Blockchain Oracles | Informationen von außen integrieren
Mit Blockchain Oracles werden Ereignisse verifiziert und diese Informationen an eine Blockchain übermittelt. Damit können intelligente Verträge (Smart Contracts) gestaltet werden, die nur dann z.B. eine Transaktion ausführen, wenn bestimmte Bedingungen erfüllt sind.
Informationen außerhalb des Blockchains
Orakel sollen die Zukunft vorhersagen, zumindest in der griechischen Mythologie. Sie sollen das voraussagen, das eventuell passieren wird, ausgehend vom aktuellen Wissen. Wo Informationen fehlen, werden diese durch Orakel ergänzt. Ganz ähnlich funktionieren Blockchain Oracles, wenn auch weniger mystisch. Denn auch bei Blockchains können Informationen fehlen, etwa Daten, die für die Smart Contracts gebraucht werden.
Blockchains haben keinen direkten Zugriff auf Daten, die außerhalb der Blockkette gespeichert sind. Ob also Bedingungen, die intelligente Verträge definieren, auch erfüllt sind, kann nicht direkt validiert (geprüft) werden. Blockchain Oracles agieren hier als Übersetzer. Sie machen die Informationen außerhalb der Blockkette für der Blockchain nutzbar. Das können ganz verschiedene Informationen sein, etwa Zahlungsabschlüsse oder Veränderungen von Preisen.
Wird ein bestimmter Wert erreicht, ändert der Smart Contract seinen Zustand und führt die vordefinierten Algorithmen aus. Das wiederum löst automatisch ein Ereignis auf der Blockkette aus. Die Hauptaufgabe von Oracles ist es daher, diese Werte dem intelligenten Vertrag auf sichere und vertrauenswürdige Weise zur Verfügung zu stellen. Oracles werden von Drittanbietern zur Verfügung gestellt. Sie sind auch Teil von Multi-Signatur-Verträgen, bei denen z.B. der Treuhänder nur unter bestimmten Bedingungen einen Vertrag über die zukünftige Freigabe von Geldern unterzeichnet. Bevor Gelder freigegeben werden, muss auch ein Orakel den smarten Vertrag bestätigen.
Blockchains mit flexiblen Datenpunkten verbinden
Smart Contracts können ohne solche externen Datenquellen häufig gar nicht existieren. Denn Blockchains funktionieren deterministisch; sie spiegeln eine Folge von Ereignissen wider, die nacheinander stattfinden, wie etwa Transaktionen. Daten, die nicht auch sequentiell aufgebaut werden, können somit nicht einfach integriert werden. Andere Daten, die von verschiedenen Plattformen oder Quellen stammen, werden aber für intelligente Verträge benötigt. Sie sind jedoch nicht immer der Reihe nach aufgezeichnet worden und somit entstehen Datenpunkte, die keine klare Reihenfolge haben. Das ist zwar flexibler als der Blockchain, aber es kann auch zu Problemen bei der Kommunikation mit Blockketten führen. Genau das sollen Oracles lösen, indem sie eine Vermittlerrolle einnehmen.
Smart Contracts können ohne solche externen Oracles häufig gar nicht existieren
Welche Unternehmen entwickeln Oracles?
Immer mehr Unternehmen und StartUps widmen sich dem Oracle-Thema. Folgende Unternehmen sind in diesem Bereich zur Zeit führend:
- ChainLink – ist ein Projekt der Firma Smart Contract, die an der Einführung eines dezentralisierten Netzwerks von Oracles arbeitet
- Oraclize – Spezialisiert auf DApps (dezentrale Apps)
- BNC (BraveNewCoin) – Analyse und Forschung von Kryptowährungen
- Blocksense – Entwicklung und Implementierung von Smart Contracts
Welche Oracles Typen gibt es?
Abhängig von ihrem Zweck und ihrer Verwendung können die Orakel in folgende Arten eingeordnet werden:
- Oracle as Software – Arbeitet mit vorhandenen Onlineinformationen
- Hardware Oracle – Als Beispiel ist die Verwendung von RFID-Tags zu nennen
- Incoming Oracle – Arbeitet direkt im Smart Contract und erhält die Informationen aus der Außenwelt
- Outgoing Oracle – Sendet Informationen an die Außenwelt
- Consensus of Oracles – Unternehmen wie Augur benötigen Oracles für eine zuverlässige Vorhersage von Ereignissen und Ergebnissen
Die Zukunft von Blockchain Oracles
Blockchains wie Ethereum für intelligente Verträge zu verwenden und dabei auch Informationen von außerhalb zu integrieren, bietet viele Anwendungsmöglichkeiten. Die Zukunft von Oracles könnte Folgendes bringen:
- es könnte eine integrierte und einheitliche Plattform für die Kommunikation zwischen Blockchains und externen Informationsquellen entstehen
- oder ein starker Wettbewerb zwischen mehreren Oracles-Anbietern
- Oracles werden ein besseres Design erhalten, um die Kommunikation intuitiver zu gestalten