Insolar Enterprise-Blockchain mit mehr als 10.000 Transaktionen/Sek.

Die Enterprise-Blockchain-Plattform Insolar, diese wird auch als INS bezeichnet, startete das Testnet am 22. Januar 2019. Bei einer Auswertung des Block-Explorer Insolar Explorer wurde klar, dass kurz nach dem Lauch des Testnet eine Transaktionsgeschwindigkeit von mehr als 10.000 Transaktionen pro Sekunde realisiert wurde.

Insolar legt Fokus auf Geschwindigkeit und Skalierbarkeit

Bei Insolar handelt es sich um ein ambitioniertes Blockchain-Projekt für den Einsatz im unternehmerischen Kontext. Um die Zielgruppe zu adressieren, setzen die Entwickler auf die Geschwindigkeit und Skalierbarkeit der Blockchain-Plattform. Das ausgesprochene Ziel für die Geschwindigkeit im Testnet lag bei 10.000 Transaktionen pro Sekunden – dieses wurde nun erreicht.

Vor allem der direkte Vergleich zur originalen Bitcoin-Blockchain verdeutlicht die Geschwindigkeitsvorteile, denn hier wurde eine Transaktionsgeschwindigkeit von 7 Transaktionen pro Sekunden realisiert. Ethereum erreicht dahingegen mit 20 Transaktionen pro Sekunde eine höhere Geschwindigkeit – im Vergleich zu Insolar ist auch diese Performance eher schlecht. Dahingegen ist die zweitgrößte Kryptowährung Ripple eine größere Konkurrenz. Diese erreicht eine konstante Transaktionszahl von 1.5000, kann allerdings zu Spitzenzeiten auch bis zu 50.000 Transaktionen in der Sekunde verarbeiten.

Whitepaper soll Konzept offenlegen

Um den Interessenten einen besseren Einblick in die technischen Funktionalitäten der Blockchain-Plattform zu ermöglichen, planen die Entwickler die Veröffentlichung des technischen Whitepapers zum 30. Januar 2019. Dabei geben die Entwickler von Insolar bereits heute zu verstehen, dass der Umgang mit den Nodes der Blockchain auf einem komplett anderen Ansatz basiere. Eine Node innerhalb der Insolar-Blockchain müsse demnach nicht die Berechnung und Validierung einer Transaktion zeitgleich veranlassen. Stattdessen wird der Fokus auf den maximalen Speed sowie auf die Skalierbarkeit gesetzt innerhalb des Blockchain-Netzwerks gesetzt. Die Firma gibt dabei an, dass jeder ausgeführte Smart Contract von einer einzelnen Node ausgeführt wird – diese wird als Executor bezeichnet. Im Anschluss veranlassen einige weitere Nodes die Validierung der Transaktion. Der Effekt dieses Ansatzes bringt demnach klare Performance-Vorteile und mit der Implementierung weiterer Nodes nehme auch die Geschwindigkeit der Plattform linear zu. Begründet wird dieser Anstieg durch die höhere Node-Anzahl, die zur Bearbeitung der Smart Contracts zur Verfügung steht. Im Zuge des Tests konnte die Plattform durch diesen Ansatz eine maximale Geschwindigkeit von 10.229 Transaktionen pro Sekunde realisieren – dieser Wert notiert mittlerweile wieder bei 73.

Im Jahr 2017 sorgte Insolar erstmalig für Aufsehen, denn das Unternehmen kündigte an, dass man den Lebensmittelhandel nachhaltig verändern wolle. Im Fokus stand die Reduzierung von Preisen sowie die Abschaffung Kosten-treibender Mittelsmänner. Die positive Einstellung des Unternehmens trug auch dazu bei, dass große Kooperationspartner wie Unilever akquiriert werden konnten.

Auch das Problem der Skalierbarkeit gilt als eine der größten Herausforderungen im Blockchain-Bereich. Ohne eine entsprechende Skalierbarkeit würde die Blockchain keine ausreichende Adaption durch die Marktteilnehmer erfahren können. Diese Erkenntnis hat auch der MIT-Professor Silvio Micali kommuniziert. Demnach tragen neben der Skalierbarkeit auch die Faktoren Sicherheit und Dezentralisierung maßgeblich zum Erfolg der Blockchain-Technologie bei.