Facebook erwägt die Authentifizierung von Daten per Blockchain

Mark Zuckerberg, der Gründer und CEO von Facebook, hat im Rahmen eines Interviews bekannt gegeben, dass das Unternehmen die Authentifizierung von Daten per Blockchain in Betracht ziehe. Gegenüber dem Harvard Professor für Recht, Jonathan Zittrain, gab Zuckerberg am 20. Februar 2019 zu verstehen, dass vor allem die Authentifizierung von Nutzerdaten im Fokus des Unternehmens stehe.

Facebook erwägt die Blockchain-basierte Authentifizierung von Nutzerdaten

Im Zuge eines Interviews vom 20. Februar 2019 über Themen wie die Zukunft der Technologie und sozialen Gesellschaft hat Mark Zuckerberg bekannt gegeben, dass er Facebook als einer der Treiber zur Dezentralisierung sieht. Demnach würden Nutzer auf Technologien vertrauen, da diese eine Individualisierung und Freiheit versprechen – die weitere Zentralisierung würde dieser ursprünglichen Intention widersprechen. 

Des Weiteren gab Zuckerberg gegenüber dem Harvard Professor Jonathan Zittrain bekannt, dass er aktuell das Potenzial einer Blockchain bei Facebook überprüfe. Der aktuelle Use Case soll den Nutzern mehr Kontrolle über die eigenen Daten einräumen. Einfach gesprochen erklärt Zuckerberg das System als dezentralen Speicher für die eigenen Informationen. Dieses System befähigt die Nutzer dazu, sich in verschiedene Services einzuloggen, ohne das ein Intermediär eine Rolle bei der Anmeldung spielen kann. Des Weiteren merkte Zuckerberg an, dass es sich bei dieser Idee nicht ausschließlich um eine Technologie-bezogene Entscheidung handelt. Vielmehr trage der Prozess der Dezentralisierung zur Überwindung moralischer Hürden bei. 

Zuckerberg sieht in der Dezentralisierung die Zukunft

Laut Mark Zuckerberg sei die Implementierung einer Blockchain dabei keine schnell durchgeführte technologische Änderung. Vielmehr sei die Implementierung dieser Technologie zum aktuellen Zeitpunkt kaum durchführbar. Dennoch gibt es zahlreiche psychologische Faktoren, welche die Einführung einer Blockchain-Lösung begünstigen. Insbesondere die steigende Kontrolle der Nutzer über die eigenen Daten sei ein entscheidender Vorteil einer dezentralen Lösung. Allerdings würde mit diesem Schritt auch ein höheres Risiko zum Datenmissbrauch einhergehen, sodass auch eine aktive Bekämpfung dieses Missbrauchs eine größere Herausforderung darstellen würde. 

Bereits heute geht der Facebook-Konzern den Weg zur Dezentralisierung des eigenen Serviceangebots. Zuckerberg hebt dabei hervor, dass das Unternehmen im ersten Schritt eine Verschlüsselung der eigenen Messenger-Applikationen anstrebt. Hierdurch gelangen die Nutzer in den Genuss einer besser Gewährleistung der Privatsphäre sowie einer verbesserten Sicherheit. Nichtsdestotrotz muss auch gewährleistet werden, dass die allgemeine Sicherheit nicht unter den Verschlüsselungen der Chats leiden dürfe. Dementsprechend muss ein Missbrauch im Rahmen terroristischer Aktionen oder illegaler Handlungen weiterhin verhindert werden. 

Bereits zu Beginn des Monats wurde bekannt, dass Facebook das Blockchain-Startup Chainspace erworben hat – hierbei handelt es sich um den ersten offiziellen Kauf eines Blockchain-Unternehmens. Das Unternehmen legt einen Fokus auf die bestehenden Skalierungsprobleme, welche die Blockchain-Technologie zum aktuellen Zeitpunkt aufweist. Die Lösung dieses Problems soll das Sharding im Rahmen von Smart Contracts sein. Aus den jüngsten Berichten ging allerdings hervor, dass Facebook nicht an der eigentlichen Technologie des Unternehmens interessiert war – insbesondere das technischen Know-How stand hierbei im Fokus.