Blockchain-Patente | China Spitzenreiter im Jahr 2017

Wie aus den Zahlen der Weltorganisation für geistiges Eigentum hervorgeht, gehen die meisten Patentanmeldungen rund um Blockchain-Innovationen auf China zurück.

So berichtet die Financial Times auf Basis von Daten, die der Medienkonzern Thomson Reuters gesammelt hat, dass mehr als die Hälfte der 2017 angemeldeten Blockchain-Patente aus China stammen.

Die chinesische Regierung treibt die Entwicklung der jungen Technologie mit großem Interesse voran.

Blockchain Patente: Überblick und Allgemeines

Grundsätzlich handelt es sich bei der Blockchain um ein offenes, verteiltes Netzwerk, das Transaktionen zwischen Partnern transparent, unveränderlich und fälschungssicher aufzeichnen kann.

Dies macht die Technologie nicht nur für die Finanzwelt interessant. Sie offenbart ein Potenzial für sämtliche Branchen und Industrien, in denen sichere und schnelle Transaktionen von Bedeutung sind.

Die Blockchain offenbart ein Potential für sämtliche Branchen und Industrien, in denen sichere und schnelle Transaktionen von Bedeutung sind sind

Daher sind viele Unternehmen und Start-ups darauf aus, ihre Ideen für neue Anwendungsmöglichkeiten patentieren zu lassen.

Dies geschieht in der Regel lange bevor die jeweilige Technologie marktreif ist. Bereits von 2012 bis 2017 zeigte sich ein sprunghafter Anstieg der Blockchain-Patente, wobei China stets eine besondere Rolle einnahm.

Zwar führen nicht alle Patentanmeldungen zu Marktreife. Doch sind die Statistiken über die Anmeldungen wichtige Indikatoren für die zukünftige Ausrichtung einer Branche.

Patentanmeldungen sind zudem von hoher Relevanz für Unternehmen, wenn es darum geht, Investoren auf sich aufmerksam zu machen.

Patente geben potenziellen Investoren einen Hinweis darauf, dass eine Firma über das geistige Eigentum verfügt, dieses in Kapital umwandeln kann und nicht befürchten muss, dass die Konkurrenz es ihnen streitig macht.

Patentanmeldungen rund um Blockchain-Innovationen

Die erste Blockchain-bezogene Innovation datiert zurück bis in das Jahr 1991. In diesem Jahr wurde die erste Arbeit an verschlüsselten und sicheren verteilten Netzwerken vorgestellt.

Die ersten Blockchain-Patente erblickten jedoch erst in den frühen 2000er Jahren das Licht der Welt. Seitdem zeigen die Innovationen eine immer schnellere Abfolge. Insgesamt hat sich die Zahl der Blockchain-Patente zwischen 2014 und 2016 verdoppelt.

225 der insgesamt 406 Anmeldungen für Blockchain-Patente wurden im Jahr 2017 in der Volksrepublik China eingereicht. Dies belegen Zahlen der Weltorganisation für geistiges Eigentum (World Intellectual Property Organization, oder kurz WIPO), wie die Zeitung Financial Times am 25. März berichtete.

Die beiden folgenden Plätze belegen die USA mit 91 sowie Australien mit 13 Patentanmeldungen rund um die Blockchain. Insgesamt haben sich die Anmeldungen im vergangenen Jahr verdreifacht.

225 der insgesamt 406 Anmeldungen für Blockchain-Patente wurden im Jahr 2017 in der Volksrepublik China eingereicht

Blockchain-Vorstoß der chinesischen Regierung

Die Regierung der Volksrepublik China zeigt ein starkes Interesse, die Blockchain-Technologie sowie Blockchain-Patente zu fördern und auszubauen.

Die von der Regierung unterstützte Investment Association of China hat nun bestätigt, ein spezielles Blockchain Development Center ins Leben zu rufen.

Am 23. März hat das chinesische Ministerium für Industrie und Informationstechnologie eine Liste mit Blockchain-basierten Zielen veröffentlicht.

Das Ministerium will die Entwicklung der Blockchain-Technologie ebenso fördern wie die Etablierung bestimmter Blockchain-Standards. Die formulierten Ziele sind ebenso darauf ausgerichtet, die Blockchain international zu etablieren.