Zamna automatisiert Flughafenkontrollen mithilfe der Blockchain
Seit den 2000er Jahren haben sich die Sicherheitskontrollen an Flughäfen verschärft. Für Reisende bedeuten diese Routinekontrollen jedoch einen Aufwand, denn bis zum Boarding eines Flugzeugs durchlaufen die Passagiere gleich mehrere Kontrollen. Diesen Umstand hat auch das Startup Zamna identifiziert. Mithilfe einer Datenüberprüfungsplattform möchte das Unternehmen Passagierdatensätze überprüfen. Dabei verbindet die Plattform Passagierdaten, welche bei Fluggesellschaften, Regierungen und Sicherheitsbehörden gespeichert sind und senkt somit die Notwendigkeit von Sicherheitskontrollen.
Zamna sammelt 5 Millionen US-Dollar von Investoren
Das Londoner Blockchain Startup Zamna, welches zuvor unter dem Namen VChain firmierte, hat am 28. Oktober eine Finanzierungsrunde abgeschlossen. Dabei sammelte das Unternehmen für seine Idee zur Automatisierung von Sicherheitskontrollen an Flughäfen einen Betrag von 5 Millionen US-Dollar ein.
Aus einem entsprechenden Bericht geht hervor, dass die Finanzierungsrunde von LocalGlobe und Oxford Capital angeführt wurde. Auch der Londoner Co-Investment-Fonds Seedcamp, Telefónica und IAG nahmen an der Finanzierungsrunde teil.
Die entwickelte Blockchain-basierte Verifizierungsplattform von Zamna verifiziert automatisch Passagierdaten, welche sich auf unterschiedlichen Servern befinden. Dementsprechend sinkt der Bedarf nach manuellen Passkontrollen. Außerdem reduziert die Plattform die Bearbeitungszeit um bis zu 90 Prozent und unterstützt die Airlines und Flughafenbetreiber somit bei der Kostenreduzierung.
„Unser Bestreben ist die Automatisierung des Flughafensicherheitsprozesses durch eine digitale Verifizierung von Passagieridentitäten. Die Passagiere können den Flughafen ohne physische Dokumente oder sich wiederholende Ausweiskontrollen durchqueren.“ – Sprecher von Zamna
Automatisierte Prozesse reduzieren Kosten und sparen Zeit
Laut den Aussagen des Startups basiert die entwickelte Software auf dreifach patentierten Datenschutzalgorithmen. Mithilfe dieser Algorithmen lassen sich Fluggastdaten oder biometrische Daten überprüfen. Eine Weitergabe der Daten an Dritte erfolgt bei der Benutzung der Plattform nicht.
„Mit Zamna können Regierungen, Flughäfen und Airlines auf ein sicheres, unveränderbares und verteiltes Netzwerk zugreifen. Die Technologie von Zamna kann von jeder dieser Parteien zur Validierung biografischer und biometrischer Passagierdaten verwendet werden. Dabei werden kryptografisch gesicherte Signale verwendet, um zu überprüfen, ob die Identität eines Passagiers korrekt ist.“ – Aussage von Zamna
Dabei bestätigte Irra Ariella Khi, Gründerin und CEO von Zamna, dass viele Fluggesellschaften nicht die gesetzlichen Anforderungen zur Bereitstellung genauer Daten an die Regierungen erfüllen können.
Vielmehr müssen beide Parteien am Ende einer Reise viel Zeit aufwenden, um sicherzustellen, dass ein Passagier in ein Land einreisen darf. Ist dies nicht der Fall und die Einreise wird verweigert, so muss der Passagier die Rückreise antreten. Bisher ist eine Kontrolle der Einreisegenehmigung vor der Einreise in das entsprechende Land nicht möglich. Nichtsdestotrotz versucht das Startup diesen Umstand zu ändern.
Biometrische Daten ermöglichen eine genaue Identitätskontrolle
Außerdem merkte Ariella Khi an, dass eine biometrische Kontrolle nur korrekt funktioniert, wenn vertrauenswürdige Passagierdaten vorliegen. Eben diese Grundlage schafft die Plattform mithilfe eines Privacy by Design Frameworks. Durch das Framework erhalten die Fluggesellschaften und Regierungen bereits vor dem Reiseantritt vertrauenswürdige und genaue Daten zum Einreisenden. Im Gegenzug kann dieser ohne mehrfache Identitätsprüfungen einreisen.
Die nun gesammelten Mittel sollen für die Einführung der entwickelten Plattform zur Vorabvalidierung mithilfe biometrischer und biografischer Daten verwendet werden. Die benötigten Daten verwenden Fluggesellschaften, Flughafenbetreiber und Einwanderungsbehörden bereits heute.
Neben der Bekanntgabe der Finanzierungsrunde teilte Zamna auch mit, dass IAG nicht nur als Investor, sondern fortan auch als Gewerbekunde fungiere. Außerdem gab das Unternehmen eine Kooperation mit den Emirates Airlines bekannt. Durch die Kooperation mit der Fluglinie sowie der Generaldirektion für Residenten und Ausländer der Vereinigten Arabischen Emiraten sollen Fluggäste an Emirates-Flughäfen von einem nahtlosen Eincheck- und Transiterlebnis profitieren.
Fazit: Zamna setzt das nahtlose Reiseerlebnis in die Tat um
Das Blockchain-Startup Zamna hat eine Finanzierungsrunde über 5 Millionen US-Dollar abgeschlossen und somit frisches Kapital für die Einführung der Blockchain-basierten Plattform erhalten. Mithilfe dieser Plattform können Flugreisende von einem kontrollfreien Reiseerlebnis profitieren.
Außerdem profitieren Fluggesellschaften und Regierungen von einer vertrauenswürdigen und unmittelbaren Übermittlung von Passagierdaten. Dementsprechend lassen sich Einreisende bereits vor dem Flug überprüfen und gegebenenfalls rechtzeitig von einer Einreise abhalten. In Kooperation mit Emirates könnte zudem bald die erste Airline einen entsprechenden Service an Emirates-Flughäfen einführen.
Persönlich finde ich das vorgestellte Geschäftsmodell sehr interessant. Insbesondere in den vergangenen Jahren haben Sicherheitskontrollen an Flughäfen zugenommen. Für Reisende sind die regelmäßigen Passkontrollen oftmals unverständlich. Zudem sorgt die international steigende Anzahl an Reisenden für längere Bearbeitungszeiten bei den Behörden. Mithilfe von Zamna lässt sich diese Entwicklung stoppen. Bereits zum Reiseantritt stehen alle notwendigen Daten zur Verfügung und eine Kontrolle der Person kann erfolgen. Die Einsparungen für die Fluggesellschaften und Regierungen sind signifikant. Auch der Reisende profitiert bei diesem Ansatz von sinkenden Reisezeiten.