Horizont 2020: EU-Kommission investiert in Blockchain

Wie am 27. Oktober in Brüssel bekanntgegeben wurde, hat die EU-Kommission die Investition von 30 Milliarden Euro im Rahmen des Förderprogramms Horizont 2020 für den Zeitraum 2018-2020 konkretisiert. 2,7 Milliarden Euro werden zur Anschubfinanzierung für einen Europäischen Innovationsrat genutzt. Der EU-Kommissar für Forschung, Wissenschaft und Innovation, Carlos Moedas, zeigte unter anderem Interesse am Ausbau der Blockchain-Technologie.

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Horizont 2020 im Überblick

Horizont 2020 ist ein auf sieben Jahre (2014-2020) angelegtes Innovations-Förderprogramm der EU. Insgesamt stehen finanzielle Mittel in Höhe von 77 Milliarden Euro bereit. Die meisten der unterstützten Entwicklungsvorhaben sind noch nicht abgeschlossen. Doch wurden bereits jetzt zahlreiche Erfolge im Rahmen des Projekts realisiert, darunter die Entdeckung von Gravitationswellen und verschiedenen Exoplaneten. Die Fördermittel des Programms kamen bereits 19 Nobelpreisträgern zu.

Investitionsvorhaben für 2018-2020

Die EU-Kommission plant für die folgenden drei Jahre, die Forschungsförderung stärker auf bestimmte Themen zu fokussieren. Moedas betonte insbesondere die Innovationsfelder der Genetik, der künstlichen Intelligenz sowie der Blockchain-Technologie. In Zusammenarbeit mit dem neuen europäischen Innovationsrat soll die EU-Kommission daher die Entwicklungsbedingungen europäischer Unternehmer optimieren. Die 2,7 Milliarden Euro Anschubfinanzierung des Innovationsrats sollen in den folgenden drei Jahren insbesondere riskante Innovationen fördern, die ein großes Marktpotential versprechen.

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Politische Prioritäten

Zudem enthält das Investitionsprogramm für 2018 bis 2020 konkrete Ausgaben für verschiedene politische Prioritäten. So sollen 3,3 Milliarden Euro in die Senkung des CO2-Ausstoßes und in eine klimafreundlichere Zukunft investiert werden. In den Ausbau der Kreislaufwirtschaft sollen eine Milliarde Euro fließen. Digitalisierung in der Industrie und Umstrukturierung der EU-Dienstleistungen sollen mit 1,7 Milliarden Euro gefördert werden. Eine Milliarde fließt in die Sicherheitsunion. Für Migration werden 200 Millionen Euro zur Verfügung gestellt.

Insgesamt 2,2 Milliarden Euro will die EU-Kommission in unterschiedliche Projekte zur sauberen Energie fließen lassen. Dies beinhaltet Investitionen in energieeffiziente Bauten, regenerative Energien, Elektromobilität und Energiespeicherung. Dazu gehört auch die Entwicklung von Batterien der nächsten Generation.

Blue-Sky-Forschung und Blockchain

Für die Blockchain-Technologie besonders interessant ist die Förderung der so genannten Blue-Sky-Forschung oder Pionierforschung. Das Arbeitsprogramm des Europäischen Forschungsrats sieht für 2018 etwa 1,86 Milliarden Euro Fördermittel für die Spitzenforschung vor. 2,9 Milliarden werden 2018-2020 in Forschungsstipendien für Wissenschaftler sämtlicher Karrierestufen fließen.

Das Potential der Blockchain-Technologie steht in vielen Forschungsvorhaben im Fokus. So nutzen etwa KI-Forscher Blockchain zu Kommunikations- und Finanzierungszwecken. Blockchain spielt auch im wachsenden Markt der Spieleindustrie eine große Rolle. Aus diesem Grund werden einige der EU-Forschungsmittel unmittelbar in den Ausbau der Blockchain-Technologie fließen.

Zudem ist die offene Wissenschaft ein Anliegen der EU. Zwischenergebnisse wissenschaftlicher Forschung sollen bereits vor Fertigstellung des Vorhabens publik gemacht werden. Dies soll mit insgesamt 2 Milliarden Euro gefördert werden. Der Ausbau der technischen Infrastruktur, beispielsweise die Europäische Cloud für offene Wissenschaft, wird mit 600 Millionen Euro unterstützt.