Blockchain: Digitale Transformation und das Lieferkettengesetz

Industry 4.0 und die digitale Transformation ist einer der wichtigsten IT-Trends in den letzten Jahren. Die digitale Transformation beschreibt dabei die Umwandlung manueller und nicht-elektronischer Prozesse zu digitalen Abläufen, die durch IT-Systeme optimiert und automatisiert werden. Blockchain-Technologien spielen dabei eine wichtige Rolle.

Unternehmen müssen ihre Produktionsanlagen und Abläufe immer mehr automatisieren und digitalisieren, um wettbewerbsfähig zu bleiben. Nur dann ist es möglich einen Betrieb umfassend zu modernisieren und die vorhandenen Ressourcen effektiv zu nutzen. Gleichzeitig lassen sich Mitarbeiter dadurch entlasten und das interne Fachwissen im Unternehmen umfassend nutzen. Daten gehören in allen Unternehmen zu den wichtigsten Faktoren, wenn es darum geht den Betrieb zu optimieren.

Auch das neue Lieferkettengesetz der Bundesregierung forciert die digitale Transformation, da die Nachverfolgung der Lieferkette nur mit digitalen Mitteln möglich ist. Die Blockchain hat in einer solchen Infrastruktur eine besondere Bedeutung, da sie umfassend auch komplexe Lieferketten einfach, transparent und nachverfolgbar verwalten kann. Mit dem Lieferkettengesetz erhält die Blockchain einen weiteren Schub, da im Grunde genommen nur durch diese Technologie eine Lieferkette umfassend nachverfolgbar ist. Wir kommen in diesem Beitrag noch ausführlicher auf dieses Thema.

Die CO2-Kosten einer Produktion spielen für Unternehmen eine immer wichtigere Rolle, auch innerhalb einer Lieferkette. Es ist durchaus zu erwarten, dass auch hier gesetzliche Änderungen kommen. Mit der Blockchain-Technologie lassen sich auch diese Anforderungen leicht umsetzen. Das zeigt, dass die Blockchain nicht nur zur Effizienzsteigerung genutzt werden kann, sondern auch neue Herausforderungen besser meistert, als vorhandene Systeme.

Dezentrale Handelsplattformen

Blockchain eröffnet den Vorteil dezentraler Technologien

Im Rahmen der digitalen Transformation von Prozessen spielen Blockchain-Technologien eine immer wichtigere Rolle. Viele Experten sind der Meinung, dass die Blockchain eine der treibenden Kräfte von Industry 4.0 ist.  Wollen Unternehmen ihre Prozesse modernisieren, sollte auch der Einsatz der Blockchain in die Planungen mit einfließen. Blockchain-Technologien sind ein zentrales Element im Rahmen von digitalen Transformationen, da die Technologie viele Möglichkeiten bietet unterschiedliche Herangehensweisen in Unternehmen zu digitalisieren. Wir zeigen in diesem Beitrag die verschiedenen Einsatzgebiete der Blockchain.

In einer Blockchain hat jeder Teilnehmer und Knoten eine vollständige Kopie der Datenbank vorliegen. Dadurch gibt es keinen Single-Point-of-Failure und auch keinen zentralen Server, der für die Transaktionen verantwortlich ist. Einzelne Mitglieder können die Datenbank dennoch nicht manipulieren, da die Daten verschlüsselt sind und Änderungen nur dann von der Blockchain akzeptiert werden, wenn andere Knoten im Netzwerk diese verifizieren.

Die dezentrale Struktur der Blockchain stellt einen der wesentlichen Vorteile dar. Für das Durchführen und Kontrollieren von Transaktionen sind keine Vermittler und zusätzliche Instanzen notwendig. Das Netzwerk kontrolliert durch ausgeklügelte Mechanismen sich und seine Aktionen selbst. Daten sind leicht integrierbar und stehen allen Teilnehmern im Netzwerk zur Verfügung.

Zusätzlich verifizieren die Knoten in einer Blockchain die Transaktionen, sodass auch hier keine zentralen Server oder Mittelsmänner notwendig sind. Die Transaktionen sind dadurch transparenter und sicherer, da es kaum möglich ist Fälschungen in einer Blockchain zu platzieren.

Beim Einsatz der Blockchain ist es natürlich auch möglich, dass einzelne Daten von Transaktionen nicht in der Blockchain gespeichert sein müssen. Heikle Daten sind Off-Chain, also außerhalb der Blockchain speicherbar. Die Blockchain ist auch in dieser Hinsicht flexibel nutzbar, sobald Transaktionen und Prozesse in ihr eingebunden sind. Beim geplanten Verwenden der Blockchain müssen Verantwortliche also nicht befürchten, dass sensible Daten ins Internet gelangen.

Digitale Transaktionen mit der Blockchain durchführen

Seit der Einführung von Bitcoin sind Blockchain-Technologien natürlich vor allem durch die Übertragung von digitalen Transaktionen bekannt. Wenn in einem Unternehmen Transaktionen zwischen Lieferanten, Kunden oder Partnern stattfinden, auch international, sollten Verantwortliche in jedem Fall ausführlich darüber nachdenken, ob Blockchain-Technologien die Transaktionen vereinfachen und beschleunigen können.

Die dezentrale Technologie welche die Blockchain bietet stellt sicher, dass Transaktionen kaum manipulierbar sind. Die Blockchain nutzt Verschlüsselungstechnologien, um übertragene Daten zu schützen. Gleichzeitig sind die Transaktionen transparent und daher leicht nachvollziehbar.

Blockchain Trends 2021

Prozesse mit der Blockchain automatisieren und beschleunigen

Durch die dezentrale, verschlüsselte und Internetbasierte-Technologie kann die Blockchain dabei helfen Prozesse verschiedener Art zu digitalisieren, zu automatisieren und dadurch auch zu beschleunigen. Gleichzeitig sind Prozesse dadurch schneller durchführbar. Die Vorgehensweise reduziert Fehler und optimiert Prozesse weitgehend automatisiert. Zusammen mit Technologien im Bereich der künstlichen Intelligenz, ergeben sich beim Einsatz der Blockchain zahlreiche Vorteile. Einfach ausgedrückt kann die Blockchain Abläufe schneller, sicherer und transparenter durchführen, als viele andere Technologien.

Smart Contracts: Blockchain in der Logistik

In der Logistik kann die Blockchain-Technologien durch Smart Contracts zu einer eigenständigen technologischen Revolution führen, welche den Nutzen von Industry 4.0 auf deutlich höhere Ebenen heben kann. Bei Smart Contracts handelt es sich um kleine Programme, die in der Blockchain gespeichert sind und auch darin laufen.

Die intelligenten Verträge können in Lieferketten automatisiert Abläufe, Lieferungen und Transaktionen auslösen. Dazu sind keine Vermittler notwendig, und auch international sind Abläufe vollständig automatisierbar. In Lieferketten sind Smart Contracts ein wichtiger Bestandteil, der dabei helfen kann Abläufe zu beschleunigen, abzusichern und kostengünstiger zu betreiben.

Treiben Logistikunternehmen die digitale Transformation voran, sollte der Einsatz von Smart Contracts eine wesentliche Rolle spielen. Smart Contracts erhöhen gleichzeitig die Transparenz der Lieferkette, was für immer mehr Unternehmen eine wesentliche Rolle spielt.

Lieferkettengesetz und die Chance für die  Blockchain

Mit dem neuen Lieferkettengesetz („Gesetz über die unternehmerischen Sorgfaltspflichten in Lieferketten“), das Unternehmen dazu verpflichtet, im Rahmen einer kompletten Lieferkette dafür zu sorgen möglichst umweltschonend und mit guten Arbeitsbedingungen zu produzieren, ist die Blockchain natürlich sehr sinnvoll. Nur diese Technologie ist in der Lage international die notwendigen Daten sicher und transparent zu erfassen.

Die einzelnen Produzenten und Lieferbetriebe können bei der Verwendung einer Blockchain-Lösung genau nachverfolgt werden. Das spielt für die Umsetzung des Gesetzes im Unternehmen eine wichtige Rolle. Fälschungen und Manipulationen sind auf diesem Weg kaum möglich. Das Gesetz soll sicherstellen, dass es in komplexen, internationalen Lieferketten keine Verletzungen der Menschenrechte gibt, und zu Umweltverschmutzungen kommt. Ab 2023 sollen sich alle Unternehmen mit mehr als 3.000 Mitarbeiter an das Gesetz halten müssen, ab 2024 auch alle Unternehmen ab 1.000 Mitarbeiter. Im Rahmen der Bestimmungen im Gesetz können Unternehmen auch dazu gezwungen werden die Geschäftsbedingungen zu einem Lieferanten abzubrechen.

Nach aller Voraussicht soll das Lieferkettengesetz ab 2023 sicherstellen, dass Menschenrechte und gesetzte Umweltbedingungen im Rahmen einer Produktherstellung eingehalten werden. Die Blockchain ist das beste Mittel, um die Lieferketten entsprechend nachzuverfolgen. Gleichzeitig profitieren Unternehmen durch den Einsatz der Blockchain auch von den anderen Vorteilen der Technologie.

Bei Verstößen gegen das Lieferkettengesetz kann das Bundesamt für Wirtschaft und Ausfuhrkontrolle Sanktionen aussprechen. Unternehmen droht hohes Bußgeld und der Ausschluss von öffentlichen Ausschreibungen. Derzeit sollen Unternehmen nicht verpflichtet werden, die komplette Lieferkette zu kontrollieren, es gibt aber bereits politische Stimmen, die das Gesetz in Zukunft strenger gestalten wollen. Es ist auch zu erwarten, dass weitere Sachverhalte in das Gesetz aufgenommen werden. Erwartet werden zum Beispiel auch Daten zum CO2-Verbrauch in einer Lieferkette.

Es macht für Verantwortliche im Unternehmen in jedem Fall sinn ein skalierbares System zu etablieren, dass in einer Lieferkette entlang, weitere Partner anbinden kann.

Diese Möglichkeiten bietet die Blockchain zur Einhaltung des Lieferkettengesetzes

Bereits jetzt setzen viele Unternehmen auf Blockchains und Smart Contracts für die Verwaltung der Lieferketten. Aus diesem Grund ist die Überwachung der Bedingungen, die für das Lieferkettengesetz eine Rolle spielen, für die Blockchain ebenfalls kein Problem. Während Transaktionen und gespeicherte Daten in der Blockchain nicht fälschbar und manipulierbar sind, ist auch die Transparenz sichergestellt.

Jeder berechtigte Anwender kann auf die Daten der Blockchain zugreifen. Einfach ausgedrückt stellt die Blockchain sicher, dass alle Daten im System sicher gespeichert sind und alle Beteiligten den Daten vertrauen können. Dazu sind keine Intermediäre und Vermittler notwendig. Alleine dieser Sachverhalt rechtfertigt schon den Einsatz der Blockchain in der Lieferkette. Die Unternehmen profitieren in diesem Fall auch noch von den zahlreichen Vorteilen der Smart Contracts.

Blockchain-Technologien können schon jetzt die Sicherheit von Produkten sicherstellen, zum Beispiel durch Sensoren im Rahmen der Einhaltung der Kühlkette. Es gibt bereits zahlreiche, kommerzielle Lösungen, mit denen Produkte auf diese Weise nachverfolgbar sind. Ein Beispiel ist OpenSC. Die beteiligten Mitarbeiter in einer Lieferkette können das Recht erhalten sich in der Blockchain zu authentifizieren, zum Beispiel durch biometrische Anmeldungen. Dadurch können Lieferanten nachvollziehen, wer in der Lieferkette mitarbeitet, wie alt die Mitarbeiter sind und zahlreiche weitere Daten. Solche Informationen sind ohne die Verwendung der Blockchain kaum sicher speicherbar.

Die Vorgehensweise kann sicherstellen, dass Kinderarbeit, Zwangsarbeit oder andere Restriktionen von Mitarbeitern nicht mehr möglich sind. Parallel kann im Datensatz der Mitarbeiter auch die Lohnabrechnung gespeichert und mit den biometrischen Daten des Mitarbeiters verknüpft werden. Auch Arbeitszeiten und andere Informationen sind verknüpfbar. Die Blockchain speichert die Daten dezentral und alle berechtigten Mitarbeiter können auf die Daten zugreifen.

Digitale Zwillinge

Das Lieferkettengesetz verlangt zudem eine Risikoanalyse, in der die Daten der Lieferketten einfließen müssen. Kommt in der Lieferkette eine Blockchain-Lösung zum Einsatz, stehen alle Daten zuverlässig zur Verfügung. Gleichzeitig können Unternehmen die Maßnahmen nachweisen, die zur Einhaltung des Lieferkettengesetzes getroffen wurden.

Im Gesetz ist auch ein Beschwerdesystem verankert, das innerhalb einer Lieferkette zur Verfügung stehen muss. Die Beschwerden müssen nachvollziehbar und nicht fälschbar sein. Außerdem muss natürlich auch sichergestellt sein, dass der Mitarbeiter bei dem jeweiligen Lieferanten arbeitet oder gearbeitet hat. Die Beschwerden und auch die einzelnen Aktionen, die sich aus einer Beschwerde ergeben, sind in der Blockchain speicherbar und könne dadurch leicht nachvollzogen werden.

Das Gesetz zwingt Unternehmen auch dazu jährliche Berichte zu erstellen, in denen die Einhaltung der Bedingungen festgehalten sind. Zuverlässige Berichte sind bei der Speicherung aller genannten Daten in der Blockchain unproblematisch möglich. Die kontrollierende Behörde kann zum Beispiel Zugriff auf die Blockchain erhalten und dadurch die notwendigen Informationen nutzen. Das spart gleichzeitig Arbeitszeit ein, da Mitarbeiter keine komplexen Berichte erstellen und Daten zusammensuchen müssen.

KI und die Blockchain

Im Rahmen der digitalen Transformation von Unternehmen spielt die künstliche Intelligenz (KI) eine weitere, wesentliche Rolle. KI-Technologien und Blockchain können durchaus miteinander zusammenarbeiten und sich ergänzen. Es gibt bereits KI-Lösungen, die Blockchain-Daten zum Trainieren von KI-Algorithmen nutzen, zum Beispiel VIA Science. Mit der Lösung von VIA kann die AI/KI Daten und Informationen in der Energieindustrie verarbeiten. Die Speicherung der Daten erfolgt in der Blockchain.

VIA will mit AI/KI und der Blockchain Probleme im Bereich Asset Management und Betrieb zu lösen. Große Energieversorger arbeiten mit VIA zusammen, um zuverlässige Vorhersagen zu Stromschwankungen oder eventuellen Ausfällen treffen zu können. Die Blockchain spielt hier eine wichtige Rolle, da dezentral an zahlreichen Stellen Daten gesammelt werden. Die KI wertet die Daten anschließend aus. In der Blockchain speichern unterschiedliche Unternehmen Daten, die anschließend VIA zur Verfügung stehen. Das zeigt, dass auch in Kooperationen von Unternehmen, die Zusammenarbeit auf IT-Ebene problemlos möglich ist. Der Datenaustausch kann über die Blockchain sicher erfolgen und erweiterte Systeme, wie künstliche Intelligenz, können die Daten anschließend auswerten.

KI-Technologien spielen aber auch im Zusammenhang mit Smart Contracts eine wichtige Rolle. Mit maschinellem Lernen können Blockchain-Daten ausgewertet werden. Dadurch ist es auch möglich Infrastrukturen zu planen, bei denen Daten in der Blockchain mit Smart Contracts steuerbar sind und KI-Lösungen die Daten auswerten können.

Fazit

Die bekannteste Stärke der Blockchain ist das sichere Abwickeln von finanziellen Transaktionen ohne Intermediär, wie Banken oder andere Vermittler. Die Transparenz und sichere Datenspeicherung in einer dezentralen Datenbank ist der zweite Vorteil. In Unternehmen sind Smart Contracts für Lieferketten natürlich besonders interessant, und auch der Schutz vor Produktfälschungen ist ein wichtiges Thema. Mit zukünftigen Herausforderungen die Arbeitsbedingungen, Umweltschutzbestimmungen und CO2- Verbrauch zu überwachen, kann die digitale Transformation von Unternehmen mit der Blockchain deutlich vorangetrieben werden.

Es gibt in jedem Unternehmen, unabhängig von der Größe, zahlreiche Einsatzgebiete für Blockchain-Technologien. Bei der Modernisierung der Umgebung und der Digitalisierung von Prozessen sollte die Blockchain in die Planung eingebunden werden, damit im Unternehmen Erfahrung zu dieser Technologie aufgebaut werden kann.

Blockchain-Infrastrukturen sind skalierbar, sodass jederzeit weitere Partner oder Anforderungen integrierbar sind. Im Logistikbereich ist die Blockchain durch Smart Contracts kaum mehr wegzudenken. Smart Contracts bieten besonders viele Vorteile bei der Optimierung von Lieferketten. Aber auch in anderen Bereichen der digitalen Transformation ist die Blockchain sinnvoll einsetzbar. Es lohnt sich die Technologie in der Planung mit einzubinden.

Auch KI und Blockchain sind optimal kombinierbar. Da aber noch nicht genügend Unternehmen auf KI oder Blockchain-Technologien setzen, ist eine Kombination der Produkte derzeit eher selten im Einsatz. Es gibt aber bereits Beispiele, die zeigen, dass KI mit Blockchain optimal nutzbar ist. Ein Beispiel dafür ist die Übertragung von Daten verschiedener Partner über die Blockchain und die anschließende Verarbeitung über die KI.  Das ermöglicht auch die Zusammenarbeit von verschiedenen Unternehmen in einem KI-Projekt.

 

 

 

 

 

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