XRP Spot ETF in den USA naht: Diese Fonds sind beantragt
Das Wichtigste in Kürze
- Canary Capital reichte gestern einen Antrag für einen XRP-Spot-ETF bei der US-amerikanischen Börsenaufsicht SEC ein.
- Es ist der zweite Antrag seiner Art nach einem Vorstoß von Vermögensverwalter Bitwise im September.
- Kritiker vermuten, dass die SEC die ETFs aufgrund mehrerer Kritikpunkte ablehnt.
XRP Spot ETF in den USA naht: Diese Fonds sind beantragt
Der erste XRP-Spot-ETF in den USA naht. Laut öffentlichen Informationen der US-Börsenaufsichtsbehörde SEC reichte der Vermögensverwalter Canary Capital gestern einen entsprechenden Antrag ein.
New filing just dropped for Canary XRP ETF, the second filing, joining Bitwise. pic.twitter.com/Fbu9tKGz0V
— Eric Balchunas (@EricBalchunas) October 8, 2024
Sollte der Antrag Erfolg bei der Regulierungsbehörde haben, wäre XRP die dritte Kryptowährung, die in den USA über börsengehandelte Produkte erhältlich ist.
Seit Januar existieren bereits Bitcoin-Spot-ETFs. Im Juli folgten Ethereum-Spot-ETFs. Für beide Kryptowährungen bestanden zuvor bereits Futures-ETFs.
Canary Capital bringt mit seinem Antrag frischen Wind in den ETF-Markt. XRP und Solana galten als heiße Kandidaten für den nächsten US-amerikanischen Krypto-ETF. Inzwischen scheint die Kryptowährung von Ripple einigen Vorsprung zu haben.
Die Möglichkeit, dass XRP künftig öffentlich an Börsen gehandelt wird, brachte Grayscale im September ins Gespräch. Der Vermögensverwalter startete vor knapp einem Monat einen XRP Trust, der allerdings nur akkreditierten Investoren vorbehalten ist.
Besonders XRP-Anleger hoffen seit Monaten auf den Start eines börsengehandelten Produkts. Frisches Kapital könnte auf diesem Weg in die Kryptowährung strömen. Besonders alteingesessene Investoren sowie institutionelle Anleger gelten als Zielgruppen der Krypto-Fonds.
Canary ist allerdings nicht das erste Unternehmen, das einen Vorstoß wagt. Bereits am 30. September reichte Bitwise seinen Antrag auf einen XRP-ETF bei der SEC ein. Bitwise ist ein bekannter Name in der Branche.
Das Unternehmen nahm bereits am Wettrennen um die ersten Bitcoin- und Ethereum-Spot-ETFs teil. In beiden Fällen gelang die Etablierung des Investmentprodukts.
Darum bestehen Zweifel am XRP Spot ETF
Ob Bitwise und Canary mit ihren Anträgen Erfolg haben werden, gilt in der Szene unterdessen als umstritten.
Nicht zuletzt hat dies mit der Kryptowährung XRP selbst zu tun. Im Juli 2023 sprach ein US-amerikanisches Gericht ein Urteil, durch das endgültig rechtliche Klarheit um XRP entstehen sollte.
Die vorsitzende Richterin entschied: XRP ist im Normalfall kein illegales Wertpapier und darf daher wie üblich öffentlich gehandelt werden. Die SEC hatte im Dezember 2020 gegen die Kryptowährung geklagt und ihre Verbreitung so zu verhindern versucht.
Das Urteil, das zum Vorteil von XRP-Entwickler Ripple ausfiel, ficht die SEC vor wenigen Tagen an. Mit ihrem Urteil habe Richterin Analisa Torres geltendem Recht widersprochen.
Der Konflikt zwischen Ripple und der SEC geht also weiter – und das, obwohl er spätestens seit der Verhängung einer Geldstrafe im September eigentlich als beendet galt. Gleichzeitig bleibt der rechtliche Status von XRP in den USA unklar.
Da die SEC auch über die Freigabe von ETFs entscheidet, dürften die jüngst angemeldeten XRP-Spot-ETFs zunächst einen schweren Stand haben. Zudem gibt es bisher keine XRP-Futures-ETFs. Dem üblichen Freigabeprozess der SEC läuft dies zuwider.
Die SEC lehnte in der Vergangenheit Anträge ab, wenn sie nicht vorab Erkenntnisse über die Zuverlässigkeit einer Anlage über Futures gewinnen konnte.
Futures-ETFs gelten als erster Hinweis auf die Widerstandsfähigkeit einer Anlage gegen Betrug sowie die Integrität der abgebildeten Anlage.
“Teil der Genehmigung der BTC-Spot-ETFs war, dass die SEC zu dem Schluss kam, dass die Bitcoin-Futures ausreichen würden, um möglichen Betrug und Manipulation zu bemerken”, schrieb die Journalistin Eleanor Terrett in diesem Zusammenhang.