Spiele-Studios legen Play-to-Earn Games auf Eis
Einige der großen Studios der Gaming-Branche haben angekündigt, dass sie weitere Pläne für neue auf Blockchain und NFT basierende Play-to-Earn Spiele vorerst aussetzen und auf Eis legen wollen.
Vor kurzem war GameFi noch ein großer Trend, an dem jeder Hersteller von Videospielen teilnehmen wollte. Die Entwicklung von Videospielen auf Basis von Blockchain und NFT, in denen um Kryptowährungen gespielt wird – die sogenannten Play-to-Earn Spiele.
In vielen dieser Spiele müssen die Spieler Spielzüge erfolgreich absolvieren und bekommen dann als Belohnung Kryptowährungen gutgeschrieben.
Diese können dann oft wiederum im Spiel eingesetzt werden, etwa um sich bessere Ausstattungen kaufen zu können, mit deren Hilfe dann höhere Spielerfolge möglich sind.
Woher kommt der Sinneswandel?
Ein schwerwiegender Grund ist natürlich die allgemeine Krise in der Blockchain- und Krypto-Branche. In einem Umfeld, das in den letzten 12 Monaten nahezu 70 % an Wert verloren hat, sehen viele große Studios zurzeit keinen Investment-Case.
Zum anderen können mittlerweile etliche Spieleentwickler keinen großen Nutzen mehr in der Kombination von Kryptowährungen und NFTs erkennen.
Die spekulative Preis- und Investitionsmentalität rund um NFTs lenkt den Fokus vom Spielen ab und fördert Profitgier, was unserer Meinung nach nicht mit der langfristigen Freude und dem Erfolg unseres Spielers vereinbar ist.
Viele der gängigen Krypto-Spiele haben einen sehr geringen Spielwert, da geht es mehr um das Investment und um die Rendite, die man in der Zeit erwirtschaften kann, in der man spielt.
Viele dieser Spiele sind, sowohl was Grafik, Spielaufbau als auch Spielspaß angeht, eher schlicht gehalten.
Wichtiger als Spielspaß und Inhalt, sind schnelles und einfaches Starten, damit möglichst viele „Spieler“ oder Investoren angesprochen und zum Einsatz „Kauf“ animiert werden können.
Das andere Extrem sind Spiele, in denen wertvolle und teure NFTs eingebettet sind. Dort droht schnell eine Spaltung der Spielergemeinschaft, wenn sich wenige wohlhabende sammelnde „Spieler“ die teuersten NFTs kaufen und damit das Spielgeschehen dominieren können.
Zurückgezogen oder vorerst auf Eis gelegt?
Zu den großen Projekten, die vorerst nicht weiterentwickelt oder später veröffentlicht werden sollen, gehören unter anderem Square Enix, mit dem Final Fantasy-Thema oder Zynga, die die Veröffentlichung des NFT-basierten Spiels auf unbestimmte Zeit verschoben haben.
Auch der bekannte Spieleentwickler Mark Venturelli (Chroma Squad) bezeichnete NFT-basierte Spiele und Play-to-Earn Spiele als Albtraum, die schlecht für die Spiele-Branche seien und seiner Vorstellung von Videospielen völlig zuwiderlaufen würden.
Selbst Entwickler von Firmen, die bereits erfolgreich in dem Krypto-Play-to-Earn Segment tätig sind, äußern arge Bedenken an der Sinnhaftigkeit und dem Verlust der eigentlichen Idee hinter Videospielen, wie Luke Sillay, mit dieser Äußerung.
Sie können an vielen anderen Blockchain-Spielen sehen, dass es nicht wirklich Spaß macht, sie zu spielen. Ja, Sie haben das Potenzial, eine beträchtliche Menge an Token zu verdienen, und Sie erhalten meistens eine gute Kapitalrendite für die gespielte Zeit. Aber im Allgemeinen machen sie nicht so viel Spaß, oder?
Ein kleiner Lichtblick
Diesen Aussagen entgegen spricht eine Veröffentlichung der jüngsten Daten von Finanzierungsanbietern, dass die Finanzierungen in GameFi- und NFT-Gaming der einzige Teilbereich der Kryptobranche war, der im letzten Monat ein Wachstum verzeichnen konnte.
Einige Spieleentwickler und Branchenkenner sehen einen gewissen Vorteil darin, wenn sich die großen Studios aus dem Bereich der Blockchain-basierten Videogames heraushalten.
Die Entwickler von Krypto-nativen Spielideen hätten dann mehr Raum und Zeit hätten, um ihre Produkte zu entwickeln und etwas Brauchbares daraus entstehen zu lassen.
So hoffen es auch die Betreiber der aufstrebenden Krypto-Spiele-Plattformen Battle Infinity und Tamadoge. Sie versprechen ihrerseits, bei ihren Entwicklungen das Beste beider Welten zusammenbringen zu wollen, sowohl aus der Kyoto-Welt als auch aus der Spiele-Welt.