Gesundheitswesen und Blockchain

In Zeiten der Kryptowährungen wird das Thema „Blockchain“ immer wichtiger. Dennoch wissen nur wenige, worum es sich bei der neuen Technologie eigentlich genau handelt. Daher kurz zur Erläuterung: Blockchain ist eine unendlich erweiterbare Liste an Datensätzen, den sogenannten Blocks, auf denen vor allem mit Kryptowährungen getätigte Transaktionen aus den verschiedensten Bereichen gespeichert werden können. Diese zentrale Speicherung von Daten hat mehrere Vorteile, die sich aktuell vor allem im Finanzwesen zeigen. Aber auch anderen Bereichen, wie etwa dem Gesundheitswesen, könnte die neue Technologie zugutekommen. Sollten also künftig medizinische Daten ebenfalls in der Blockchain abgelegt werden? Diese Frage wird derzeit hitzig diskutiert.

Blockchain Revolution
Blockchain

Vor- und Nachteile von Blockchain im Gesundheitswesen

Wenn Experten über eine mögliche Blockchain-Speicherung medizinischer Daten diskutieren, wird von den Befürwortern dieses revolutionären Schrittes immer wieder auf die gleichen Vorteile der neuen Technologie hingewiesen. So würde sie in erster Linie dazu beitragen, dass Ärzte und Krankenhäuser die Patientendaten untereinander austauschen könnten, wodurch eine bessere Transparenz über die Verschreibungen und den aktuellen Behandlungsverlauf sowie frühere Erkrankungen eines Patienten bestehe. Es müssten nicht mehr von jedem Hausarzt, Facharzt oder Krankenhaus eigene Patientenakten geführt werden, die womöglich lückenhaft sind, da die Ergebnisse von Untersuchungen bei verschiedenen Ärzten jedem Mediziner nur einzeln zur Verfügung stehen. Dieses Problem könnte eine zentrale Patientenakte beheben, die als Datensatz in einer Blockchain (Was ist Blockchain?) vorhanden ist und die von jedem, der über autorisierte Zugriffsrechte verfügt, aufgerufen werden kann.

Demgegenüber werden Blockchain-Skeptiker nicht müde, zu betonen, dass die neue Technologie ein erhebliches Sicherheitsrisiko berge, weshalb sie sich für die Anwendung im Gesundheitswesen nicht eignen würde. Ganz im Gegenteil: Hacker könnten sich ihrer Meinung nach die angebliche Anfälligkeit von Blockchain zu Nutze machen, um sensible medizinische Daten zu stehlen. Somit würden sich Krankenhäuser und womöglich das gesamte Gesundheitswesen mit einer nicht überblickbaren Anzahl an Hacker-Angriffen konfrontiert sehen. Trojaner könnten von Kriminellen in Computersysteme eingeschleust werden, um vertrauliche Informationen über Patienten zu stehlen, welche wiederum als Druckmittel für eine Erpressung genutzt werden könnten.

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Fazit

Es zeigt sich also, dass Blockchain neben verschiedenen Vorteilen fürs Gesundheitswesen laut Kritikern noch immer einige Nachteile mitbringt, die letztlich dazu führen könnten, dass diese neue Technologie sich im medizinischen Bereich zumindest vorerst nicht durchsetzen wird. Dennoch bleibt abzuwarten, ob die Sicherheitsrisiken von Blockchain in den nächsten Jahren noch verringert und die Nachteile nach und nach ausgemerzt werden. Am Ende könnte es dann dazu kommen, dass die Blockchain-Technologie zur zentralen Datenspeicherung doch noch Einzug ins Gesundheitswesen erhält.