Envisible & MasterCard: Vertrauensbildung in der Lebensmittelbranche

Für Konsumenten gewinnt die Herkunft eines Produkts an Relevanz bei der Kaufentscheidung. Nach zahlreichen Lebensmittelskandalen befindet sich das Vertrauen in die Lebensmittelbranche an einem neuen Tiefpunkt. Dabei fordern die Kunden mehr Transparenz hinsichtlich des Produktions- und Herkunftsstandorts der kaufbaren Lebensmittel. Dementsprechend müssen die Unternehmen reagieren und die erforderlichen Informationen zur Verfügung stellen. Mit MasterCard adressiert nun ein Zahlungsdienstleister eben jenes Problem. Das neue System auf Basis der Envisible Wholechain soll mehr Transparenz und Nachverfolgbarkeit bieten und das Vertrauen der Konsumenten zurückgewinnen.

Sinkendes Vertrauen stellt die Lebensmittelindustrie vor Herausforderungen

Nach zahlreichen Lebensmittelskandalen sowie unseriösen Produktions- und Vorgehensweisen ist das Vertrauen der Kunden in die Lebensmittelkonzerne nachhaltig geschwächt. Für die Kunden spielt Vertrauen und Transparenz eine entscheidende Rolle und die Blockchain soll die Position der Nachfrager nun verbessern. Zusammen mit dem Blockchain-Unternehmen Envisible arbeitet MasterCard an einer Lösung. Dabei möchten die beiden Unternehmen die bestehenden Lebensmittellieferketten transparenter gestalten und Kunden eine Möglichkeit zur Nachverfolgung bieten.

Bisher haben vor allem IBM und Walmart Bemühungen in diesem Bereich angestrengt. In Zukunft soll jedoch das Wholechain-Rückverfolgungssystem von Envisible in Kooperation mit der Blockchain-basierten Lösung des Zahlungsdienstleisters dieses Problem lösen. In einem ersten Pilottest soll Topco Associates LLC, eine der führenden Lebensmittelgesellschaften in den USA, das neue System einsetzen.

Optimierung der Supply Chain durch den Einsatz der Blockchain
Optimierung der Supply Chain durch den Einsatz der Blockchain

System von Envisible und MasterCard soll Werte bei der Lebensmittelproduktion etablieren

Im Zuge des Piloten arbeitet Topco eng mit den Lebensmittelketten seiner Mitglieder zusammen. Dabei können die Geschäfte im ersten Schritt Lachs, Kabeljau und Garnelen mithilfe der Wholechain-Lösung zurückverfolgen. Langfristig können die Unternehmen mithilfe der Technologie strenge Umweltvorschriften besser einhalten. Laut Scott Caro, dem Senior Vice President von Fresh, Topco, erwarten die Verbraucher zuverlässige Informationen über die konsumierten Lebensmittel.

„Angesichts der Erwartungen der Verbraucher nach zuverlässigen Informationen über die erworbenen Lebensmittel freuen wir uns über die Partnerschaft mit Food City und Envisible sowie den gemeinsamen Pilotversuch der Nachverfolgbarkeits- und Provenienzlösungen.“ – Scott Caro Senior Vice President von Fresh

Die Vorstellung des avisierten Systems erfolgte vom 27. Bis zum 30. Oktober am MasterCard-Stand auf der Money20/20.

MasterCard – ein Innovationstreiber auf dem Blockchain-Markt

Beim nun vorgestellten System handelt es sich nicht um das erste Blockchain-basierte Projekt von MasterCard. Vielmehr gehört das Unternehmen zu den Top 3 der Innovatoren im Blockchain-Markt. Bereits in der Vergangenheit konnte das Unternehmen ein autorisiertes Blockchain-Netzwerk aufbauen und etablieren. Folglich ist es auch nachvollziehbar, dass die Lebensmittelindustrie die Dienste von MasterCard nutzt.

Auch Dan Glei, Executive Vice President für Merchandising and Marketing bei KVAT Foods Inc., sieht in Envisible Wholechain ein Produkt, welches Lebensmittelhändler bei der Bewältigung von Lebensmittelskandalen unterstützt.

So können Unternehmen mithilfe der Wholechain die komplette Lieferkette eines Produkts nachverfolgen und auf diese Weise Qualitätslücken identifizieren und schnellstmöglich schließen.

„Das schiere Volumen im globalen Handel macht es schwierig die Reise und die Authentizität von Lebensmitteln  nachzuverfolgen. Wir freuen uns, dass MasterCard unsere Vision teilt und das Verbrauchervertrauen stärkt, indem es sein umfassendes Know-how in Bezug auf den Einsatz von Technologien in einem Maßstab mit erstklassigen Verarbeitungsgeschwindigkeiten, Datenflexibilität und Datenschutz sowie Sicherheitsstandards in einen Bereich einbringt, der zuvor undurchsichtig war.“ – Mark Kaplan, Partner von Envisible

Nichtsdestotrotz erfordert auch die MasterCard-Lösung das Vertrauen der Marktteilnehmer, um erfolgreich adaptiert zu werden. Dabei muss MasterCard auch eine ausreichende Manipulationssicherheit gewährleisten, um den Marktteilnehmern einen Mehrwert zu bieten.

Fazit: MasterCard und Envisible konzentrieren sich auf den Einstieg im Lebensmittelmarkt

Mit der Wholechain-Lösung von Envisible adressieren MasterCard und Envisible die Supply Chain der Lebensmittelindustrie. Dabei möchten die beiden Unternehmen für mehr Transparenz und Sicherheit sorgen und das Vertrauen der Kunden in die Lebensmittelbranche wiederherstellen.

Bereits in der Vergangenheit konnte MasterCard erfolgreich Blockchain-basierte Projekte umsetzen. Nun versuchen die beiden Unternehmen eine Wettbewerbsposition neben IBM und Walmart aufzubauen. Insbesondere die Innovationskraft von MasterCard könnte beim Aufbau dieser Wettbewerbsposition unterstützen.

Aus meiner Sicht bietet der Einsatz der Blockchain-Technologie im Bereich der Supply Chain ein riesiges Innovationspotenzial. Zudem steigen MasterCard und Envisible zu einem frühen Zeitpunkt in den Markt ein, sodass es noch keinen wirklichen Branchenstandard gibt. Aufgrund des erfolgreichen Verlaufs vergangener Projekte kann MasterCard auch in diesem Fall auf eine erfolgreiche Umsetzung hoffen. Wichtig für den langfristigen Erfolg ist jedoch die Akzeptanz der Kunden. Folglich muss das avisierte System eine Manipulationssicherheit, um von den Kunden adaptiert zu werden.

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