Es ist vollbracht: Ethereums London Hardfork ist vollzogen

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Seit 14:33 Uhr MESZ am frühen Donnerstagnachmittag ist die Umsetzung der London Hardfork auf der Ethereum Blockchain gestartet. Fast pünktlich konnte das Upgrade bei Blockhöhe 12.965.000 initiiert werden. Mit der Hardfork geht auch eine der größten und kontroversesten Veränderungen einher: das Ethereum Improvement Proposal EIP-1559.

Die Ethereum Miner erhalten nun aufgrund von EIP-1559 weniger an Einnahmen durch Gebühren, da jetzt ein Teil ebendieser Gebühren bei jeder Transaktion ‘verbrannt’ wird. Seit dem Live-Gang des London Upgrades wurden bereits mehrere Millionen US-Dollar in Form von ETH verbrannt.

Die Miner selbst, die das Upgrade wohl am meisten betrifft, sind nach wie vor alles andere als begeistert. Doch haben sie sich allem Anschein nach mehr oder minder damit arrangiert. Nach der Ankündigung der geplanten Umsetzung von EIP-1559 drohten einige sogar damit, sich für eine 51 %-Attacke zusammenzuschließen, um der bevorstehenden Reduzierung ihrer Einnahmen entgegenzuwirken.

5. August 2021 – 12:33 Uhr UTC – Blockhöhe 12.965.00 – London – Ethereum

Es ist wahrlich vollbracht, und zwar ohne nennenswerte Störungen oder Komplikationen. In den letzten Tagen und Wochen war die London Hardfork auf der Blockchain der zweitgrößten Kryptowährung, Ethereum, in aller Munde.

Die Krypto-Community wartete also gespannt darauf, ob die Integration auf dem Mainnet genauso reibungslos abläuft, wie vorher bereits auf den Testnetzwerken. Denn dort konnten deren Betreiber bereits seit dem 24. Juni 2021 das Upgrade ausgiebig testen und vor allem für den Live-Gang hin überprüfen.

Auf etherscan.io konnte sich, wer wollte, daran erinnern lassen, wenn der entsprechende Block für das Upgrade gemint wurde.

Um 14:33 Uhr mitteleuropäischer Sommerzeit, am 5. August 2021, bei Blockhöhe 12.965.00 ging das London-Upgrade live. Ursprünglich war die London Hardfork bereits für Ende Juli geplant, doch Update-Koordinator Tim Beiko verschob die Aktualisierung des Mainnets kurzfristig.

London Hardfork und EIP-1559: Was ändert sich?

Mit dem EIP-1559 kommt es zu einer der grundlegendsten Änderungen im Ethereum-Netzwerk. Und zwar wird das Konzept der Gas-Fees nun komplett über den Haufen geworfen. Bisher konnten die Miner, also die Durchführenden der Transaktionen auf der Ethereum Blockchain, die Transaktionsgebühren nach eigenem Ermessen festsetzen.

Seit der Integration des London Upgrades auf dem Mainnet ersetzt die durch einen Algorithmus festgelegt Base-Fees die bisherigen Gas-Gebühren. Dabei soll die Base-Fee, also die Basis-Gebühr, den Auslastungsgrad des Netzwerkes berücksichtigen und sich entsprechend nach oben oder unten anpassen.

Parallel kommt es zu einer dynamischen Veränderung der Blockgröße, sodass Überlastungen und Staus im Netzwerk entgegengewirkt werden kann.

Während der Transaktion wird diese Base-Fee allerdings verbrannt und niemand erhält diese Gebühren.

Verdienst durch Tips und MEV

Aufgrund des Wegfalls der Gas-Gebühren wurden den Minern faktisch die Einnahmequelle genommen. Daher ist ein nur umso verständlich, dass die Betreiber der Ethereum Mining Anlagen wenig erfreut darüber waren, als im März 2021 bekannt gegeben wurde, dass das EIP-1559 beschlossene Sache ist.

Doch ganz ohne Einnahmen respektive finanzielle Anreize müssen die Miner nicht auskommen. Die Nutzer können in Zukunft eine Überschusszahlung, den Tip, in Addition zur Basis-Gebühr zahlen. Damit können sie die bevorzugte Verarbeitung ihrer Transaktion auf der Blockchain erwirken. Diese Tips erhalten die Miner.

Um den Einnahmeausfall künftig zusätzlich zu kompensieren, können die Miner von MEV, dem sogenannten Miner Extracted Value Gebrauch machen. Damit können die Mining-Betreiber von ihrem Einfluss bei der Blockzusammenstellung profitieren und lohnenswertere Transaktionen weiter vorn in der Chronologie der Verarbeitung positionieren.

Im DeFi-Sektor nutzen Trader bereits vermehrt die Möglichkeit, sich durch das Angebot hoher Gebühren ihren Platz im Block zu sichern. Doch auch bei Ether selbst haben viele Betreiber von Ethereum Mining Pools MEV bereits genutzt.

Panik durch Wegfall der Einnahmen durch Gas-Fees unbegründet

Einer Analyse von Hasu zufolge, einem bekannten Podcaster im Krypto-Universum, sind die ursprünglichen Argumente, die Miner würden mindestens 50 Prozent ihrer gesamten Einnahmen durch EIP-1559 einbüßen, ohnehin unbegründet.

Seiner Schlussfolgerung nach reduzieren sich die Gesamteinnahmen der Miner durch den Wegfall der Gas-Fees um 20 bis maximal 35 Prozent. MEV richtig angewendet könnte zudem einen Großteil der entgangenen Einnahmen durch Gas-Gebühren wieder kompensieren.

Interesse an Ethereum?

Ethereum verbrennt mehr als 10.000 US-Dollar pro Minute

Analysten und Fachleute sehen in der neuen Struktur der Gas- beziehungsweise Basis-Gebühren eine Möglichkeit, dass Ethereum über kurz oder lang zum deflationären Asset wird. Schließlich verknappt sich durch das Verbrennen der Base-Fee einer jeden Transaktion die Gesamtzahl der Ether.

Daher kann es gut sein, dass wir bald eine negative Emission von ETH sehen, also dass mehr ETH verbrannt als erzeugt werden. Der gleichen Ansicht ist auch Analyst Evan Van Ness.

Zum Zeitpunkt der Erstellung des Artikels wurden bereits mehr als 2.650 ETH verbrannt. Das entspricht bei aktuellem Ethereum Kurs einem Wert von über 7,5 Millionen US-Dollar.

Nach dem Upgrade ist vor dem Upgrade

Die London Hardfork ist allerdings nicht das erste und auch nicht das letzte Upgrade von Ethereum für dieses Jahr. Bereits im April ging das Berlin-Upgrade live. Sowohl Berlin als auch London sind Vorbereitungsschritte für den finalen Übergang von ETH 1.0 zu ETH 2.0, also der Wechsel von Proof-of-Work zu Proof-of-Stake.

Im Oktober 2021 soll mit der Shanghai Hardfork der letzte Schritt auf dem Weg zur Verschmelzung der beiden ETH-Versionen stattfinden. Zusätzliche Funktionen werden bei diesem Upgrade allerdings nicht implementiert.

Ethereum Burning

Fazit – London Hardfork mit EIP-1559 ist live und sorgt für einen Großbrand

Kurz nach halb drei nachmittags deutscher Zeit ging am 5. August 2021 das sehnlichst erwartete London-Upgrade auf der Ethereum Blockchain live. Nach dem Berlin-Upgrade im April dieses Jahres ist die Hardfork, benannt nach der englischen Hauptstadt, nun ein weiterer Schritt auf dem Weg zur Transition von ETH1 zu ETH2.

Für die größte Veränderung hat das EIP-1559 gesorgt. Gas-Fees wurden durch Base-Fees ersetzt, welche im Anschluss der Transaktion verbrannt werden. Zusätzlich haben Trader nun die Möglichkeit, Tips den Basis-Gebühren hinzuzufügen, um die Durchführung ihrer Trades zu priorisieren.

Da eine der Haupteinnahmequellen der Miner, die Gas-Gebühren, nun weggefallen sind, können die Tipps den potenziellen Verlust etwas kompensieren. In welchem Maße das geschieht, bleibt abzuwarten.

Bereits in den ersten Stunden nach erfolgreicher Aktualisierung des Ethereum-Netzwerkes wurden Unmengen an ETH aufgrund der Base-Fees verbrannt. Mehr als zweieinhalb Tausend ETH im Wert von mehr als 7 Millionen US-Dollar befinden sich nun nicht mehr im Umlauf.

Der Ethereum Kurs hat auf die London Hardfork allerdings noch keine substanzielle Veränderung gezeigt. In den letzten 24 Stunden stieg der Preis um knapp 3 Prozent auf 2.825 US-Dollar.

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Autor & Editor

Ich bin Krypto-Enthusiast seit 2017. Begonnen hat meine Krypto-Reise mit Airdrops verschiedenster Projekte. Seit 2020 bin ich Teil des Blockchainwelt.de Teams. Zu meinen Krypto-Steckenpferden gehören Krypto-News, Hardware Wallets sowie alles rund um das Thema Krypto-Kreditkarten.

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