Holländische Großbank ING schließt Deal mit R3 für Corda-Zugriff ab

Die bekannte holländische ING Group, auch als ING bezeichnet, hat einen Deal mit dem Blockchain-Konsortium R3 abgeschlossen. Mithilfe dieses Deals erhält die ING Zugriffe auf die kommerzielle Blockchain-Plattform Corda. Aus einem Bericht vom 22. Januar 2019 geht hervor, dass der Deal über einen Zeitraum von fünf Jahren angesetzt wurde.

ING erhält Zugriff auf Corda

Aus einem Pressestatement vom 22. Januar 2019 geht hervor, dass die holländische Privatkundenbank ING einen Deal mit dem R3-Blockchain-Konsortium abgeschlossen hat. Dieser Deal soll eine Laufzeit von fünf Jahren besitzen und die ING mit einer unlimitierten Anzahl an Lizenzen für die Corda-Enterprise-Plattform versorgen. Dem Vernehmen nach plant die holländische Bank die Implementierung dezentralisierter Applikationen in der gesamten globalen Geschäftsinfrastruktur.

Die dezentralisierten Applikationen auf der Corda-Plattform werden von den Entwicklern als CorDapps bezeichnet – klassische Dapps für die Corda-Blockchain. Diese lassen sich ausschließlich auf der kommerziellen R3-Plattform hosten und bieten eine Vielzahl an Finanzdiensten, welche klassischerweise im Bankenumfeld realisiert werden können. Vor allem klassische Prozesse wie Finanzhandel, Identitätsprüfung, Versicherungen und Kapitalmarktmaßnahmen gehören in das Portfolio der CorDapps. Mithilfe der R3-CorDapps möchte sich die ING für die breitflächige Adaption der Corda-Enterprise-Plattform einsetzen.

https://twitter.com/inside_r3/status/1087720468340264961

Die ING als Blockchain-Enthusiast

Die ING, welche auf dem deutschen Markt vor allem aufgrund der ING-DiBa AG bekannt ist, gilt laut David E. Rutter als Sympathisant der Blockchain-Technologie. Rutter, der CEO von R3, beschreibt die holländische Bank als einen aktiven Early-Adapter der Blockchain und als einen langfristigen Partner von R3. Bereits beim ersten Live-Handel des Voltron-Handelsprojekts im November 2018 nahm die ING teil. Zudem merkt Rutter auch an, dass die ING bereits die erste Live-Transaktion von Sicherheiten im März 2018 mithilfe der Corda-Blockchain-Plattform abgewickelt hat.

Neben der ING kann R3 auf weitere Kooperationspartner bauen, welche bei der Adaption der Blockchain-Plattform unterstützen. Im Zuge der vergangenen Woche kündigte das Unternehmen den Start des Corda-Netzwerks an. Dieses soll von einer Non Profit Organisation (NPO) verwaltet und überwacht werden – bei der Organisation handelt es sich um die Corda Network Foundation. Demnach wird das Netzwerk als grundlegende Ebene für die Identitätsverwaltung sowie zur Konsens-Generierung zwischen einzelnen Mitgliedern dienen. Zudem soll das Netzwerk den Datentransfer sowie die Übertragung digitaler Werte innerhalb von Geschäftsnetzwerken sicherstellen. Auch die korrekte Funktion zwischen einzelnen CorDapps wird mithilfe des neuen Corda-Netzwerks abgesichert.

Einen erfolgreichen Einsatz der entwickelten Blockchain-Plattform belegten gegen Ende 2018 mehrere Großbanken. Hierbei nutzten mehrere Großbanken, hierzu gehörte auch die ING, die Blockchain-Plattform von R3, um Anleihen in Echtzeit zu transferieren. Genutzt wurde hierbei das Tool Euro Debt Solution, welches auf der Corda-Blockchain basiert.