Streit um Ethereum: Deshalb will Vitalik Buterin durchgreifen

Das Wichtigste in Kürze

  • Ein Streit um die Zukunft von Ethereum nimmt auf X extreme Ausmaße an. Viele Nutzer kritisieren die aktuelle Direktorin der Ethereum Foundation, Aya Miyaguchi.
  • Unter Miyaguchi schreite die Entwicklung des Ökosystems zu langsam voran, erläutern Kritiker. Andere Personen werfen ihr vor, Vetternwirtschaft zu betreiben oder eine politische Agenda zu fördern.
  • Große Teile der Gemeinde fordern eine Übernahme der Organisation durch den als innovativ geltenden Entwickler Danny Ryan.
  • Ethereum-Gründer Vitalik Buterin lehnt die hitzige Debatte ab. Er kündigt an, eine alleinige Entscheidung über die Zukunft der Stiftung zu treffen. Deren Direktion will er künftig dezentralisieren.

Streit um Ethereum: Deshalb will Vitalik Buterin durchgreifen

Auf X zeichnet sich aktuell ein Streit um Ethereum ab. Einige Nutzer sehen die Zukunft der Blockchain gefährdet. Kritiker bemängeln vor allem die Führungsebene der Kryptowährung. Diese sei aktuell von Passivität und Zentralisierung geprägt, heißt es.

Stein des Anstoßes war ein Beitrag, den Ethereum-Gründer Vitalik Buterin am Samstag auf X veröffentlichte. Dort kündigte der Kanadier an, die Leitung der Ethereum Stiftung (EF) zu verändern.

“In der Tat befinden wir uns derzeit in einem Prozess großer Veränderungen in der EF-Führungsstruktur, der bereits seit fast einem Jahr andauert. Einiges davon ist bereits vollzogen und veröffentlicht worden, anderes ist noch in Arbeit”, schrieb Buterin.

Nach dem Kommentar entwickelte sich auf X ein Sturm der Entrüstung gegen Aya Miyaguchi, welche aktuell als Direktorin der Ethereum Stiftung wirkt. Die Vorwürfe gegen sie sind vielfältig.

Viele Nutzer werfen ihr vor, die Ethereum Stiftung zu passiv zu leiten. Andere Kritiker behaupten sogar, dass sie die Stiftung nutze, um Vetternwirtschaft zu betreiben und die Geldmittel der Stiftung für Zahlungen an Menschen aus ihrem persönlichen Umfeld zu missbrauchen.

Bekannte X-Nutzer wie Tetranode oder CoinMamba üben deshalb Kritik an Miyaguchi. Sie fordern ihren Rücktritt und ihren Ausschluss aus der Stiftung.

“Keine Angst, Aya. Das ist keine Drohung. Ich will einfach nur, dass du von deiner Führungsposition innerhalb der Ethereum Stiftung zurücktrittst”, schrieb Tetranode.

In den Kommentaren legt er dar, dass ihm der Fokus der amtierenden Direktorin fehlt und sie nicht offen genug mit Kritik umgehe. Weitere Nutzer werfen ihr zudem vor, Ethereum aus politischen Absichten zu missbrauchen. Demnach wolle sie eine linke Agenda durchsetzen.

Diese Veränderungen kündigt Buterin für Ethereum an

Einige Kritikpunkte der Nutzergemeinschaft kann Buterin offenbar nachvollziehen. In seinem Beitrag kündigte er an, neue Talente in die Ethereum Stiftung einbringen zu wollen. Die Arbeitsgeschwindigkeit und branchenbezogene Expertise innerhalb der Stiftung soll stark wachsen.

Zudem will man sich künftig stärker mit unabhängigen Entwicklern involvieren, die Web3-Anwendungen für das Ökosystem von Ethereum erschaffen. Buterin kündigte zudem an, die Stiftung von jeglichen politischen Ideen fernzuhalten. Ethereum soll so weiterhin neutral bleiben.

Die aktuell zentralisierte Funktionsweise der Stiftung soll künftig verändert werden. Die Führung der Stiftung will Buterin dezentralisieren. Er selbst will diese Konzepte durchsetzen und bis dahin das Zepter übernehmen.

Die offizielle Aufgabe der Stiftung, auch Ethereum Foundation genannt, liegt in der Förderung des Ethereum-Ökosystems. Die Organisation finanziert die Entwicklung neuer Anwendungen und stellt Lehrmaterial bereit.

Wer übernimmt die Führung der Ethereum Stiftung?

Geht es nach der Nutzgemeinde Ethereums auf X, steht bereits fest, wer die Führung der Ethereum Stiftung künftig übernimmt – Danny Ryan. Ryan arbeitete über Jahre hinweg als Forscher und leitender Entwickler bei der Foundation, bevor er 2024 zurücktrat.

Unter Ryans Führung vollzog Ethereum 2022 den bis dahin nie dagewesenen Wechsel von einem PoW-Algorithmus zu PoS. Für viele Nutzer gilt er deshalb bis heute als aggressiver Innovator, unter dem sich Ethereum im Angesicht wachsender Konkurrenz behaupten könnte.

Gründer Buterin erklärte über X, dass er allein die Entscheidungen über die Zukunft der Ethereum Stiftung treffe. Einen Rücktritt der amtierenden Direktorin zugunsten Ryans könne niemand erzwingen. Er nannte bisher keinen Nachfolger für Miyaguchi, will das aktuelle System jedoch augenscheinlich durch eine mehrköpfige Führung ersetzen.

Einige Kommentatoren erwarten eine Kursexplosion bei ETH, sollte Ryan die Position doch antreten. Ausschlaggebend soll eine aktivere Entwicklung sein. Ryan forderte seine Anhänger zu mehr Gelassenheit auf.

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Lennard ist ein überzeugter Krypto-Enthusiast. Als Freund der Selbstbestimmung begreift er Kryptowährungen als hohes Gut. Seine Begeisterung gilt vor allem den vertraulichen Kryptos.

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