Adblock Plus entwickelt Add-on gegen Fake-News

Adblock Plus Anbieter Eyeo entwickelt neue Browser-Erweiterung, die die Glaubwürdigkeit von Webseiten analysiert. Die Erweiterung hilft mit Blockchain-Technologie den Internet-Nutzern dabei Fake-News zu erkennen.

Hintergründe zur neuen Adblock Plus Erweiterung

In den letzten Jahren sind Fake News immer mehr zum Problem geworden. Es wird für Nutzer zunehmend schwerer zu bewerten, welche Informationen im Netz der Wahrheit entsprechen. Eyeo, das in Deutschland ansässige Unternehmen hinter dem beliebten Adblocking-Dienst Adblock Plus, hat dafür eine neue Browser-Erweiterung eingeführt , mit der Web-Nutzer nun Falschmeldungen besser entlarven können. Die neue Erweiterung heißt Trusted News und befindet sich in der Beta-Phase und ist aktuell nur für Chrome erhältlich. Derzeit kann die Erweiterung nur englisch-sprachige Webseiten bewerten.

Das Add-on wurde in Verbindung mit MetaCert Protocol erstellt , einem Blockchain-basierten Online-Protokoll, das Trust-Daten zu Webseiten, Apps oder Social Media Accounts aufzeichnet. Die Crowdsourcing-Reputations-Registry kann von jedem genutzt werden und soll alle Arten von Online-Schikanen wie Phishing-Attacken und vor allem gefälschte Nachrichten verhindern.

Trusted News verwendet übersichtliche Farb-Symbole

Das neue Add-on des Adblock Plus Entwicklers kann Webseiten in verschiedene Kategorien einteilen:

  • Webseiten, die in der Vergangenheit durch Falschmeldungen aufgefallen sind. Diese sind mit einem roten Kreis und einem Ausrufezeichen in der Mitte gekennzeichnet. Dazu erhält der Nutzer die Meldung, dass diese Website in der Vergangenheit negativ aufgefallen ist und nicht glaubwürdig ist.
  • Vertrauenswürdige Seiten, die sich bereits eine gewisse Reputation erarbeitet haben und deren Angaben auf Fakten beruhen, erhalten eine Häkchen auf grünem Hintergrund und werden mit dem Begriff „Trustworthy“ markiert.
  • „Politisch voreingenommen“ ist eine weitere Kennzeichnungsmöglichkeit. Diese Seiten werden mit einer Waage auf gelbem Hintergrund markiert. Hierbei handelt es sich um Webseiten, die verzerrte oder falsche Meldungen verbreiten oder für ihre radikale politische Einstellung bekannt sind.
  • Satire Seiten werden mit einem blauen Smiley markiert und der Angabe, dass die hier verbreiteten Meldungen nicht als wahr angenommen werden sollten, sondern ausschließlich der Unterhaltung dienen.

Für die Bewertung stützt sich der Adblock Plus Anbieter auf andere vertrauenswürdige Organisationen, wie PolitiFact, Snopes, Wikipedia oder Zimdar’s List. Die Angaben in den Quellen werden mit den Webseiten verglichen und entsprechend bewertet. Sollten sich die verschiedenen Quellen einmal widersprechen, dann werden die Angaben der Mehrheit als wahr angenommen.

Blockchain Lösung für neues Add-on

Das Anti-Betrugs-URL-Register wird von MetaCert gepflegt und kontinuierlich ergänzt. Die Datenbank ist dezentralisiert und arbeitet auf der Ethereum Blockchain. In einigen Wochen können Internet-Nutzer ebenfalls ihr Feedback zu einer Webseite abgeben. Als Belohnung für die Pflege der Datenbank erhalten die Nutzer MetaCert Token.

Die Macher des Adblock Plus Add-On möchten die Bewertung der Seiten noch detaillierten gestalten. In Zukunft wäre es daher denkbar, dass Webseiten nicht nur als politisch voreingenommen gekennzeichnet werden, sondern auch die politische Richtung angegeben wird.

Fazit

Falschmeldungen sind ein massives Problem der heutigen Gesellschaft und können, wenn sie als solche nicht enttarnt werden, verheerende Folgen für die Gesellschaft haben. Daher ist es so wichtig eine Lösung für dieses Problem zu finden. Unternehmen wie Facebook bemühen sich darum eine Lösung für Fake News zu finden, doch diese beschränken sich ausschließlich auf die eigene Webseite. Eyeo hingegen arbeitet einer umfassenderen Lösung.

Adblock Plus war bereits ein großer Erfolg und hat dem Unternehmen eine führende Marktposition ermöglicht. Dennoch hat es in der Vergangenheit auch einige Kontroversen ausgelöst. Das Blockieren von Werbung konnte bei Adblock Plus von Unternehmen einfach umgangen werden, indem sie sich gegen Bezahlung auf die Whitelist setzen ließen. Dies soll mit Trusted News jedoch nicht möglich sein, denn das würde die Glaubwürdigkeit des Bewertungssystems massiv in Frage stellen.

Ob das Add-on es aus der Beta-Phase schafft und auch für andere Plattformen und Sprachen erhältlich sein wird, hängt stark davon ab, wie gut es von den Nutzern angenommen wird.