Blockchain-Plattform und Connected Parking

Blockchain-Plattform und Connected Parking

Der Reifenhersteller Continental aus Hannover investiert in eine Blockchain-Plattform und entwickelt Lösungen für die Mobilität von morgen.

Mit „Connected Parking“ können Fahrer künftig auf der von Continental und Hewlett Packard Enterprise HPE entwickelten Blockchain-Plattform Daten handeln. S

ie profitieren aber gleichzeitig auch, wenn ihr Fahrzeug Informationen über Parksituationen ins System lädt. Für den Informationsaustausch erhält der Fahrer direkt Gutschriften in Form von virtuellen Münzen in seine E-Wallet.

Für Continental bedeuten diese Daten einen deutlichen Mehrwert, denn mit ihnen kann das Technologieunternehmen die Bedürfnisse seiner Kunden noch besser verstehen und seine Service-Leistungen daran orientieren.

Es besteht aber auch die Möglichkeit, die gewonnenen Daten über die Blockchain-Plattform an andere Marktteilnehmer zu veräußern.

Solche Daten-Marktplätze gibt es auch bereits bei IOTA, das prädestiniert ist für diese und ähnliche Anwendung. Für die Entwicklung wurde die Technologie von Crossbar.io genutzt, einem Dienstleister für Internet of Things Anwendungen.

Das Internet der Dinge für die Parkplatzsuche

Über Sensoren lassen sich leicht und schnell Daten gewinnen. Diese werden den Netzwerkteilnehmern im Rahmen des Ökosystems zur Verfügung gestellt.

Über JavaScript sind die teilnehmenden Endgeräte ins Netzwerk integriert und können dort Daten sammeln und bündeln. Der Router übernimmt dann die Verteilung an die je nach Berechtigungsstufe gegliederten Teilnehmer.

Das schnelle und skalierbare Netzwerk gehört zum Internet der Dinge und basiert auf dem Web Application Messaging Protocol WAMP, ein kostenloses Open-Source-Projekt von Crossbari.io aus dem Jahr 2012.

Die Monetarisierungs-Plattform für die Automobilindustrie soll zum Austausch von Datenströmen sorgen und gilt als Vorreiter einer OEM-Lösung.

Ganz ohne IT-Unternehmen oder großen Datenbroker möchte der OEM diese Services selbst anbieten.

Die Automobilzulieferer müssen sich angesichts der zunehmenden Veränderungen von Industrie 4.0 anpassen und jeder für sich versucht seine Nische am Blockchain-Markt zu finden.

Die Blockchain ermöglicht dabei den oben beschriebenen Datenhandel. Denn bisher war es nicht möglich, dass mehrere Geräte gleichzeitig Daten sammeln und in Echtzeit verteilen.

Big Data Analysen durch neue Blockchain-Plattform

Daten wie diese werden beispielsweise benötigt, um Fahrzeuge in Ländern zu entwickeln, wo eine Marke nur wenig vertreten ist. Dort können die Daten aus Ländern mit einem hohen Marktanteil einer Marke wichtige Entwicklungen schneller vorantreiben.

Sie sparen aufwendige und teure Forschungsprojekte ein und sichern den Fortschritt.  Fahrer bekommen Hinweise aus der neuen Blockchain-Plattform von Continental über Wetterverhältnisse auf ihren geplanten Routen.

Das System meldet bestimmte Straßenzustände wie Aquaplaning oder verschmutzte Fahrbahnen, noch bevor der Fahrer die Strecke erreicht. Damit wird ein neues Level an Sicherheit für die Fahrzeughalter und ihrer Begleiter erreicht.

Die strategische Zusammenarbeit der drei Unternehmen ergibt Sinn, denn Continental liefert das tiefgehende Know-how der Automobilbranche, HPE die technische Hardware und Crossbar.io die Expertise im Bereich Echtzeitdatenaustausch.

Am Beispiel „On-Street Parking“ und „Earn as you ride“ zeigt sich, wie die Daten für Nutzer einen direkten Mehrwert bieten können.

Mit dem Generieren von Daten über das Fahrzeug lassen sich so leicht finanzielle Anreize für alle Seiten schaffen.

Die Speicherung der Datensätze erfolgt dabei nicht auf einem zentralen Speicher, sondern auf einer dezentralen Plattform auf Grundlage der Blockchain-Technologie.

Von da aus werden sie von Backend zu Backend ohne Zwischenschritt nach Abschluss der Transaktion transferiert.

Beim Projekt „On-Street-Parking“ wird vor allem Skalierbarkeit und ein breites Daten-Ökosystem benötigt, so Stefan Bader von Continental.

Der Parksuchdienst ist für den öffentlich zugänglichen Raum konzipiert und benötigt Zugang zu einer Vielzahl an relevanten und zuverlässigen Datenquellen sowie eine intelligente Kombination der Datensätze.

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Auf Autonomes Fahren folgt Autonomes Parken

Autonome Mobilität wird kommen und auch dieser Trend benötigt die Blockchain-Technologie. Aber auch diese Fahrzeuge müssen irgendwo Parken und das geschieht meist auf offener Straße.

Es gibt zahlreiche Parking-Apps, leider ist wenig Brauchbares dabei. Rund 100 verschiedene Parkplatzdienste sind weltweit auf dem Markt und sollen eines der drängendsten Fragen der urbanen Mobilität lösen: Die Parkplatzsuche.

Das lästige Suchen nach der freien Lücke führt nicht nur zu gestressten Fahrern, sondern auch zu unnötigen Abgasen und diese wiederum schaden der Umwelt. In Metropolen sind es rund 60 Stunden im Jahr, die Autofahrer im Schnitt mit der Suche nach einem geeigneten Stellplatz verbringen.

Die indirekten Kosten für überbezahlte Parkplätze, Strafzettel und CO₂ machen rund die Hälfte der Gesamtkosten für das Auto aus, so eine Inrix-Studie.

Technologisch einfach ist eine Basis-Lösung, nur freie Parkplätze in Parkhäusern oder kostenpflichtigen Parkbereichen anzuzeigen.

Deutlich anspruchsvoller ist die Lösung von Continental auf der Blockchain-Plattform, bei der präzise Sensorik und zuverlässige intelligente Prognosetools Details für freie Stellplätze im öffentlich zugänglichen Bereich der Straße anzeigen.

Aus meiner Sicht ist die größte Herausforderung beim On-Street-Parking der Zugang zu einer Vielzahl an relevanten und zuverlässigen Datenquellen sowie die intelligente Kombination der Daten“, erläutert Stefan Bader, Mitgründer des Startups Parkpocket und zuständig bei Continental für das Thema Connected Parking.

On-Street Ansatz bringt Daten in Echtzeit

Mit dem On-Street-Parking Ansatz wagt Continental nun den Vorstoß und bietet nach Übernahme des Start-up Parkpocket eine Datenhandelsplattform auf Blockchain-Basis an.

Dabei sendet der Nutzer über die Fahrzeugsensorik Daten über freie Parkplätze an den Autohersteller. Dieser wiederum gibt sie kostenpflichtig an Parkdienstleister weiter.

Für das Freigeben und Teilen der Daten erhält der Fahrzeugführer über eine virtuelle Geldbörse, die sogenannte E-Wallet, die Belohnung in Form von digitalen Coins.

Diese kann er dann in „echtes“ Geld eintauschen kann oder digital bezahlen. Für beide Seiten ist das neue Anwendungsszenario eine Win-win-Situation.

Der Autofahrer muss nichts weiter tun, als einzuwilligen, dass seine Daten gesendet werden und erhält dafür einen finanziellen Anreiz.

Der Autohersteller erhält zusammen mit den Daten von der Blockchain-Plattform die Möglichkeit zu Big-Data-Analysen, zum Training von Künstlicher Intelligenz oder für die Entwicklung neuer Services für seine Kunden.

Parkplatzdienstleister erhalten jede Menge „frische“ Daten, die sich gewinnbringend verkaufen lassen.

Hochpräziser Parkdienst auf Blockchain-Plattform

Das Angebot aus Hannover soll für Kunden im Automotive-Umfeld eine Belegungsvorhersage der Parkplätze entlang der Straße anzeigen und umfasst alle statistischen Informationen sowie Ausparkvorgänge in Echtzeit.

Über seine OEM-Flotten verfügt Continental bereits über Fahrzeugdaten im zweistelligen Millionenbereich, die jetzt sukzessive mit dem Softwaremodell MAP abgeglichen werden.

Ein hochpräziser Parkdienst als Grundlage für das vollautomatisierte Parken soll entstehen. Bisher beschränkt sich das autonome Parken allein auf den Off-Street-Sektor, also in geschlossenen Parkhäusern und Garagen. Das Auto muss am Ziel nur verlassen werden, findet selbsttätig den Parkplatz und parkt ein.

Eine große Erleichterung für Nutzer und in Pilotprojekten heute bereits Realität.  Bosch und Daimler haben im Sommer 2019 die weltweit erste Erlaubnis für die Nutzung von Autonomen Parken erhalten.

Im Parkhaus des Stuttgarter Mercedes-Benz Museum gibt es jetzt fahrerloses Parken auf dem Parklevel 4. Das sogenannte „Automated Valet Parking“ funktioniert in einer abgeriegelten „Drop-Off Area“ und ganz ohne weiteren menschlichen Zugriff.

Auch kommt das Auto kurz vor der Abfahrt wieder zum gewünschten Einstiegsbereich in der „Pick-up Area“. Das fahrerlose Parken hat noch einen weiteren Nebeneffekt: die effizientere Parkraumnutzung. Bis zu 20 % mehr Fahrzeuge könnten so auf gleicher Fläche parken.

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