Coinbase emittiert Junkbonds
Coinbase emittiert als zweites Unternehmen aus dem US-amerikanischen Krypto-Sektor Junkbonds, sogenannte Schrottanleihen.
Damit folgte die Handelsplattform dem Business Intelligence- und Softwareentwickler MicroStrategy Inc., der im Juni 2021 Anleihen im Wert von 500 Mio. US-Dollar verkauft hat, um den Kauf von Bitcoin zu finanzieren.
Coinbase erhöht Angebot an Junkbonds
Coinbase hat den Umfang seines Angebots an Schrottanleihen um ein Drittel aufgestockt, nachdem die Nachfrage der Investoren rapide zugenommen hatte.
Die in den Vereinigten Staaten von Amerika ansässige Kryptowährungsbörse erhöhte dabei den Umfang von 1,5 Milliarden auf 2 Milliarden US-Dollar, als die Gebote der Anleger für Junkbonds 7 Milliarden US-Dollar erreicht hatten.
Berichten zufolge wurden Gebote im Wert von 7 Milliarden US-Dollar für gleiche Mengen an sieben- und zehnjährigen Anleihen abgegeben, wobei die Zinssätze bei 3,375 % respektive 3,625 % lagen. Diese Prozentsätze liegen unter den ursprünglich vereinbarten Kreditkosten.
Weitere Berichte deuten darauf hin, dass die Zinssätze niedriger waren als die ursprünglichen Angebote von Coinbase.
Grund dafür ist der beispiellose Anstieg der Nachfrage, welcher impliziert, dass die Käufer der Anleihen eine weitaus bessere Meinung von der Kreditwürdigkeit von Coinbase hatten, als ursprünglich von der Börse selbst angenommen.
Die Anleihen von Coinbase wurden jedoch eine Stufe unter Investment-Grade eingestuft, wobei die Anleihenindizes von Bloomberg zeigen, dass die Anleihen im Durchschnitt eine Rendite von 2,86 % erzielen.
Die Rating-Agentur bewertet Coinbase mit einem stabilen Ba2, einem Non-Investment-Grade- oder spekulativen Rating, das dem BB von S&P Global Ratings und Fitch Ratings entspricht.
Das Finanzprofil von Coinbase deutet auf eine hohe Kreditwürdigkeit hin, aber das unsichere, regulatorische Umfeld und der starke Wettbewerb neutralisieren diese Stärken vorerst.
Geplante Anleihenemission war Ursprung des Ratings
Das Schuldner-Rating für Coinbase folgt auf die Ankündigung der Kryptowährungsbörse vom 13. September 2021, Anleihen im Wert von 1,5 Milliarden US-Dollar zu verkaufen.
Das Unternehmen möchte die daraus erzielten Einnahmen für Investitionen in die Produktentwicklung oder zukünftige Übernahmen anderer Unternehmen oder Technologien verwenden.
Im Rahmen der privaten Anleiheemission werden Anleihen mit Fälligkeit in den Jahren 2028 und 2031 ausgegeben.
Die Möglichkeit, den Anleihemarkt anzuzapfen, könnte Konkurrenten wie Binance oder Gemini dazu veranlassen, ebenfalls finanzielle Mittel durch den Verkauf von Anleihen bereitzustellen.
Die Goldman Sachs Group Inc. verwaltete den Verkauf der Coinbase-Anleihen.
Großer Erfolg für Coinbase nach Disput mit der SEC
Das Anleiheangebot ist ein großer Erfolg für Coinbase, stand das Unternehmen doch in jüngster Vergangenheit unter Beschuss der US-amerikanischen Finanzaufsichtsbehörde, SEC.
Sie sprach Coinbase eine Warnung aus, das Unternehmen zu verklagen, sollten sie ihr geplantes Krypto-Lending-Programm starten, da sie es als Wertpapier ansieht.
Coinbase-CEO Brian Armstrong twitterte dazu am 8. September 2021 sein Unverständnis darüber.
Armstrong erklärte, dass die Krypto-Börse Anfang des Jahres an die SEC herangetreten war, um die Behörde über das geplante Coinbase Lending-Programm zu informieren, das eine jährliche Rendite von 4 % auf Einlagen des Stablecoins USD Coin, USDC, bieten soll.
Gemäß dem Coinbase-CEO teilte die SEC Coinbase mit, dass es sich bei dem Kreditprogramm um ein Wertpapier handelt. Allerdings folgte bis dato keine weitere Erklärung, woran sie das festmacht.
1/ Some really sketchy behavior coming out of the SEC recently.
Story time…— Brian Armstrong (@brian_armstrong) September 8, 2021
Auch Paul Grewal, Leiter der Rechtsabteilung von Coinbase, drückte sein Unverständnis über das Vorgehen der Aufsichtsbehörde in einem Blogbeitrag aus.
Er stellte dabei die Behauptung der SEC infrage, dass die Lending-Funktion überhaupt als Anlagevertrag oder Schuldschein angesehen werden kann.
Die Kunden werden nicht in das Programm ‚investieren‘, sondern die USDC, die sie auf der Plattform von Coinbase halten, in Verbindung mit ihrer bestehenden Beziehung verleihen. Und obwohl Lending-Kunden durch ihre Teilnahme an dem Programm Zinsen verdienen werden, sind wir verpflichtet, diese Zinsen unabhängig von den weiteren Geschäftsaktivitäten von Coinbase zu zahlen.
Fazit – Coinbase gibt Schrottanleihen heraus und generiert so frisches Kapital
Mit der Emission von Junkbonds erhält Coinbase frisches Kapital in Höhe von zwei Milliarden US-Dollar.
Zwar war der ursprünglich angedachte Anleihenverkauf lediglich auf 1,5 Milliarden US-Dollar taxiert, doch ermöglichte die immense Nachfrage eine Erweiterung.
Ungeachtet dessen, dass das daraufhin erfolgte Rating weniger positiv für Coinbase ausfiel, trübte das die Stimmung der Investoren keineswegs.
Für Coinbase ist das ein gutes Zeichen, stand die Plattform jüngst im Kreuzfeuer der SEC aufgrund ihres Lending-Programmes.
Dieses hätte bereits gestartet werden sollen, doch möchten die Offiziellen vorerst auf weitere Reaktionen seitens der SEC abwarten.
Der Launch ist bis auf Weiteres auf mindestens Ende Oktober verschoben.
Zum Zeitpunkt der Veröffentlichung wird die Aktie von Coinbase, COIN, für 243 US-Dollar gehandelt.
Das bedeutet einen Anstieg von fast 20 Prozent gegenüber Ende Juni. Am Eröffnungstag des IPO wechselte das Handelspapier für 342 US-Dollar den Besitzer.
Zusätzlich haben wir für Dich die Konkurrenten von Coinbase genau unter die Lupe genommen und mit der US-Börse verglichen.
Wir stellen Dir in unserem Artikel die besten Alternativen zu Coinbase vor!