HAMBURG ENERGIE testet Energiekonzept auf der Blockchain

Im vergangenen Jahr haben zahlreiche Demonstranten weltweit verdeutlicht, dass direkten Folgen des Klimawandels dringend zu lösen sind. Eine Lösung des Problems wäre eine erfolgreiche Energiewende. Bereits ab dem Jahr 2028 sollen die ersten Kohlekraftwerke den Betrieb einstellen. Doch neben diesen politischen Maßnahmen bedarf es auch neuer Konzepte, welche eine erfolgreiche Energiewende begünstigen. Ein solches Konzept hat der städtische Energieversorger HAMBURG ENERGIE vorgestellt.

Test ermöglicht die Nutzung von Überschussstrom aus der Industrie

Aufgrund des Klimawandels müssen zahlreiche Unternehmen neue Konzepte entwickeln, welche auf neuen Speichermöglichkeiten und IT-Lösungen basieren. So haben mehrere Unternehmen im Rahmen des Verbundprojektes Energiewende (NEW) 4.0 die marktbasierte EnergiePlattform entwickelt und getestet.

So hat der städtische Versorger HAMBURG ENERGIE in einer Feldtestphase des NEW 4.0-Projekts Verbraucher und Produzenten erneuerbarer Energien automatisiert. Durch dieses Vorgehen ließen sich nicht standardisierte Handelsgeschäfte mit flexiblen Strommengen, welche von Großverbrauchern kamen, durchführen. Bei den teilnehmenden Großverbrauchern des Projekts handelte es sich um ArcelorMittal Hamburg GmbH, Aurubis AG und TRIMET Aluminium SE. Im Rahmen der eigentlichen Geschäftsprozesse benötigen die Unternehmen besonders viel Energie. Kurzfristig verfügbare Überschüsse können dahingegen problemlos zur Verfügung gestellt werden.

Eben jene Überschüsse lassen sich über die EnergiePlattform handeln und somit an die Verbraucher weitergeben. Außerdem testeten auch kleine Verbraucher wie die Stadtwerke Flensburg und die Stadtwerke Norderstedt den Einsatz der Smart Meter sowie einer Power-to-heat-Anlage. Mithilfe dieser Plattform soll sich die Sektorkopplung auf der EnergiePlattform realisieren lassen.

HAMBURG ENERGIE setzt auf die Blockchain

Das komplette Softwarekonzept der EnergiePlattform basiert auf der Blockchain-Technologie. Diese gilt unter Experten als besonders zukunftsträchtig und ermöglicht die Darstellung komplexer Prozesse. Durch den Einsatz der Blockchain möchten die Entwicklung eine bessere Nutzung dezentraler Flexibilitäten gewährleisten.

Neben dem Handel von Energie sorgt die Blockchain auch für mehr Transparenz. Dementsprechend können die Verbraucher dezentral und sicher nachvollziehen, woher der bezogene Strom stammt. Auch Onnen Heitmann, Verantwortlicher für Innovation und Entwicklung bei HAMBURG ENERGIE, zeigt sich erfreut über den Verlauf des Projekts.

„Es ist toll zu sehen, dass unsere gemeinsam entwickelte Plattform im ersten Praxistest schon so ausgezeichnet funktioniert hat. Das ist das Ergebnis einer ausgezeichneten Zusammenarbeit in dieser Projektgruppe. Wir haben tolle erste Erkenntnisse aus dem Test gewinnen können.“

In das aktuelle Projekt konnte HAMBURG ENERGIE auch das eigene Wissen sowie die Erfahrungen aus zahlreichen Vorprojekten einbringen. Bereits die Vorstellung des virtuellen Kraftwerks HYPE verdeutlichte, dass das Unternehmen an intelligenten Lösungen arbeitet.

HAMBURG ENERGIE will Ausfallrisiko von erneuerbaren Energiequellen reduzieren

Eines der großen Probleme, welches die neue EnergiePlattform lösen soll, ist die Volatilität bei der Stromerzeugung. So fungieren Energiequellen wie Wind und Solar nicht als kontinuierliche Energiequelle. Vielmehr ist die Prognose der verfügbaren Energie eher schwer prognostizierbar. Um größere Spannungsunterschiede zu unterbinden, endet der Stromhandel aktuell immer eine halbe Stunde bis fünf Minuten vor der eigentlichen Leistungserbringung. Folglich existiert auch eine gewisse Unschärfe bei der Stromproduktion.

Eben diese Herausforderung adressiert HAMBURG ENERGIE zusammen mit seinen Kooperationspartnern. Die EnergiePlattform ist die entsprechende softwarebasierte Lösung und soll die Vorlaufzeiten beim Stromhandel drastisch reduzieren. Mittel- bis langfristig soll ein durchgehender Handel die heute als normal geltende Unschärfe vollständig abschaffen. Im Verbundprojekt NEW 4.0 finden sich Partner aus unterschiedlichen Wirtschaftszweigen zusammen, die durch eine konstruktive und engagierte Zusammenarbeit eben diesen Wandel beschleunigen. Die Förderung des Programms erfolgt durch das Bundeswirtschaftsministerium und durch das Programm „Schaufenster intelligente Verträge“.

Fazit: Der moderne Stromhandel per Blockchain

Die gesamte Energiebranche unterliegt einen anhaltenden Wandel. Immer mehr Konsumenten fordern nachhaltige und grüne Energiequellen. Allerdings steht die Energiebranche vor einem fundamentalen Wandel, denn spätestens im Jahr 2028 müssen die ersten Kohlekraftwerke den Betrieb einstellen. Noch immer tragen diese Kraftwerke zu einem Großteil zur gesamten Energieproduktion bei. Folglich müssen die Energieversorger neue Wege gehen, um den steigenden Energiebedarf zu decken.

Auch der städtische Energieversorger HAMBURG ENERGIE setzt sich im Rahmen des Projekts NEW 4.0 mit neuen Ansätzen auseinander. Im Rahmen eines Pilotprojekts hat das Unternehmen erstmalig den direkten Energiehandel zwischen Verbrauchern und Erzeugern regenerativer Energien ermöglicht. Vor allem der private Handel von Energie im Falle von Überkapazitäten bietet Vorteile aus Sicht der Ressourceneffizienz.

Persönlich sehe ich im Klimawandel eine riesige Herausforderung. Folglich müssen nicht nur Unternehmen ihr Verhalten kritisch hinterfragen. Vielmehr müssen die einzelnen Menschen ihren Konsum analysieren und einschränken. Nur auf diese Weise lassen sich Ressourcen sparen und weitere Klimaveränderungen eindämmen. Dabei stellt der Einsatz einer Blockchain-Lösung jedoch eine unmittelbare Effizienz im Energiehandel sicher, die eine bessere Ausnutzung der vorliegenden Ressourcen ermöglicht.

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