternode Coins gelistet:
- Dash: DASH
- DeFiChain: DFI
- PIVX: PIVX
- FLUX: FLUX
- Horizen Securenode: ZEN
- Syscoin: SYS
- Firo: FIRO
- Beldex: BDX
- OXEN: OXEN
- Divi Project: DIVI
In Masternodes investieren
Wer gerne in Masternodes wie Dash oder ähnliche Projekte investieren möchte, aber nicht genug Startkapital besitzt, könnte sich ein Investment über eine Pool-Lösung überlegen.
Da Einstandswerte von 1.000 DASH oder 20.000 DFI nicht irrelevant sind, gibt es Anbieter, die eine Teilnahme mit kleineren Beiträgen ermöglichen.
Die Investoren werden dann anteilig (und meist unter Abzug beachtlicher Gebühren) an den Rewards beteiligt. Derweil liegt zwischen der Beteiligung an einem Masternode-Pool und an einem Staking-Pool wohl für den Anleger keine große Differenz.
Die Grenzen sind fließend, entscheidend sollte immer der ROI (Return on Investment) und die Professionalität hinter den Projekten sein.
Getnode Masternode Scam
Genau wie für jede Kryptowährung gilt auch für den Bereich Masternode: DYOR = Do Your Own Research. Also: Immer erst recherchieren, bevor investiert wird.
In der jüngeren Vergangenheit kam es auch hier zu betrügerischen oder zumindest ähnlich gearteten Vorfällen. So hat etwa das Unternehmen Getnode versucht, über eine Pool-Lösung am Hype um Masternodes teilzuhaben.
Anfänglich und in positiver Marktzeit hat das Unternehmen den Investoren noch eine Art Dividende (Reward) ausbezahlt. Zwischenzeitlich ist jedoch weder die Plattform (getnode.io) aktiv, noch werden Tickets beantwortet. Der Name der Firma wurde geändert: von „GetJP Consulting OÜ“ zu „Ühingul Mihongora Rulenge OÜ“.
Der Firmensitz ist nicht mehr wirklich auszumachen. Die Einlagen der Investoren sind – wenn überhaupt – nur noch einen Bruchteil wert. Eine Auszahlung wird immer unwahrscheinlicher.
Es wird vermutet, dass das Unternehmen Insolvenz angemeldet hat. Doch wo genau Ansprüche geltend gemacht werden können, ist kaum erfassbar. Wer von diesem Scam selbst betroffen ist, kann schauen, ob er hier Hilfe finden kann: https://kanzlei-herfurtner.de/getnode/
Fazit: Das sind Masternodes
Der Begriff Masternode konnte sich im Bereich Blockchain nicht wirklich etablieren. Vielmehr dient heute der Begriff Fullnode als Vertreter für eine Node, die alle Aufgaben eines Blockchain-Netzwerkes erfüllen darf.
Letztlich geht es um die Teilhabe an einem Projekt und dessen Betrieb. Wer einen Beitrag leistet, wird dafür belohnt. Derweil verschwimmen die Grenzen zwischen Masternode und Staking. Konsensverfahren werden kombiniert und die Rewards entsprechend der Bedeutung des Teilnehmers für das Netzwerk ausbezahlt.
Anleger müssen unabhängig von den Begrifflichkeiten prüfen, wie solide die Projekte sind und auf welche Art die Einlagen gesichert sind. Ein Investment über sogenannte Pool-Lösungen ist immer möglich, auch wenn dann die vollständige Teilhabe an den Projekten (Mitbestimmung und so weiter) nicht zwingend möglich ist.