Die wichtigsten IOTA Partnerschaften und was dahintersteckt

IOTA ist die Kryptowährung des Internets der Dinge (engl. Internet of Things). Der Fokus der im Jahr 2016 erschienenen digitalen Währung liegt auf der Bezahlung zwischen zwei oder mehr Maschinen. Anders als beispielsweise Bitcoin, Ethereum und Co basiert IOTA nicht auf einer klassischen Blockchain, sondern auf einem gerichteten azyklischen Graphen. Dieser Graph wird auch als Tangle bezeichnet. Die Entwickler hinter dem Projekt wollen dadurch die Transaktionskosten gering halten und die Übertragungsgeschwindigkeit maximieren.

Von Beginn an konnte die vom Gründerteam rund um David Sønstebø, Dominik Schiener, Sergui Popov und – bis zu seinem Ausstieg im Jahr 2019 – Sergey Ivancheglo geführte IOTA Foundation namhafte Unternehmen von sich überzeugen und Partnerschaften vereinbaren. Insbesondere mit den deutschen Unternehmen Bosch und Volkswagen arbeitet IOTA heute eng zusammen. Wir stellen daher in diesem Artikel die wichtigsten IOTA Partnerschaften im Detail vor und erklären, warum IOTA nur mit starken Partnern an seiner Seite funktionieren kann.

IOTA erweckt branchenübergreifend großes Interesse

Bereits seit seiner Veröffentlichung im Jahr 2016 sorgte das vom Südtiroler Dominik Schiener gegründete Krypto-Projekt für Aufsehen. Schiener und seine Kollegen erkannten das Potenzial des Internet der Dinge, jedoch fehlte ihnen eine geeignete Lösung, wie die Maschinen untereinander ihre erbrachten Leistungen bezahlen könnten. IOTA soll dieses Problem lösen, indem sie die Sicherheit, Skalierbarkeit und Funktionsweise der Blockchain-Technologie für den Transaktionsaustausch nutzen. Letztlich war ihnen die bekannte Technologie des Bitcoins oder von Ethereum allerdings nicht schnell und skalierbar genug. So entstand schließlich der Tangle.

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Schnell verbreitete sich die Vision von IOTA in der Kryptoszene und die ersten Großinvestoren wurden auf das Projekt aufmerksam. Innerhalb eines Jahres stieg IOTA in die Top 10 der Kryptowährungen mit der höchsten Marktkapitalisierung auf. Zur Hochzeit Ende 2017 betrug die Marktkapitalisierung von IOTA 12 Milliarden US-Dollar. Neben den Investoren erkannten auch die ersten Unternehmen das Potenzial hinter IOTA und gingen eine Partnerschaft mit der Foundation ein. Heute bestehen zahlreiche IOTA Partnerschaften mit vielen namhaften Unternehmen.

Aus diesen Kooperationen resultierten bislang über 110 Patente, die von 44 verschiedenen Unternehmen eingereicht wurden. Das Interessante daran ist die Tatsache, dass rund die Hälfte aller Patente von nur fünf Großkonzernen angemeldet wurden. Diese fünf Unternehmen sind die Siemens AG, die Innogy SE, die RWE AG, der Halbleiterhersteller Intel und der Pharmakonzern Merck. Die Aktualität der IOTA-Technologie ist auch daran zu erkennen, dass 77 Prozent der genannten Patente allein innerhalb des letzten Jahres angemeldet wurden.

Bosch als „Early Bird“ – IOTA und das deutsche Unternehmen gehen Partnerschaft ein

Ende 2017 vermeldete die IOTA Foundation, deren Sitz in Berlin liegt, dass eine Kooperation mit dem deutschen Traditionsunternehmen Bosch eingegangen wurde. Die Robert Bosch Venture Capital GmbH (RBVC) erwarb eine „bedeutende Menge an IOTA-Token“, wie es in einer Mitteilung hieß. Die Investition in IOTA war die erste überhaupt in eine Kryptowährung. Bosch will durch die enge Zusammenarbeit mit der IOTA Foundation seine Aktivitäten im IoT-Sektor ausbauen. Zudem soll der Einsatz von Kryptowährungen im industriellen Umfeld geprüft werden. Die Partnerschaft mit dem traditionsreichen deutschen Unternehmen trug maßgeblich zum zwischenzeitlich großen Erfolg von IOTA bei. IOTA war kurzzeitig die nach Marktkapitalisierung viertgrößte Kryptowährung.

IOTA soll tief im Bosch-Ökosystem integriert werden

Während der Hype um die aus Berlin stammende Kryptowährung inzwischen etwas nachgelassen hat, besteht die Kooperation mit Bosch nach wie vor. Und sie trägt nun erste Früchte, denn Bosch meldete zuletzt ein auf IOTA basierendes Patent an. Nachdem IOTA zuletzt eher mit internen Streitereien und Hacks für Aufsehen gesorgt hat, lässt das Patent von Bosch das große Potenzial von IOTA aufblitzen. Die „Verfahren und Vorrichtung zum Betreiben eines digitalen Bezahlsystems“ getaufte Entwicklung von Bosch beschreibt ein Bezahlsystem zwischen zwei Clients. Grundsätzlich ist das erstmal nichts Besonderes, allerdings setzt Bosch dabei nicht auf die Blockchain, sondern ganz bewusst auf den Tangle.

„IOTA und Bosch stehen seit Ende 2015 im Dialog über die Konvergenz zwischen dem Internet der Dinge und der Distributed Ledger Technologie von IOTA und haben eine starke Beziehung aufgebaut. Unsere offizielle Zusammenarbeit an diesem Labor zur Erforschung dieser Überschneidungen unterstreicht das Ziel beider Unternehmen, ein offenes und sicheres IoT-Ökosystem zu ermöglichen.“ – David Sønstebø, IOTA-Gründer

IOTA und die Volkswagen AG arbeiten an dem „Blockchain-Auto“

Mit der Volkswagen AG konnte die IOTA Foundation den größten Automobilkonzern der Welt als Partner gewinnen. Das im niedersächsischen Wolfsburg ansässige Unternehmen verkündete auf der CEBIT 2018 die gemeinsame Partnerschaft. Ziel ist es, einen sogenannten „Digital Car Pass“ zu entwickeln. Dieser sammelt Daten über das Fahrzeug und speichert sie in IOTAs Tangle. Gleichzeitig sollen sich mittels der Kryptowährung auch Transaktionen abgewickeln lassen. Beispielsweise kann das Auto beim Durchfahren einer Schranke in einem Parkhaus automatisch die entstandenen Kosten für den genutzten Parkplatz bezahlen. Die Zusammenarbeit beider Unternehmen ist bis heute eine der wichtigsten IOTA Partnerschaften.

Die Partnerschaft zwischen dem Automobilkonzern und dem Krypto-Projekt ist der erste Schritt in Richtung des ersten „Blockchain-Autos“. Bis heute ist die Kooperation der beiden Unternehmen eine der fortschrittlichsten, denn bereits mehrere Patente auf Basis des Tangles wurden seitens Volkswagen angemeldet. Der große Automobilkonzern scheint zukünftig auf die von Dominik Schiener und seinem Team entwickelte Technologie setzen zu wollen. IOTA eignet sich aufgrund des skalierbaren Tangles optimal für Anwendungen im Bereich der Mobilität. Nachdem zuletzt offenbar viele Projekte eine Planungsphase durchlaufen haben, gingen sie in diesem Jahr vermehrt in konkrete Patente über.

Eines der bedeutsamsten Patente ist unter der Kennung EP3654222A1 zu finden. Das mit der Bezeichnung „Fahrzeug, Netzwerkkomponente, Verfahren, Computerprogramm und Vorrichtung zum Generieren einer Kennung für einen Ausrüstungszustand eines Fahrzeugs“ versehene Patent ist im Namen der Volkswagen AG registriert. Die Erfindung beschreibt den Ausrüstungszustand eines Fahrzeugs. Teil des angegebenen Entwicklerteams sind sowohl Mitarbeiter von VW als auch von der IOTA Foundation. Dies lässt auf die enge Zusammenarbeit schließen.

IOTA und Fujistu arbeiten gemeinsam an Mobilitätslösungen

Das Jahr 2018 war aus Sicht der IOTA Foundation geprägt durch die erfolgreiche Akquisition starker Partner aus den Branchen Mobilität, Industrie und Computertechnologie. Neben der Partnerschaft mit dem größten Automobilkonzern der Welt, VW, konnte mit Fujitsu auch gleich einer der größten Technologiekonzerne des Planeten als Partner gewonnen werden. Noch im selben Jahr präsentierte das japanische Unternehmen erste Pläne auf der Hannover Messe in der gleichnamigen niedersächsischen Hauptstadt. Die Zusammenarbeit soll einerseits interne Prozesse von Fujitsu verbessern, andererseits auch in Produkten für die Mobilitätsbranche Einzug erhalten.

Der Technologiekonzern mit Sitz in Minato in der Nähe von Tokyo präsentierte als erstes konkretes Projekt ein IOTA-basiertes Verfahren zur Verbesserung der eigenen Fertigungsprozesse. Der Tangle ist in diesem Zusammenhang entlang einer Lieferkette für die Datenintegrität verantwortlich und soll Transparenz schaffen. Das System sammelt Daten über den Produktionsstatus bestimmter Komponenten und speichert sie im Tangle. Fujitsu testet das Projekt derzeit in seiner Smart Factory in Augsburg. Teil des Testversuchs ist auch die direkte Maschine-zu-Maschine-Bezahlung. Das bedeutet, dass beispielsweise zwei Roboter sich untereinander für eine erbrachte Leistung bezahlen könnten.

Microsoft: IOTA als Kern für neuen Datenmarktplatz

Etwa zeitgleich zur Bekanntgabe der Partnerschaft mit Bosch gab IOTA auch eine Kooperation mit dem Software-Giganten Microsoft bekannt. Zwar stehen IOTA und Microsoft heute nicht in einer offiziellen Partnerschaft, jedoch tüfteln beide Unternehmen an einem gemeinsamen Projekt. Das von Bill Gates gegründete Unternehmen arbeitet an einem Datenmarktplatz, welcher insbesondere Daten auf dem Internet der Dinge zum Kauf anbietet. Das bedeutet, dass beispielsweise Daten von Wetterstationen aus Smart Homes durch Klimaforscher erworben werden können. Die Bezahlung für Daten auf diesem Marktplatz soll durch IOTA erfolgen.

Siemens hält den Patentrekord – auch ohne direkte IOTA Partnerschaft

Auch wenn keine offizielle Partnerschaft besteht, darf der deutsche Mischkonzern Siemens in einer Liste der wichtigsten IOTA Partnerschaften nicht fehlen. Das liegt insbesondere daran, dass Siemens etliche Patente angemeldet hat, die auf IOTA basieren. Derzeit umfasst das Patentportfolio des Weltkonzerns bereits 13 verschiedene Entwicklungen auf IOTA-Basis. Die IOTA Foundation selbst gibt an, in direkten Gesprächen mit den verantwortlichen von Siemens zu stehen, was unter anderem dem IOTA Partnerverzeichnis zu entnehmen ist. Im IOTA Archiv ist zudem eine Übersicht der einzelnen Patente von Siemens abrufbar.

Vor allem die in der jüngeren Vergangenheit veröffentlichten Patente unterstreichen auch nochmal das große Potenzial von IOTA. So arbeitet die Siemens AG derzeit daran, die eigenen Login-Prozesse zu verbessern und sicherer zu machen. Mit dem „Schutz von Anmeldevorgängen“ getauften Patent will der Konzern aus München die Anmeldevorgänge in einem Dienstsystem absichern. Verschiedene Blockchain-Projekte, aber auch IOTAs Tangle, sind Teil dieser Entwicklung. Ziel des Ganzen ist die Vermeidung sogenannter Brute-Force-Attacken.

Bei einer solchen Attacke führt ein Angreifer in kürzester Zeit unzählige Anmeldeversuche durch, um per Zufallsverfahren das richtige Passwort herauszufinden. Der deutsche Mischkonzern prüft nun die Einführung eines „Opt-In Deposits“. Bei einem solchen System wird für jeden Anmeldeversuch eine geringe Gebühr erhoben, welche automatisch per Kryptowährung beglichen wird. Nur bei einer erfolgreichen Anmeldung erfolgt eine Rückbuchung der überwiesenen Gebühren. Im Falle einer fehlgeschlagenen Attacke besteht für einen Angreifer immer das Risiko, dass er auf seinen Gebühren sitzen bleibt. Neben PIVX, Ether, Dash steht insbesondere IOTA im Zentrum dieser Entwicklung.

IOTA Partnerschaften

Fazit: Trotz einiger Rückschläge in der Vergangenheit strotzt IOTA vor Potenzial

In den letzten Monaten tauchten in den Schlagzeilen rund um das in Berlin ansässige Krypto-Projekt IOTA immer mal wieder niederschmetternde Nachrichten auf. Neben Seed-Hacks sorgten auch interne Streitigkeiten und verschobene Meilensteine für Unmut unter den Anlegern. In der Anfangszeit der Kryptowährung für das Internet der Dinge sorgten dagegen ausschließlich positive Meldungen rund um die beeindruckenden Partnerschaften des Unternehmens für Aufsehen. Vor allem in letzter Zeit scheinen die IOTA Partnerschaften mit den inzwischen über 120 offiziellen Partnern Früchte zu tragen. Aus vielen dieser Partnerschaften resultierten Patente, die auf IOTA und dem Tangle basieren.

In diesem Artikel haben wir die wichtigsten IOTA Partnerschaften der IOTA Foundation, also der Organisation hinter der Kryptowährung, vorgestellt. Obwohl das Krypto-Projekt noch recht jung ist, blickt es bereits auf einige große Namen in der eigenen Kundenkartei. Allen voran verdeutlichen Partnerschaften mit Volkswagen, Bosch und Fujitsu das große Interesse an der IoT-Währung. All diese Unternehmen haben bereits Patente angemeldet oder Projekte auf großen Messen vorgestellt. Allein die Anzahl der im letzten Jahr angemeldeten Patente beweist, dass trotz der Probleme, welche sicherlich auch dem kometenhaften Aufstieg in kürzester Zeit geschuldet sind, großes Potenzial in IOTA steckt.

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