BeefChain: Erste Blockchain USDA-Zertifizierung
Das Unternehmen BeefChain, welches die Beef-Supply-Chain mit der Blockchain-Technologie verbindet, wurde vom United States Department of Agriculture (USDA) zertifiziert. Die Zertifizierung beschreibt das Angebot des Unternehmens als verifiziertes Programm. Mit BeefChain wurde nunmehr das erste Blockchain-Unternehmen von der USDA zertifiziert .
BeefChain wird zum ersten USDA-zertifizierten Blockchain-Unternehmen
Laut Tyler Lindholm, einem Mitgründer von BeefChain und einem Mitglied des Repräsentantenhauses, ist die Zertifizierung des Startups eine Besonderheit. Nunmehr wurde das erste Unternehmen aus dem Bereich der Distributed Ledger Technologie von der USDA, dem Landwirtschaftsministerium der Vereinigten Staaten, zertifiziert. Insofern stellt die offizielle Zertifizierung eine Differenzierung vom Wettbewerb dar und verdeutlicht zudem, dass das Geschäftsmodell funktioniert.
Zum aktuellen Zeitpunkt basiert die verwendete Lösung auf der Ethereum-Blockchain – in Zukunft kann auch eine Anpassung auf weitere Ledger stattfinden. Zudem ist mit Lindholm ein direkter Vertreter des Bundesstaates Wyoming an der Entwicklung der BeefChain beteiligt. Wyoming galt in der Vergangenheit als einer der führenden Bundesstaaten bei den Innovationen für die Blockchain- und Kryptowährungs-Regulierungen.
Wie soll die BeefChain funktionieren?
Durch die Verifizierung der USDA kann das Unternehmen zahlreiche Sonderrechte in Anspruch nehmen. Hierzu gehört die Verifizierung verschiedener Farmen in vier verschiedenen Programmen. Mithilfe eines Programms darf das Unternehmen etwa die Herkunft und das Alter der Tiere überprüfen. Ein anderes Programm ermöglicht die Untersuchung auf Hormonbehandlungen. Des Weiteren gibt Lindholm zu verstehen, dass es zwei weitere Programme gäbe, welche das Unternehmen entworfen habe.
Das erste dieser Programme ist BeefChain-Natural und dient zur Untersuchung der Ernährung der Rinder. So lässt sich überprüfen, ob die Tiere ausschließlich eine natürliche Ernährung – ohne die Hinzugabe von Wirkstoffen – genossen haben. Das zweite von der USDA zertifizierte Programm lautet auf den Namen Wyoming Plus Program. Hierbei handelt es sich um eine Erweiterung für das klassische Programm zu Überwachung der Herkunft und des Alters. Durch diese Erweiterung können die BeefChain-Betreiber GPS-Koordinaten für Rinder aus Wyoming bereitstellen. So ist eine Überprüfung der Tiere vom seit dem Geburtszeitpunkt möglich. Laut Lindholm sei dies eine wichtige Erweiterung, die zur Differenzierung von Freilandrindern und Stallrindern beitrage.
Vorerst findet der Test des Wyoming Plus Program ausschließlich in Wyoming statt. Zu einem späteren Zeitpunkt sei eine Erweiterung auf andere Bundesstaaten durchaus möglich – auch ein internationaler Einsatz wäre realisierbar. Laut Rob Jennings, dem CEO von BeefChain, liege der Fokus vorerst auf dem heimischen US-Markt – Grund ist die USDA-Zertifizierung.
Welche Mehrwerte generiert die BeefChain
Bei BeefChain handelt es sich um eine Blockchain, die den Markt für Rindfleisch durch digitale Identitäten und nachvollziehbare Supply Chains optimieren soll. Zusätzlich sollen die Rancher von der besseren Datenqualität profitieren und bessere Verkaufspreise realisieren. Insbesondere die Zucht auf Weideflächen und ohne Zugabe von Ergänzungsmitteln sei teuer und bedarf einer entsprechenden Vergütung. Zudem sei es unter heutigen Gesichtspunkten nicht möglich, eine Kreuzung verschiedener Rassen auszuschließen. Die Summe der Ungewissheiten trage zu einer schlechten Bezahlung der Rancher bei.
Mit der neuen Blockchain-Lösung lässt sich dieses Problem eliminieren und der sämtliche Viehbestand auf der Blockchain nachverfolgen. Zudem ist die Validierung wichtiger Daten fortan möglich. Laut Jennings haben die Konsumenten nun eine Möglichkeit die verarbeiteten Fleischprodukte hinsichtlich der Herkunft, Qualität, Verpackung, Verfrachtung sowie Verarbeitungsdaten zu überprüfen. Auch Lindholm hebt hervor, dass die BeefChain dazu beitragen soll, dass die teilnehmenden Rancher einen unmittelbaren Return on Investment realisieren. Die Rancher benötigen demnach eine fairere Bezahlung – das USDA-Zertifikat legt den dringend benötigten Grundstein dieser Forderung. Mittelfristig soll die Anzahl der Teilnehmer stark steigen, da nahezu jeder biologische Rancher von der neuen Blockchain-Plattform profitieren kann.