Rotes Kreuz unterstützt Katastrophengemeinden durch die Blockchain

Drei nationale Einheiten des Roten Kreuzes – die größte humanitäre Organisation nach der UN – möchte Katastrophenregionen durch den Einsatz der Blockchain unterstützen. In Zukunft soll die Technologie die Bürger strukturschwacher und rückständiger Regionen im Zahlungsverkehr unterstützen. Dabei können die Einwohner mit einfachen Mobiltelefonen eigene Lokalwährungen erstellen und somit die wirtschaftliche Entwicklung fördern. Durch diesen Ansatz will das Rote Kreuz einen Anreiz zur Produktion neuer Waren in den wirtschaftsschwachen Regionen schaffen.

Das Rote Kreuz entdeckt das Potenzial der Blockchain für den humanitären Sektor

Ein Bericht der Thomas Reuters Foundation vom 26. November 2019 verdeutlicht, dass das Rote Kreuz bei einem humanitären Projekt auf die Blockchain-Technologie setzt. An dem entsprechenden Pilotprojekt nehmen die drei nationalen Organisationen aus Dänemark, Norwegen und Kenia teil. Der vorgestellte Zweijahresplan verdeutlicht, dass die Organisationen die Bereitstellung von Bargeld und Gutscheinen für Hilfs- und Entwicklungsbemühungen einstellen und stattdessen auf Blockchain-gestützte Lokalwährungen setzen.

Aus dem Bericht geht hervor, dass das Rote Kreuz bisher mehr als eine Milliarde US-Dollar in Form von Bargeld und Gutscheinen – diese waren speziell für die Katastrophenhilfe oder zur Förderung der lokalen Wirtschaft bestimmt – in die Krisenregionen verteilte.

Allerdings zeigen erste Erfahrungen, dass neuartige Blockchain-Systeme den Handel in den armen Regionen Kenias und Äthiopiens optimiert haben. Erste Pilottests zeigten, dass die Nutzer der Systeme diese nutzen, um Guthaben aus Arbeit, Verkäufen oder Infusionen zu verdienen. Das verfügbare Kapital ließ sich anschließend über eine mobile Applikation ausgeben. Sämtliche Transaktionen fanden auf einem dezentralen Blockchain Ledger statt.

320.000 potenzielle Nutzer ermöglichen Skalierung des Systems

Ein Vertreter des dänischen Roten Kreuzes gab zu verstehen, dass das System gewisse Ähnlichkeiten mit Kenias erfolgreichen M-Pesa-System aufweise. M-Pesa ermöglicht mobile Transaktionen. Dabei müssen die Benutzer der App keine Fiatwährungen besitzen, um sich für die Teilnahme am System zu qualifizieren.

Aktuell folgt die Einführung des Systems in ganz Kenia. Anschließend sollen zudem Malawi, Myanmar, Simbabwe, Kamerun und Papua-Neuguinea das neue System des Roten Kreuzes einführen. Innerhalb von zwei Jahren könnten mehr als 320.000 Nutzer das System benutzen. Paula Gil, eine humanitäre Beraterin aus Genf, ist der Ansicht, dass die Blockchain-Technologie die Bereitstellung von Hilfsgütern revolutionieren könne. Entsprechend stellt die Technologie für Gil die Zukunft im humanitären Sektor dar.

Außerdem verdeutlicht Will Ruddick, der Gründer von Grassroots Economics, dass das System besonders geringe Kosten aufweise. Auf das gesamte Jahr sollen lediglich Kosten in Höhe von 40.000 US-Dollar anfallen. Dabei seien bereits die Fixkosten für Server und Support in Kenia berücksichtigt. Außerdem erhalte das Projekt eine Startfinanzierung über eine Million US-Dollar von Norwegen und anderen Geldgebern.

Das Rote Kreuz schafft eine wirtschaftliche Belastbarkeit in Krisenstaaten

Angeblich haben die kenianischen Banken bereits Befürchtungen geäußert, dass die Blockchain-basierten Kreditsysteme eine Gefahr für die eigenen Dienstleistungen darstellen. In diesem Zuge ist Ruddick auf die Vorteile von Blockchain-Systemen eingegangen und hebt deren Transparenz sowie Sicherheit hervor.

Außerdem besitzen diese Systeme das Potenzial eine transparente Nachverfolgung der Spendengelder zu ermöglichen. So können die Spendengeber die Verteilung der Hilfsmittel schneller anpassen und somit den allgemeinen Wohlstand der Gemeinden steigern. Laut den Angaben der Weltbank beläuft sich die Kreditlücke für kleinere und mittlere Unternehmen in den Entwicklungsländern auf nunmehr 2,6 Billionen US-Dollar.

Weiterhin verdeutlicht Ruddick, dass Blockchain-gestützte Lokalwährungen dazu beitragen können widerstandsfähige Wirtschaftszyklen zu etablieren. Entsprechend könne die Abhängigkeit der Volkswirtschaften von chronischen Hilfestellungen abgebaut werden.

Bereits in der jüngeren Vergangenheit kooperierte das Rote Kreuz mit dem irischen Startup AID. Dabei wollten die beiden Kooperationspartner eine Blockchain zur Verwaltung von Spenden für wohltätige Zwecke entwickeln.

Fazit: Das Rote Kreuz möchte den Wohlstand in Entwicklungsländern durch den Einsatz der Blockchain steigern

Aus dem Bericht der Thomas Reuter Foundation geht hervor, dass drei nationale Gesellschaften des Roten Kreuzes an der Einführung einer Blockchain-Lösung für eine bessere Förderung von Entwicklungsländern arbeiten. Dieses System soll eine bessere Vergabe von Fördermitteln gewährleisten.

Außerdem sollen die Krisenregionen eigene Blockchain-Währungen einführen, um auf diese Weise die Wirtschaft zu stützen sowie zu fördern. Erste Tests in Kenia zeigen, dass diese Art der Förderung einen nachhaltigen Einfluss auf den Wohlstand der geförderten Regionen hat. Insgesamt könnte das System in den kommenden zwei Jahren mehr als 320.000 Nutzer gewinnen.

Aus meiner Sicht klingt der Ansatz des Roten Kreuzes sehr vielversprechend. Die Blockchain stellt nicht nur eine Grundlage für Geschäftsmodelle dar, sondern kann auch in anderen Sektoren sinnvoll und mehrwertstiftend angewendet werden. Sowohl Spender, als auch Spendenempfänger profitieren von diesem System. Langfristig kann eine solche Plattform für das weitere Wohlstandswachstum förderlich sein.

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