Bitcoin-Kursverluste durch Ausstieg Miner?

Bitcoin-Kursverluste ausgerechnet am Freitag, den 13. Eine wirklich dramatische Woche für den Bitcoin. Nach 9.200 US-Dollar am vergangenen Samstag zeigte sich der Kurs am Freitagmorgen, 13. März 2020, bei nur noch rund 3.600 US-Dollar. Halbiert sich der BTC noch vor dem bevorstehenden Halving?

Anleger verkauften offensichtlich in Panik ihre Vermögenswerte, doch inzwischen liegt der BTC wieder bei über 5.400 US-Dollar (Stand 15.03.2020, 22 Uhr). Mit Spannung blicken Anleger nun auf den ersten Börsentag nach dem Wochenende und den weltweiten Maßnahmen zur Eindämmung des Coronavirus.

Bitcoin-Mining nicht mehr lukrativ?

Offensichtlich werden gerade Miner massenhaft aus dem Markt gedrängt, denn der Bitcoin fällt unter die Kosten für das Mining. Die Miner müssen in immer teurere Ausrüstung investieren und konkurrieren um die gleichen Block-Belohnungen. Der Kurs des BTC ist sicherlich auch, aber nicht nur, aufgrund der steigenden Betriebskosten gerade im Sinkflug.

Bei rückläufigen Preisschwankungen sieht das neue Bitcoin-Bewertungsmodell von DataDater die absolute Talsohle für den Bitcoin bei ca. 7.577 Dollar, diese Summe ist abhängig von den jeweiligen Stromtarifen.

Schon 2019 traten viele Drittanbieter an potenzielle Miner heran und versprachen Ihnen hohe finanzielle Gewinne bei gleichzeitig geringem Risiko. Das wurde durch Kredite möglich gemacht, damit die Miner die teure Ausrüstung finanzieren konnten.

In Zeiten von niedrigen Bitcoin-Kursen verliehen die Miner die gerade frisch geschürften Coins an Broker, meist waren es sogenannte Kredithaie oder außerbörsliche Kryptohändler.

Die Miner waren der Überzeugung, dass es ein geeigneter Moment wäre, ihre Bitcoin effektiv gegen Bargeld zu verpfänden und darauf zu warten, dass der Bitcoin Kurs wieder steigt. Das sollte erfahrungsgemäß spätestens vor der anstehenden Halbierung passieren.

Dann könnten sie die Kredite wieder zurückzahlen. In der Zwischenzeit konnten Sie mit dem Fiatgeld die laufenden Stromkosten decken oder Investitionen tätigen für neue, leistungsstärkere Hardware.

Die Kredite lösten die meisten Cashflow-Probleme der Miner und ermöglichten ihnen dennoch vom fast sicher geglaubten und kurz bevorstehenden BTC-Bullrun zu profitieren. Bitcoin-Kursverluste hatte dabei niemand auf dem Schirm. Nur die klügeren Miner vermieden es, sich in diese einzigartige Position der Abhängigkeit zu begeben und behielten ihren rationalen Ausblick auf die Token-Preise.

Die Miner, die jetzt überlebt haben, befinden sich aber wahrscheinlich aufgrund des großen Energiehungers beim Bitcoin-Mining vor allem in Ländern mit niedrigen Strompreisen und offensichtlich nur geringem Einfluss durch das Corona-Virus.

BTC-Miner mit Liquidationsproblemen

Doch die Woche verlief wirklich dramatisch und der scheinbar perfekte Plan schlug fehlt. Die Preise für den Bitcoin fielen so schnell, dass die Miner ein Liquidationsproblem hatten. Broker mussten ihre Coins verkaufen, um weitere Verluste einzudämmen und das führte zu einem weiteren Rückgang des Kurses.

Viele Miner mussten darauf hin ihr Geschäft schließen. Es ist unklar wie viele Miner weggefallen sind, aber Schätzungen aufgrund der rückläufigen Hash-Rate gehen von rund 40% der Miner aus.

Die „Miner Capitulation“ bedeutet, dass kleinere Miner ihre Mining-Farmen schließen und ihre Bitcoin auf einmal verkaufen müssen. „Selling Pressure“ ist die Bezeichnung für diesen Prozess und der führt ebenfalls zu einem Kursverfall in einem sowieso rückläufigen Markt. Nur wenigen Minern gelang es am Ende vom folgenden Kursaufschwung wirklich zu profitieren.

Mit abnehmender Rentabilität des Mining befinden sich wohl auch weniger Miner im Netzwerk. Das führt zu einer Verringerung der Hash-Rate und das wiederum zu einem hohen Risiko für einen 51%-Angriff, bei dem Miner 51% der Hash-Power besitzen.

Gegenwärtig betragen die Kosten für das Mining von 1 Bitcoin rund 7.577 USD

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Bitcoin-Long Verkauf auf BitMEX

1) Hohe Anzahl Bitcoin-Longs auf BitMEX und Wartungsarbeiten lösen Bitcoin-Tief aus.

Wie üblich blicken Anleger beim Crash auch auf die Bitcoin-Futures-Börse BitMEX. Dort wurden laut DataMish in den letzten 24 Stunden 922 Millionen US-Dollar liquidiert. Einige Händler argumentieren, dass der Preisrückgang auch die Liquidationen auslöste und damit weitere Preisverluste verursachte. Schon Anfang des Monats wurde aber auch auf Bitfinex ein starker Anstieg von Bitcoin Long-Positionen mitverfolgt werden.

BitMEX bot interessante und vergleichsweise niedrige 3,3x auf den Bitcoin und viele Long-Inhaber können bekanntermaßen einen erheblichen Verkaufsdruck auf den Markt ausüben. Mit diesen Konditionen für die gehebelten Futures sind Händler von Schwankungen im BTC-Preis und damit Bitcoin-Kursverlusten deutlich weniger betroffen.

Aber schon kleine Ausbrüche nach unten könnten zu hochexplosiven Preisbewegungen und Bitcoin-Kursverlusten führen, da Long-Inhaber ihre Marge überschreiten.

Ausfall Bitcoin-Future Börse BitMEX

Allerdings gibt es von BitMEX noch etwas anderes zu berichten. Genau am 13. Februar sorgt die Börse mit einer unerwarteten Ausfallzeit für viele Gerüchte. Denn gleichzeitig fiel der Bitcoin-Kurs. Ein Hardwareproblem soll Schuld am Ausfall gewesen sein, aber Fakt ist: Am selben Tag gab es mehr Verkäufe an der Börse als an jedem anderen Tag des vergangenen Jahres.

Allerdings spiegelte sich die ungewöhnlich hohe Anzahl von Long-Papiere nicht im Bitcoin-Preis wieder. Mit den gekauften Long-Positionen kann jederzeit eine größere Preismanipulation ausgelöst werden. Damit würde der Bitcoin-Preis noch weiter sinken, so wie bei einem „Squeeze“ üblich, und zu noch höheren Bitcoin-Kursverlusten führen.

Gibt es eine hohe Anzahl Short- oder Long-Papiere, dann führt das auch immer zu einer Gegenbewegung. In diesem Fall würde das eventuell den Preissturz erklären.

Die Long-Papiere lösen aus und die Positionen werden geschlossen, darauf folgt dann ein Dominoeffekt der zum Fall des Bitcoin-Preises führt. Am 15.12.2018 war der Bitcoin-Tiefstand bei 3.122 US-Dollar. Während die 6 Monate vor dem letzten Halving-Ereigniss überaus positiv verliefen, zeigt sich diesmal ein Rückgang von 17,5% vor dem Halving auf dem Bitcoin-Chart und damit erhebliche Bitcoin-Kursverluste für Anleger.

Welche Maßnahmen auch immer dahinter steckten, hier kommen zahlreiche Verschwörungstheorien ins Rennen. Die Märkte spielen verrückt und niemand hat eine wirklich sichere Annahme für die Bitcoin-Kursverluste vom Freitag. Binnen weniger Stunden verlor der gesamte Krypto-Markt rund 75 Milliarden an Marktkapitalisierung.

China arbeitet wieder an eigener Kryptowährung

2) Nach dem Rückgang der Neuerkrankungen lenkt China das Augenmerk wieder auf die Belebung der Wirtschaft und auf die Entwicklung der eigenen Kryptowährung DCEP.

Nachdem das Coronavirus in China zumindest seinen höchsten Punkt auf der Ausbreitungswelle erreicht hat, kurbelt das Land seine Wirtschaft neu an. Experten gehen davon aus, dass die Regierung Investitions- und Einkaufsbudget erhöhen wird.

Damit verbunden soll auch die Entwicklung der digitalen Währung Chinas, DCEP, weiter vorangetrieben werden. Die Rückverfolgbarkeit von DCEP wäre bei der Zuweisung von staatlichen Finanzmitteln eine große Hilfe.

Außerdem verkündete Chinas Präsident Xi jüngst, die Blockchain-Technologie zu einem zentralen Thema bei chinesischen Innovationen zu machen. Mit der Wiederbelebung der Wirtschaft wird auch die Blockchain-Technologie aufgenommen.

Innerhalb des letzten Monats haben 8 mit Blockchain-Technologie befasste Unternehmen in China ihren Börsengang angekündigt. Mit den neuen Technologieunternehmen werden auch innovative Blockchain-Anwendungen auf dem Markt erwartet.

Allerdings wird der Begriff Blockchain bei diesen Unternehmen auch häufig lediglich in Verbindung mit anderen Schlagworten wie Cloud, Smart City, AI und IoT verwendet.

Daher ist hier nicht absehbar, inwieweit es sich wirklich um neue Blockchain-bezogene Anwendungen handeln könnte. Möglich sind Anwendungen, die sich in einer Blockchain befinden und nicht die Technologie selbst in die Produktentwicklung einbinden. Auch hier könnte ein möglicher Grund für die massiven Bitcoin-Kursverluste vom Freitag liegen.

Fazit zu aktuellen Bitcoin-Kursverlusten

Vieles deutet darauf hin, dass der Bitcoin auch in den nächsten Tagen und Wochen einen Abwärtstrend hinlegen wird. Es scheint sehr wahrscheinlich, dass sich die Kurs-Entwicklung an die Reaktionen des US-Aktienmarktes hängen. Der niedrige Kurs gibt aber Potenzial für neue Kurssprünge, vor allem, aber nicht nur, wegen des nächsten Halvings. Bitcoin kaufen könnte also jetzt trotz aller Verluste eine lohnenswerte Angelegenheit sein.

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