Schweizer Nationalbank lässt Vorsicht bei CBDC walten
Das Wichtigste in Kürze
- SNB äußert Bedenken gegenüber Retail-CBDCs, befürchtet Störungen im Geldsystem.
- Unterstützt Innovation im Zahlungsverkehr und plant Instant Payments für Privatkunden.
- Sieht Potenzial in Wholesale-CBDCs für Transaktionen zwischen Geschäftsbanken und SNB.
Die Schweizerische Nationalbank (SNB) hat sich kürzlich zu den Risiken und Chancen von Digitalen Zentralbankwährungen (CBDC) geäußert.
Während sie Bedenken gegenüber Retail-CBDCs für die breite Öffentlichkeit äußerte, zeigte sie sich offen für die Idee von Großhandels-CBDCs.
Bedenken gegenüber Retail-CBDCs
Der Präsident der SNB, Thomas Jordan, sagte, dass es angesichts der Effizienz des derzeitigen Marktes und der Innovationen des Privatsektors im Zahlungsverkehr keinen Bedarf für öffentliche CBDCs gebe.
Er warnte davor, dass CBDCs das monetäre System und die Beziehung zwischen Zentralbanken und Geschäftsbanken stören könnten, was sich negativ auf die Finanzstabilität auswirken könnte.
Trotz dieser Bedenken treibt die SNB die Innovation im Zahlungsverkehr voran.
Sie hat ihr System für das Schweizer Interbank Clearing (SIC) im November 2023 aufgerüstet, um bis nächsten Sommer Instant Payments für Privatkunden einführen zu können. Damit unterstreicht die Bank ihr Engagement für Innovationen im Zahlungsverkehr.
Towards the future monetary system https://t.co/iHt4ihQ0e7
— Swiss National Bank (@SNB_BNS) April 8, 2024
Potenzial von Wholesale CBDCs
Im Gegensatz zu den Retail-CBDCs sieht die SNB ein positives Potenzial bei den Wholesale-CBDCs, die für Transaktionen zwischen Geschäftsbanken und der Zentralbank vorgesehen sind.
Im Rahmen des Projekts Helvetia III testet die SNB den Einsatz von Wholesale CBDCs in Finanztransaktionen und hat bereits erfolgreiche Abwicklungen durchgeführt.
Dies zeigt das Potenzial, die Effizienz und Sicherheit von Transaktionen zu erhöhen.
Vor der vollständigen Implementierung von Wholesale CBDCs müssen jedoch noch einige Herausforderungen bewältigt werden, darunter Fragen im Zusammenhang mit der Verwaltung der digitalen Zentralbankressourcen und dem Zugang für Finanzinstitute.
Die SNB erwägt auch den Einsatz von Großkunden-CBDCs für geldpolitische Operationen, was ihre vorsichtige, aber fortschrittliche Haltung gegenüber der Innovation digitaler Währungen zeigt.
