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Zahlungsmittel Bitcoin – Hoffnung für unbanked People in Afrika

Die Zentralafrikanische Republik akzeptiert ab sofort Bitcoin als gesetzliches Zahlungsmitteln und ist damit nach El Salvador das zweite Land, in dem die Bürger mit Bitcoin bezahlen können.

Zentralafrikanische Republik führt Zahlungsmittel Bitcoin ein

Der Binnenstaat in Zentralafrika ist die älteste afrikanische Republik und wurde am 13. August 1960 vollständig von den französischen Kolonialmächten unabhängig.

Die frühere Region setzte sich aus Französisch-Äquatorialafrika und Ubangi-Shari zusammen.

Der Staat gilt heute als eines der ärmsten Länder Afrikas, und wird von Warlords beherrscht. Gemessen am realen Bruttoinlandsprodukt gilt es als das weltweit ärmste Land und hat die niedrigste Lebenserwartung.

2016 waren 42,8 % des Bruttoinlandsprodukts als Staatsverschuldung ausgewiesen. Der Staatshaushalt umfasste 2018 umgerechnet 285 Millionen US-Dollar bei Einnahmen in Höhe von umgerechnet 207 Millionen US-Dollar.

Faustin Archange Touadéra, Präsident der Zentralafrikanischen Republik, verkündete, dass die Kryptowährung als legales Zahlungsmittel akzeptiert wird.

Das Parlament hatte das entsprechende Gesetz zuvor einstimmig beschlossen und ist damit trotz der Warnungen des Internationalen Währungsfonds (IWF) El Salvador gefolgt.

Dort war schon im September 2021 dieser Schritt unternommen worden. Damals sprach der IWF von einem gefährlichen Schritt, der die finanzielle Stabilität und Integrität sowie den Schutz der Verbraucher gefährden könnte.

Nach Kuba ist nun auch die Zentralafrikanische Republik eines der Länder, in denen sich Staatschefs und Regierungen um Akzeptanz und /oder Regulierungen von Kryptowährungen bemühen.

Es sind vor allem Entwicklungsländer und Länder mit hoher Inflation sowie schwacher Wirtschaft, die die Kryptowährungen nutzen wollen.

Drittweltländer profitieren am meisten von digitalem Geld, denn man sucht nach neuen Möglichkeiten, Geld zu verdienen und Vermögen zu bewahren.

Gerade in Ländern, in denen Zentralbanken staatlicher Kontrolle unterliegen, Zinspolitiken für hohe Inflation sorgen oder es große Wirtschaftskrisen gibt, bevorzugen immer häufiger, das mobile Bezahlen.

Ist Bitcoin als Zahlungsmittel Hoffnung für die Ärmsten?

Während sich die westliche Welt hauptsächlich einen einfacheren Zugang zum Finanzsystem verspricht, wünscht sich primär die junge Generation aufgrund von mangelnden Möglichkeiten zur Schuld- und Universitätsbildung, neue Perspektiven im Tech-Bereich.

Sie interessieren sich für die Blockchain-Technologie, suchen neue finanzielle Freiheiten und wollen häufiger ein eigenes Unternehmen gründen.

Mit der Möglichkeit, Geld nahtlos international zu senden und zu empfangen, versprechen sich die nächsten Generationen einen besseren Lebensstandard, denn mit Kryptowährungen wie dem Bitcoin steht der internationale Markt offen.

Frühere Generationen hatten dieses Glück nicht, und so wollen Jungunternehmer mehr aus sich machen und die Chancen dafür stehen gut.

Man kann ihnen nur Glück wünschen, denn seit 2013 befindet sich das Land zudem im Bürgerkrieg.

Der Konflikt ist bereits in der zweiten oder dritten Generation angekommen und basiert auf Streitigkeiten zwischen Muslimen und Christen.

Bislang hat es in dem Land noch keine wirkliche Demokratie gegeben. Rebellengruppen leben von dem Handel mit Rohstoffen, darunter auch Diamanten. Davon profitieren neben Frankreich als ehemalige Kolonialmacht auch China und Russland.

Während man Schulen und Krankenhäuser weitestgehend vergeblich sucht, gibt es Erdöl, Uran, Gold und Diamanten in dem armen Land.

Zentralafrikaninsche Republik Flüchtlinge
Zentralafrikanische Republik. (mr-kartographie) Lizenz: cc by-nc-nd/4.0/deed.de

Der Bürgerkrieg startete im vernachlässigten Norden und bisher gelten über 700.000 Menschen als Binnenflüchtlinge und mehr als 610.000 Menschen suchten in Flüchtlingslagern der Nachbarländer Schutz.

Laut Schätzungen der UNO sind über zweieinhalb Millionen Menschen von Nothilfe abhängig. Sieben von zehn Menschen sind arm.

Bundeszentrale für politische Bildung

Quelle: Bpb.de

Mobile Money in Afrika weit verbreitet

Afrikanern fällt es offensichtlich leichter als den Menschen im Westen, Kryptowährungen zu verstehen, da sie bereits mobile Bezahldienste gewöhnt sind.

Mobiles Bezahlen über Smartphones ist technisch schon sehr verbreitet in Afrika, jedoch ohne die üblichen Marktführer Apple Pay, Samsung Pay oder Android Pay.

Smartphones Afrika Statistik

Beispielhaft ein Blick auf Kenia, in dem Mobile Money bereits den Finanzsektor umkrempelt und für hohe Marktdurchdringung sorgt.

Mobile Money, und ab sofort gehört auch Bitcoin dazu, soll vieles für die Einwohner des Landes verbessern. Groß sind die Hoffnungen, dass die Akzeptanz von Bitcoin ein erster Schritt in den Wohlstand ist.

Bisher werden meist über kleine Läden, die sogenannten Mobile Money Agenten, Geldeinzahlungen und -auszahlungen abgewickelt. Das funktioniert ähnlich wie hierzulande eine Poststelle und zur Authentifizierung benötigt man ein Ausweisdokument.

Dann lassen sich Steuern, Gebühren, Strom- und Wasserrechnungen mit dem Handy bezahlen. Einige Arbeitnehmer erhalten bereits anstelle einer Barauszahlung ihres Lohns eine Überweisung direkt auf ihr Mobile-Money-Konto.

Mobile Money hat dazu geführt, dass in den letzten Jahren die Zahl der „banked People“ größer geworden ist. „Unbanked People“ nennt man Menschen, die keinen Zugang zum offiziellen Finanzsystem haben, also kein Bankkonto besitzen.

Mobile Money Kenia

Kann das Zahlungsmittel Bitcoin Mobile Money ergänzen?

Es gibt zwar bisher ein gut ausgebautes Netz in Form einer breiten Infrastruktur der verfügbaren Handys und notwendigen Verkaufsstellen für Geräte und Guthaben.

Kreditinstitute gibt es nur wenige und die sind nicht gerade günstig, und so sind die Services nur einer Minderheit der Bevölkerung zugänglich.

Die meisten Menschen sind folglich auf Alternativen angewiesen und hoffen auf den Bitcoin. Die Kosten sind überschaubar, es ist sicher und lohnt sich sogar über kurze Entfernungen.

Vor allem für den Transfer und das Sparen wird der Coin eingesetzt, denn das sind die häufigsten Verwendungen beim bisherigen Mobile-Money-Konto der Afrikaner. Für Kredite dagegen wird es bisher nur kaum eingesetzt.

Es wurde bereits dokumentiert, dass Mobile Money zur finanziellen Inklusion beiträgt und auch Haushalte mit niedrigem Einkommen davon profitieren.

Außerdem kommen nun mit der Einführung von Bitcoin als Zahlungsmittel neue Anbieter auf den Finanzmarkt, die die Marktaufteilung der etablierten Unternehmen durcheinanderbringen könnten.

Rechnet man Mobile Money als Bargeld, dann kommt trotzdem durch Bitcoin nicht mehr Geld in Umlauf. Denn zunächst muss Bargeld einbezahlt werden, um dann Assets tauschen zu können.

Aber hier zeigt sich, dass die „Unbanked“, also Menschen ohne Bankkonto, auch nicht von Bitcoin profitieren können. Den Ärmsten der Armen wäre aber mehr Wohlstand durch Kryptowährungen zu wünschen.

Autor
Autorin

Stefanie Herrnberger ist als freiberufliche Referentin und Redakteurin tätig. Ihre langjährige berufliche Erfahrung im Bereich der Industrie 4.0, Digitalisierung und Blockchain bieten ihr den perfekten Background, um über Anwendungsfälle der Distributed-Ledger-Technologie in der globalen Industrie und Wirtschaft zu berichten.

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