LedgerX Lizenz für Bitcoin-Derivate vorerst gescheitert

LedgerX schreibt Geschichte als erstes Unternehmen der Welt, das eine Lizenz erhält für die Ausgabe von physisch gehandelte Bitcoin-Futures Verträge an Privatkunden. Wie am 1. August 2019 bekannt wurde ist der Start allerdings vorerst gescheitert, da eine Klage von CFTC vorliegt. Was bedeutet das für die Kunden und den Kryptowährungsmarkt insgesamt?

Was ist Ledgerx?

LedgerX ist eine institutionelle Handels- und Clearingplattform für Bitcoin- Optionen und Spot-Handel mit Hauptsitz in New York. Das Unternehmen wurde 2014 gegründet. Die erste Lizenz für das Clearing und die Abwicklung von Derivat-Kontrakten erhielten sie im Juli 2017 von der US-amerikanischen Commodity Futures Trading Commission (CFTC), der wichtigsten Regulierungsbehörde für virtuelle Währungen und digitale Vermögenswerte in den USA.

Die Unternehmensführung war unter anderem bei Goldman Sachs, am MIT und bei der CFTC tätig. Sie bringen damit ein hohes Maß an Erfahrung und technischem Wissen über die Materie mit. Frühe Investoren des Unternehmens waren Google Ventures und Lightspeed Venture Partners. Im Mai 2017, vor der Vergabe der ersten Lizenz, konnte das Unternehmen eine Finanzierungsrunde in Höhe von 11,4 Millionen US$ abschließen. Zu den größten Investoren gehörten Miami Holdings International und Huiyin Blockchain Ventures Investements.

Ledgerx erhält Lizenz für physisch gehandelte Bitcoin-Futures

Clearinghäuser wie LedgerX bieten ein hohes Maß an Transparenz, Vorhersehbarkeit und Sicherheit für Futures- und Optionskontrakte. Ihr Angebot richtete sich jedoch lange Zeit hauptsächlich an institutionelle Investoren. Das sollte sich ändern, als das Unternehmen am 15. April 2019 die Lizenz für den Designate Contract Market (DCM) beantragte. Diese soll ihnen erlauben physisch abgewickelte Bitcoin-Futures auch für Privatkunden bereitzustellen.

Der Vorteil von physisch abgewickelten Bitcoin-Futures gegenüber denen mit Barausgleich besteht darin, dass bei Ablauf des Vertrags der Eigentümer in Bitcoin und nicht in Fiatwährungen, wie US$, ausgezahlt werden. Für Investoren ist diese Form des Futures bei dem ständig wachsenden Kryptowährungsmarkt die attraktivere Lösung.

Zu diesem Zeitpunkt trat das Unternehmen in ein Wettrennen gegen den langjährigen Konkurrenten Bakkt ein. Wie am 24. Juni 2019 nun offiziell bekannt wurde, haben sie das Rennen gewonnen und sind das erste Unternehmen der Welt, das die Lizenz erhält und nun auch Privatkunden bedienen darf. Bakkt wird voraussichtlich am 22. Juli 2019 nachziehen können und ebenfalls die Lizenz erhalten.

Die CFTC bot LedgerX zwei Lizenzen an: die Swap Execution Facility (SEF) und die Derivate-Clearing-Organisation (DCO). In der Ankündigung heißt es weiter, dass der Dienst erstmals Staatsbürgern der USA und Singapurs angeboten werden. Die Anleger können diese Futures auf der Omni-Plattform von LedgerX handeln, nachdem sie sich unter Verwendung eines offiziellen Regierungsdokuments registriert haben. Weitere Länder werden voraussichtlich bald folgen.

LedgerX richtet sich mit diesem Schritt stärker an die Privatanleger, im Gegensatz zu früheren BTC-Terminkontrakten, die sich hauptsächlich an institutionelle Anleger richteten. Dies zeigt, dass die Blockchain-Industrie sich auch auf den breiten Markt ausbreitet und nicht nur auf große Konzerne begrenzt ist. Anleger werden sich noch etwas gedulden müssen, da das Unternehmen erst die Warteliste abarbeiten möchten, bevor neue Investoren aufgenommen werden können