Wells Fargo 2020 Rückblick: Bitcoin auf dem Radar des Finanzdienstleisters
Dass institutionelle Investoren und Finanzdienstleister Bitcoin im Jahr 2020 auf dem Schirm haben, ist bekannt. In keinem Jahr hat man mehr Nachrichten über deren Interesse gehört.
So gibt es nicht nur Firmen wie MicroStrategy, die bereits aktiv enorme Summen in die Kryptowährung investieren, sondern auch Funds wie BlackRock, die die wachsende Bedeutung des digitalen Assets neu evaluieren.
Nun stößt auch der Finanzdienstleister Wells Fargo zu dieser Gruppe hinzu. In einem gestern veröffentlichten Investment Report für das Jahr 2020 widmete Wells Fargo Bitcoin einen ganzen Absatz und stellte fest, dass Bitcoin in den letzten drei Jahren das am besten performende Asset war.
Meldungen wie diese könnten dafür sorgen, dass das Interesse bei anderen, bisher eher skeptischen Institutionen, steigen wird. Noch immer ist Bitcoin ein Asset mit einer vergleichsweisen kleinen Marktkapitalisierung und für Firmen wie Wells Fargo schlichtweg zu klein.
Wells Fargo: „Modeerscheinungen dauern keine 12 Jahre an“
Die Mitarbeiter von Wells Fargo stellten ganz richtig fest, dass eine Modeerscheinung (engl.: „fad“) keine 12 Jahre andauert. Zuvor waren sich viele dieser Institutionen sicher, dass Bitcoin nur eine weitere Blase sei und verglichen es gerne mit der Tulpenmanie im 16. Jahrhundert.
Bitcoin ist dieses Jahr über 160 % im Preis gestiegen, nach einer 90 % Steigerung im Jahr 2019, so Wells Fargo. Laut Fargo hätten zwar bereits die meisten Investoren von Bitcoin und anderen Kryptowährungen gehört, doch nur die wenigsten hätten jemals ein Investment getätigt oder sie für andere Zwecke genutzt.
Trotz der Preissteigerung macht Bitcoin lediglich ¼ der Marktkapitalisierung von Apple aus.
Dabei wäre ein Investment durchaus sinnvoll gewesen. In den letzten drei Jahren hatte Bitcoin eine bessere Performance als Gold, der S&P 500 und andere Aktienindizes, siehe im obigen Diagramm. Dabei mussten Bitcoin-Investoren jedoch einige Volatilitäten in Kauf nehmen und starke Nerven haben.
“Bis vor nur zwei Monaten waren die Dreijahres-Gesamtrenditen bei den drei Anlagen ziemlich gleich, aber die Volatilität war unterschiedlich. Krypto-Investitionen sind heute ein bisschen wie in den frühen Tagen des Goldrauschs der 1850er Jahre, in denen mehr spekuliert als investiert wurde.”
Bitcoin: Noch zu klein für die Großen
Zum Abschluss heißt es in dem Report, dass Kryptowährungen eines Tages als Investment in Betracht gezogen werden könnten.
Diese Einschätzung ist für viele in der Krypto-Gemeinschaft nicht nachvollziehbar, macht aber Sinn, da für solche Institutionen ein höherer Grad an Sicherheit erforderlich ist.
Mit wachsender Bitcoin-Marktkapitalisierung wird auch die Volatilität abnehmen, was es als Asset für größere Mitspieler nochmals interessanter macht. Bitcoin-Wale wie die Winklevoss-Brüder prognostizieren, dass Bitcoin eines Tages eine ähnliche Marktkapitalisierung wie Gold (rund acht Billionen US-Dollar) haben wird.
Fazit: Die Ruhe vor dem Sturm?
Es scheint, als hätte man an der Wall Street & Co. verstanden, dass Bitcoin keine Blase und kein kurzfristiger Trend ist. Die Kryptowährung hat bewiesen, dass sie funktioniert und gebraucht wird.
Das spiegelt sich klar in der Preisentwicklung wider, die bei buchstäblich null begann und nun, nach einer Achterbahnfahrt, erneut bei knapp 20.000 US-Dollar endete.
Wenn wir es aus der Makro-Perspektive betrachten, sind wir immer noch sehr früh dran. Meiner Meinung nach ist es nur eine Frage der Zeit, bis wirklich alle auf den Zug aufspringen werden.