Bulletproofs – ING Bank arbeitet an neuer Blockchain
Die niederländische Privatbank und Finanzdienstleister ING hat bekannt gegeben, dass das Unternehmen an der Entwicklung einer kryptografischen Blockchain namens Bulletproofs arbeitet.
ING arbeitet verbessertem Zero-Knowledge-Protokoll
Wie ein Bericht der ING verdeutlicht, handelt es sich bei Bulletproofs um eine Erweiterung der von ING entwickelten Blockchain-Lösungen. Hierbei handelte es sich um Zero-Knowledge Range Proof (ZKRP) und Zero-Knowledge Set Memberships (ZKSM).
ZKRP wurde erstmalig im November 2017 durch ING veröffentlicht und ermöglicht es Marktteilnehmern die Anonymität innerhalb einer Transaktion zu wahren. Dabei wird zudem gewährleistet, dass diese ein Höchstmaß an Genauigkeit aufweist. So erfolgte etwa die Bewertung eines Hypothekendarlehen anhand des Monatseinkommens, ohne das der Anfragende eine genaue Angabe über dessen Höhe machte. Im Oktober 2018 folgte dann ZKSM als optimierte Ausführung. Hierbei hat die ING einen neuen Code veröffentlicht, der Transaktionen anhand alphanumerische Daten validiert. Hierbei sind keinerlei kontextuelle Details nötig – dies gewährt ein Maximum an Datensicherheit. In einem Beispiel hebt die ING hervor, dass die Technologie dazu beiträgt, dass Banken das Herkunftsland eines Klienten bestimmen können. Hierdurch ist auch ein Nutzer als EU-Bürger identifizierbar, ohne dass eine konkrete Information zum Herkunftsland erfolgte.
Bulletproofs ist schneller als klassische Zero-Knowledge-Protokolle
Wie ING im Rahmen der Pressemitteilung hervorhebt, ist Bulletproofs im Vergleich zu anderen Zero-Knowledge-Protokollen besonders schnell. Dies lässt sich auf die Konfiguration des Services zurückführen, denn dieser basiert nicht auf einem vertrauenswürdigen Setup. Stattdessen lassen sich Parameter ohne geheime Angaben erstellen. Dies führt zu einem höheren Maß an Vertrauen bei den Nutzern der Blockchain.
Die Entwicklung des Quellcodes erfolgt in Kooperation mit Forschern der Stanford Universität und dem Community College London sowie mit dem Blockchain-Startup Blockstream. Dementsprechend ist der Bulletproofs-Code als Open-Source-Projekt auf GitHub verfügbar. Zu einem früheren Zeitpunkt hat ING einen Fünfjahresvertrag mit dem Blockchain-Konsortium R3 abgeschlossen – hierdurch erlangt ING Zugriff auf die Blockchain-Plattform Corda. Aus dem Bericht geht hervor, dass ING die Implementierung der sogenannten CorDapps in der internationalen Geschäftsinfrastruktur plane.