Ford nutzt Blockchain und Geofencing für ‚Green Miles‘ Verfolgung

Der US-amerikanische Automobilhersteller The Ford Motor Company verfolgt die ökologisch zurückgelegten Strecken elektrisch betriebener Fahrzeugen. Dabei setzt der Konzern zur Untersuchung dieser „Green Miles“ auf eine Kombination aus Blockchain-Technologie und Geofencing. Mithilfe dieser Maßnahme möchte der Automobilhersteller die ökologischen Vorteile der Elektrifizierung untersuchen.

Die Analyse realer Vorteiler energieeffizienter Fahrzeuge

Eine Pressemitteilung des US-amerikanischen Automobilkonzerns Ford vom 15. Oktober 2019 verdeutlicht, dass der Konzern die Untersuchung seiner Plug-in-Hybrid Electric Vehicle (PHEV) nun auf Köln ausweitet. Im Rahmen der Untersuchung, diese findet auch in London und Valencia statt, möchte das Unternehmen die realen Vorteile des Einsatzes energieeffizienter Fahrzeuge herausstellen. Neben den ökologischen Einflüssen untersucht Ford auch eventuelle Vorteile für gewerbliche Nutzer.

In Kooperation mit der Stadt Köln testet Ford fünf städtische Fuhrparks. Diese bestehen aus neun Ford Transit Custom Plug-in Hybrid-Transporter sowie einem Ford Tourneo Custom Plug-In Hybrid-Transporter. Mithilfe zahlreicher Tests, welche praktische Anwendungsfälle emulieren, sollen nun die Auswirkungen auf die Umwelt betrachtet werden. Wichtig ist hierbei der Einsatz der Blockchain-Technologie sowie des Geofencings, um die zurückgelegten „Green Miles“ zu dokumentieren.

Dabei ist es das Anliegen des Automobilherstellers nachhaltige Fahrzeuge zu produzieren und somit einen Betrag zum Mobilitätswandel in den urbanen Regionen zu leisten.

„Die Versuche mit PHEVs in Köln bauen auf unseren laufenden Elektrifizierungsprogrammen im europäischen Ausland auf und unterstützen uns bei der Erreichung unserer gemeinsamen Ziele sowie die Verbesserung der Luftqualität innerhalb der Stadt.“ – Mark Harvey, Vorstand der Nutzfahrzeugsparte bei Ford

Saubere Luft durch die Aufzeichnung von Green Miles

In europäischen Großstädten, unter anderem in Köln, halten vermehrt Umweltzonen Einzug. Dabei versuchen die Städte vor allem eine Verbesserung der Luftqualität zu erzielen sowie besonders umweltschädliche Fahrzeuge aus den Innenstädten zu verbannen.

Nichtsdestotrotz schaffen diese Umweltzonen auch Herausforderungen aus Sicht der Städte sowie aus Sicht der Fahrer. Einerseits muss die Stadt entscheiden, welche Gebiete zur Umweltzone erklärt werden und deren Überwachung sicherstellen. Andererseits ist es schwer für Fahrer zu erkennen, ob eine solche Zone mit dem eigenen Fahrzeug befahrbar ist.

Dieses Problem adressiert Ford im Rahmen des Tests. Durch den Einsatz des Geofencings registriert das Fahrzeug seine aktuelle Position. Sobald sich der aktuelle Standort des Fahrzeugs innerhalb einer entsprechenden Umweltzone befindet, aktiviert dieses einen emissionsfreien Modus – das Fahrzeug fährt rein elektrisch. Der entsprechende Emissionsmodus sowie der Aufenthaltszeitraum werden anschließend auf einem Distributed Ledger gespeichert. Folglich lässt sich gewährleisten, dass die Daten sicher gespeichert und für relevante Netzwerkteilnehmer abrufbar sind.

Ford - offizieller Kooperationspartner des SmartCity Cologne Projekts
Ford – offizieller Kooperationspartner des SmartCity Cologne Projekts @smartcity-cologne.de

Green Miles sorgen für bessere Luft in Städten

Des Weiteren sorgt die dynamische Geofencing-Technologie für eine automatische Anpassung an Änderung in den festgelegten Umweltzonen. Dementsprechend können Städte die heute festgelegten Umweltzonen in Zukunft erweitern, dynamisieren oder schlichtweg erstmalig einführen.

Während der menschliche Fahrer diese Anpassung oftmals nicht wahrnimmt, registriert das Fahrzeug die aktuelle Position und wechselt anschließend in den passenden Eco-Modus. Bereits im Rahmen erster Tests in London konnte Ford die Effektivität von Hybridfahrzeugen für Gewerbetreibende nachweisen. Insbesondere die Möglichkeit eines elektrischen Fahrprogramms hilft bei der Verbesserung der Luftqualität. Mithilfe des fossilen Brennstoffs können Unternehmen zudem problemlos auch längere Fahrtstrecken zurücklegen.

„Die Blockchain-Technologie, die wir in Köln testen, ermöglicht eine sichere, manipulationssichere Verfolgung und Protokollierung von Fahrzeugemissionsaufzeichnungen und ist somit für den PHEV-Piloten geeignet.“ – Gunnar Hermann, Vorsitzender der Ford-Werke GmbH

Laut Gunnar Hermann sei die Blockchain perfekt für den Einsatz im Rahmen des PHEV-Pilotprojekts geeignet. Vor allem die Sicherheit und das Vertrauen ließen sich durch den Einsatz der Technologie gewährleisten. Zudem sei ein transparenter Nachweis wichtig, um die Vision einer sauberen Luft in Städten zu realisieren.

Ford ist offizieller Kooperationspartner der SmartCity Cologne

Durch das PHEV-Projekt ist der US-amerikanische Automobilhersteller auch zum offiziellen Partner der Stadt Köln bei Projekt SmartCity Cologne geworden. Zusammen mit anderen Unternehmen aus der Region etablieren die Projektpartner verschiedene Technologien, die einen nachhaltigen Einfluss auf den Klimawandel haben.

Laut Kölner Oberbürgermeisterin, Henriette Reker, soll die Stadt auch in Zukunft eine führende Rolle innerhalb Deutschlands einnehmen. Dementsprechend priorisiert die Stadt einen emissionsfreien Nahverkehr. Vor allem merkt die Politikerin an, dass sich die Stadt an die eigenen Richtlinien halten müsse, um als positives Beispiel zu fungieren.

Auch Ford nutzt die Kooperation mit der Stadt Köln, um die Hybridvariante des beliebten Ford Transit vorzustellen. Dabei handelt es sich um das erste Nutzfahrzeug mit einem Hybridantrieb. Außerdem soll das getestete Geofencing-Modul in den Fahrzeugen Anwendung finden und somit einen emissionsfreien Verkehr gewährleisten. Zu Beginn soll die Technologie jedoch ohne eine eigene Blockchain fungieren – dies könnte sich in Zukunft jedoch ändern.

Fazit: Green Miles helfen Gewerbekunden bei der emissionsfreien Fortbewegung

Nachdem in der jüngeren Vergangenheit immer mehr Automobilkonzerne Tests mit der Blockchain durchführen, hat nun auch Ford einen ersten Pilottest gestartet. Dabei möchte der US-amerikanische Automobilhersteller mithilfe der Blockchain Daten sicher und transparent speichern.

Dahingegen sorgt das Geofencing für eine emissionsfreie Fortbewegung in sensiblen Regionen. Mit der Einführung des neuen Ford Transit PHEV-Modells soll auch das Geofencing Einzug in die Serie halten.

Aus meiner Sicht kombiniert Ford im Rahmen des aktuellen PHEV-Projekts zwei interessante Technologien miteinander und schafft somit einen unmittelbaren Mehrwert in Städten. Einerseits sorgt die Lokalisierung des Fahrzeugs für einen emissionsfreien Betrieb. Dahingegen unterstützt die Blockchain-Technologie bei der manipulationsfreien Dokumentation der sogenannten Green Miles. Langfristig könnte sich ein solcher Ansatz als Standard etablieren und einen Beitrag zum Umweltschutz leisten.

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