Bitcoin & Ether: Schweizer Kanton akzeptiert Krypto für Steuern 2021

Es gibt neue Nachrichten hinsichtlich der Akzeptanz von Kryptowährungen in den DACH-Regionen. Zug, ein Schweizer Kanton, wird ab dem kommenden Jahr die Bezahlung von Steuerschulden per Kryptowährung erlauben. Für den deutschsprachigen Raum ist das eine wichtige Entwicklung. Doch auch die Akzeptanz von Kryptowährungen im Allgemeinen kann von der Gesetzesänderung profitieren. Dabei können die Steuerpflichtigen im kommenden Jahr entweder Bitcoin oder Ethereum verwenden, um ihre Steuerschulden zu begleichen.

Steuerschulden per Bitcoin oder Ether begleichen

Während die deutsche Bundesregierung die Blockchain Strategie noch nicht in die Tat umgesetzt hat, mahlen die Mühlen in anderen Ländern bedeutend schneller. So führt der Schweizer Kanton Zug bereits im kommenden Jahr Kryptowährungen im Bereich des Steuerausgleichs ein. Dementsprechend können Steuerschuldner ab dem kommenden Jahr einfach Bitcoin oder Ethereum verwenden, um die eigene Steuerschuld zu begleichen.

Einer der Gründe, warum sich das Kanton zu diesem Schritt entschieden hat, dürfte die steigende Akzeptanz von Kryptowährungen durch private Unternehmen sein. Nun sei es auch an der Zeit, dass die staatlichen Institutionen in Zug nachziehen. Außerdem geht aus der Presseerklärung des Kantons hervor, dass sowohl Gesellschaften, als auch Privatpersonen von diesen Möglichkeiten Gebrauch machen können. Allerdings gibt es auch hier eine Einschränkung, denn wenn die Steuerschulden größer als 100.000 Franken sind, dann muss die Zahlung in Form der Schweizer Leitwährung erfolgen. Außerdem gilt, dass Teilzahlungen in Krypto nicht erlaubt sind. Im Rahmen eines Pilotprojekts soll sichergestellt werden, dass die notwendigen Prozesse auch korrekt funktionieren. Ist die korrekte Funktion sichergestellt, dann kann der Prozess live gehen.

Kryptowährungen endlich ein Zahlungsmittel im Crypto Valley

Sollten sich Steuerzahler dazu entscheiden, ihre Rechnungen mit Bitcoin oder Ether zu bezahlen, dann müssen sie dies im Voraus an die Steuerverwaltung kommunizieren. Im nächsten Schritt erhalten die Steuerzahler einen QR-Code, welcher für die Zahlung zu verwenden ist. Die komplette Kommunikation kann per E-Mail stattfinden – für deutsche Verhältnisse ist dies schlicht und ergreifend nicht vorstellbar.

„Als Heimat des Crypto Valleys ist es uns wichtig, den Einsatz von Kryptowährungen im Alltag weiter zu fördern und zu vereinfachen. Durch die Möglichkeit, Steuerschulden mit Bitcoin oder Ether bezahlen zu können, machen wir einen grossen Schritt in diese Richtung.“ – Heinz Tännler, Finanzdirektor im Kanton Zug

Wer sich nun die Frage stellt, ob die Zahlungen in Kryptowährungen aus staatlicher Sicht nicht von Nachteil sind, da die Kurse kurzfristig schwanken, braucht sich keine Sorgen zu machen. Sämtliche Zahlungen notieren in Schweizer Franken und unterliegen somit nicht der nativen Volatilität der Kryptowährungen.

Ermöglicht wird dieser nahtlose Umtausch der Krypto-Assets mithilfe der Crypto-Payments-Lösung, die von Bitcoin Suisse, dem Unternehmen von Niklas Nikolajsen, entwickelt wurde.

Warum Zug auf Kryptowährungen setzt

Das Schweizer Kanton ist auch unter dem Namen „Crypto Valley“ bekannt. Bereits im Jahr 2013 entstand die erste Krypto-Firma, die Bitcoin Suisse AG, in der Region – dies war einer der wichtigen Erfolgsfaktoren für die Region. Nur ein Jahr später entschied die Etheruem Foundation, dass der Hauptsitz des Unternehmens in Zug ist.

Beide Unternehmen haben eine Art Sogwirkung entfacht und dafür gesorgt, dass immer mehr Krypto-Projekte in die Region kamen. Diese Entwicklung trug auch dazu bei, dass sich die FINMA bereits im Jahr 2015 mit Bitcoin befasste. Heute ist Zug einer der Hotspots für Themen rund um Blockchain oder Kryptowährungen. Besonders beeindruckend ist der Umstand, dass die Baisse nach dem Krypto-Boom keinen Einfluss auf die Wachstumsdynamik der Branche hatte. Heute gibt es mehr als 800 Firmen in der Krypto-Branche, die mehr als 4.000 Angestellte beschäftigen.

Aus diesem Grund spielt die Blockchain und Kryptowährungen im Allgemeinen eine besonders wichtige Rolle in der Region. Im Jahr 2016 entschied der Stadtrat, dass dieser als erste staatliche Behörde Bitcoin-Zahlungen akzeptieren wird. Damals belief sich der maximale Wert allerdings auf 200 Franken. Zwar sind 200 Franken im ersten Augenblick nicht viel, doch die Signalwirkung hat funktioniert. Auch das Handelsregisteramt setzt inzwischen vollständig auf die Blockchain. Mit „inapay“ wurde zudem die passende Blockchain-Lösung implementiert.

Fazit: Crypto Valley setzt auf Kryptowährungen bei Steuerzahlungen

Wie unterschiedlich der Umgang mit technologischen Entwicklungen sein kann, offenbart ein Blick zu unseren Schweizer Nachbarn. Während in Deutschland ein Großteil der Menschen keinen Bezug zur Blockchain im Allgemeinen hat, arbeitet das Schweizer Kanton Zug bereits an der Einführung von Krypto-Steuerzahlungen. Dementsprechend können die Nutzer ihre Steuerschulden bis zu einem Wert von 100.000 Franken einfach und schnell mittels Ether oder Bitcoin transferieren.

Außerdem zeigt sich, warum das Crypto Valley seinen Namen verdient hat. Insbesondere im direkten Vergleich zu Deutschland zeigt sich die Region um Zug besonders innovativ und technologiefreundlich. Ein entsprechender Schritt seitens unserer Finanzbehörden würde die Akzeptanz von Kryptowährungen im Allgemeinen fördern. Allerdings bin ich auch der Meinung, dass ein erfolgreicher Verlauf des Projekts in der Schweiz dazu beitragen könnte, dass sich dieses neue Modell als Best Practice etabliert und von anderen Ländern ebenfalls umgesetzt wird.

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