U.S. Customs and Border Protection nutzt Blockchain für Freihandel

Die US-Behörde für Zoll und Grenzschutz, die U.S. Customs and Border Protection (CBP), plant den Einsatz der Blockchain-Technologie zur NAFTA- und CAFTA-Zertifikaten. Die entwickelte Blockchain-Plattform soll überprüfen, ob die eingeführten Produkte aus dem Partnerland stammen und die Compliance-Grundsätze erfüllen.

Neue Blockchain-Plattform für den Warenverkehr

In Zukunft wird die US-Behörde für Zoll und Grenzschutz eine Blockchain-Plattform einsetzen, die Zertifikate des North American Free Trade Agreement (NAFTA) und des Central American Free Trade Agreement (CAFTA) überprüfen wird. Basierend auf den Aussagen des Innovations- und Transformationsdirektors der Behörde verfolgt die Regierung mit diesem Plan zwei Ziele. Zum einen möchte die Regierung der Blockchain zum Durchbruch verhelfen und die Marktadaption vorantreiben. Andererseits verfolgt die Behörde einen proaktive digitalen Wandel. Dabei möchte die Behörde den technologischen Anschluss an die Privatwirtschaft aufrechterhalten und erste Erfahrungen mit der Blockchain sammeln.

Der Einsatz der Blockchain-Plattform im Rahmen der NAFTA- und CAFTA-Zertifikatsprüfung soll der Behörde dabei helfen die Produkte auf die Herkunft zu überprüfen und umfangreiche Informationen über den Lieferanten zu erhalten. Während die CBP den Einsatz der Plattform zur Steigerung der Compliance im Handel nutzen möchte, wurde ein Einsatz bei den 47 Handelspartnern bisher noch nicht geklärt. Demnach bedeutet der Einsatz der Blockchain, dass die Daten ohne regionale Grenzen verteilt werden und die einzelnen Regierungen einen Teil der eigenen Souveränität im Rahmen der eigenen Gesetze und Regeln aufgeben müssten. Für die Behörde ist die aktuelle Periode eine Zeit des Wandels und neue Entwicklungen tragen zu einem nachhaltigen Wandel im Freihandel bei.

Blockchain zur Verifikation von Lizenzen auf immaterielle Vermögenswerte

Eine weitere wegweisende Entwicklung soll eine neue Plattform im Bereich der immateriellen Vermögenswerte sein. Im Rahmen der Entwicklung kooperiert die CBP mit dem Commercial Customs Operations Advisory Committee (COAC), um ein Konzept zur Überprüfung von Lizenzen zu entwickeln. Demnach soll die Blockchain in Zukunft genutzt werden, um vorhandene Lizenzen über Patente und Gebrauchsmuster zu überprüfen.

Somit soll überprüft werden, ob ein Unternehmen, welches eine Lizenz zur Nutzung einer Technologie erworben hat, diese auch im Rahmen einer Lizenzvergabe weitergeben darf. Ziel der Regierung ist es, den Markt transparenter zu gestalten und Rechtsverletzungen zu vermeiden. Des Weiteren soll eine DApp veröffentlicht werden, welche die Überprüfung von Handelsmarken ermöglicht. Somit soll der aufwendige und bürokratische Prozess für US-Zollbeantragungen komplett digitalisiert werden. Für die CBP ist die Überprüfung staatlicher Weisungen mit einem vergleichsweise hohen Aufwand verbunden. Eine Blockchain kann dahingegen die Herkunft der Waren eindeutig identifizieren und Rechte korrekt zuordnen.

Des Weiteren gab der CBP-Kommissar Kevin McAleenan bekannt, dass die CBP im engen Austausch mit privaten Unternehmen und anderen Regierungsbehörden steht. Insbesondere die Kooperation mit dem Department of Homeland Security soll bei der Entwicklung eines gemeinsamen Standards zum Einsatz der Blockchain-Technologie beitragen.