IOTA’s Industry Marketplace: Dezentraler und autonomer Marktplatz

Die IOTA Foundation hat den Start des Industry Marketplace bekannt gegeben. Hierbei handelt es sich um den ersten dezentralisierten Marktplatz zum automatischen Handeln physischer und digitaler Güter und Services. Dabei basiert der Service auf IOTAs Distributed Ledger Technologie Tangle. Vor allem eine zunehmende Interkonnektivität zwischen Maschinen soll bei der digitalen Transformation unterstützen.

IOTA stellt Industry Marketplace vor

Am 19. September stellte das Berliner Startup den neuen Service Industry Marketplace vor. Dabei handelt es sich um den ersten dezentralisierten und autonomen Marktplatz für Maschinen. Folglich möchte das Unternehmen mit dieser Lösung die Umsetzung der Industrie 4.0 vorantreiben.

In der nahen Zukunft sollen Maschinen eigenständige Entscheidungen treffen und ein zielgerichtetes Verhalten aufweisen. Dabei fungieren alle diese Geräte als eigenständige und unabhängige Akteure im Wirtschaftskreislauf. Außerdem sollen sämtliche Entscheidungen auf marktwirtschaftlichen Grundsätzen basieren. Vor allem die komplexen Wertschöpfungsnetzwerke erfordern neue Formen der Zusammenarbeit zwischen den Unternehmen auf nationaler und internationaler Ebene.

Dementsprechend wichtig ist die Entwicklung und Implementierung eines Standards für die Industrie 4.0. Hierzu gehören auch standardisierte Kommunikations- und Computerinfrastrukturen. Auf Basis dieser infrastrukturellen Standards lassen sich wirtschaftliche Interaktionen zwischen Maschinen abbilden. Mit dem Industry Marketplace stellt IOTA eine Plattform bereit, die neue Technologien mit bestehenden Standards kombiniert und somit wirtschaftliche Interaktionen ermöglicht.

IOTA entwickelt den Standard der nächsten industriellen Revolution

Auch Holger Köther, Director of Partnerships der IOTA Foundation, sieht in dem neuen Service einen Grundstein für den sicheren und automatischen Handel in der verarbeitenden Industrie. Der IOTA Tangle trägt zudem zur Stabilität und Robustheit des Marktplatzes bei.

Im nächsten Schritt plane das Unternehmen das Onboarding weiterer Teilnehmer sowie eine Demonstration sämtlicher Funktionalitäten. Dabei sollen die ersten Vorführungen auf einer Testumgebung stattfinden, welche die Produktivbedingungen widerspiegelt. Außerdem forciere das Unternehmen eine Weiterentwicklung mit zahlreichen Industriepartnern.

„Der Industry Marketplace bildet die Grundlage für einen sicheren und automatisierten Handel in der verarbeitenden Industrie“

Holger Köther, Director of Partnerships of the IOTA Foundation

Grundsätzlich plant IOTA den Industry Marketplace als hersteller- und branchenneutrale Plattform zu betreiben. Nur auf diese Weise lasse sich ein automatisierter und sicherer Handel von Waren und Dienstleistungen gewährleisten. Außerdem baut der gesamte Marktplatz auf den Spezifikationen der Plattform Industrie 4.0 auf – Deutschlands zentralem Förderungsnetzwerk für die Transformation der Fertigung. Folglich bietet dieser Marktplatz eine Kombination aus DLT und unveränderlichen Prüfprotokollen.

Die Grundlage für die Verarbeitung bilden maschinell lesbare Verträge auf dem Datenstandard eCl@ss. Diese Verträge beinhalten ein dezentrales Identitätssystem, welches sämtliche Teilnehmer authentifiziert. Folglich ermöglichen diese Verträge eine sichere Kommunikation über sämtliche Teilnehmer im Netzwerk.

Schnellere Weiterentwicklung durch Open-Source-Ansatz erwartet

Um eine maximale Adaption und Unterstützung durch die Industrie zu erhalten, haben die Entwickler den Industry Marketplace als Open-Source-Projekt gestartet. Laut Thorsten Kroke, Leiter für digitale Prozesse und Standards bei eCl@ss, ist die neue Plattform von IOTA ein Durchbruch. Dabei soll die Plattform bestehende Probleme im Bereich der maschinellen Kommunikation lösen und eine einheitliche Sprache zur Kommunikation etablieren.

Für die gesamte Industrie 4.0 sei ein solcher Standard maßgeblich, da bei einer Kommunikation ein sicherer und fehlerfreier Datentransfer gewährleistet sein muss. Das bestehende IOTA-Identitätssystem löst bereits eines der grundlegenden Bedürfnisse durch die Identifizierung physischer Geräte.

Dabei sei die Identität eines Geräts eine zwingende Voraussetzung für die Anbindung einer Asset Administration Shell. Die sogenannte dezentrale ID (DID) wirke dementsprechend futuristisch, sei jedoch eine Lösung für etablierte Probleme in der gesamten Branche. Eine solche DID weist jedem Gerät eine international eindeutige ID zu.

Industrie 4.0 Illustration
Industrie 4.0 – die Vernetzung der Maschinen und Geräte

Die Kernfunktionen des Industry Marketplace auf einem Blick

Nachfolgende Kernfunktionen bietet der Industry Marketplace:

  • Hersteller- und industrieneutrale Plattform und Kommunikation
  • Kommunikationsstandard für Verträge, Produktdaten, Kaufe, Gebote, Aufträge und Services
  • Berücksichtigung der Prinzipien der Plattform Industrie 4.0
  • Semantische Sprache zur maschinellen Verarbeitung
  • Dezentrales Protokoll mit hohem Sicherheitsstandard
  • Geringe Hardwareanforderungen
  • Integrierte dezentrale IDs (DIDs) gewährleisten die Authentizität der Teilnehmer
  • Integrierte Zahlungsmethoden für Services und Güter
  • Keine Transaktionsgebühren
  • Warteschlange für ausgehende Zahlungen in hoch frequentierten Gebieten
  • IOTA Tangle gewährleistet Audit-geeignetes Protokoll aller Transaktionen

Fazit: IOTA schafft den Grundstein für die maschinelle Kommunikation

Der Industry Marketplace ist ein Meilenstein für die Umsetzung der Industrie 4.0. Durch die Entwicklung eines branchenweiten Standards schafft IOTA die Grundlage für die vierte industrielle Revolution und ermöglicht eine Kommunikation zwischen Maschinen. Langfristig besitzt die Plattform das Potenzial, um die gesamte Branche zu revolutionieren.

Aus meiner Sicht hat IOTA mit dem neuen Marktplatz einen weiteren Meilenstein auf dem Weg zur Industrie 4.0 erreicht. Die Plattform bietet zahlreiche Features, die bestehende Probleme der bearbeitenden Industrie lösen können.

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