SBFs Auftritt vor Gericht vorerst beendet

Das Wichtigste in Kürze

  • Sam Bankman-Fried wird im Prozess wegen Betrugs und Verschwörung von der Staatsanwaltschaft heftig infrage gestellt
  • SBFs früheren Zusicherungen und Aussagen stehen im Mittelpunkt
  • Widersprüchliche Aussagen und eine aggressive Medienoffensive nach dem Zusammenbruch von FTX erschweren Bankman-Frieds Position im Prozess.

Sam Bankman-Fried stellt sich den Fragen der Staatsanwaltschaft

Seit vergangenen Freitag steht Sam Bankman-Fried selbst im Mittelpunkt des Gerichtsprozesses gegen ihn.

Nochmal zur Erinnerung: Ihm wird Betrug und Verschwörung vorgeworfen.

Bankman-Frieds Entscheidung, im Prozess auszusagen, brachte ihn direkt unter das scharfe Kreuzverhör von Staatsanwältin Danielle Sassoon.

Sie hinterfragte seine früheren öffentlichen Aussagen über sein Engagement bei dem angeschlossenen Handelsunternehmen Alameda und die Sicherheit der Vermögenswerte der Börsenkunden konsequent.

Zu Beginn der Befragung durch die Anklagevertreterin beteuerte Bankman-Fried, sich nicht daran erinnern zu können, seinen Kunden jemals versichert zu haben, dass seine Börse ein sicherer Ort für den Handel sei.

Allerdings konnte Sassoon nachweisen, dass er in der Vergangenheit mehrfach solche Zusicherungen gegeben hatte.

So zitierte sie aus einem Tweet von Bankman-Fried an seine Follower im August 2021, in dem er schrieb:

„Wie immer kommen die Gelder und die Sicherheit unserer Nutzer an erster Stelle.“

SBFs kontroverse Äußerungen

Die Staatsanwaltschaft zeigte außerdem auf, dass Bankman-Frieds öffentliche und private Aussagen oft widersprüchlich waren, insbesondere bezüglich der Rolle von Regulierungsbehörden und der Stärke des Risikomanagementsystems der Börse.

Bankman-Fried, der in der öffentlichen Wahrnehmung einmal als das Wunderkind der Kryptobranche galt, sah sich plötzlich mit einer Flut von Beweisen konfrontiert, die seine Glaubwürdigkeit stark in Zweifel zogen.

Diese Auseinandersetzung fand vor dem Hintergrund statt, dass Bankman-Fried nach dem Zusammenbruch seines Krypto-Imperiums eine aggressive Medienoffensive startete.

Dabei schien er verzweifelt zu versuchen, seine Sicht der Dinge darzulegen, sei es gegenüber Journalisten, auf Twitter oder bei verärgerten Krypto-Händlern.

Dieses Verhalten erschwerte seine Position im Prozess erheblich, da viele seiner damaligen Aussagen nun gegen ihn verwendet wurden.

Relativierung bisheriger Aussagen gegen SBF

Bankman-Frieds Anwälte versuchten, einige Details von Unternehmensinsidern, die gegen ihn ausgesagt hatten, zu relativieren, und boten alternative Erklärungen für Schlüsselereignisse an.

So schilderte Bankman-Fried unter anderem die Entwicklungen im Zeitraum von August bis November 2022, als FTX rapide in die Insolvenz rutschte.

Er beschrieb die Ereignisse nach dem 2. November 2022 als einen „Bank Run“. Die Staatsanwaltschaft bemühte sich, diese Interpretation anzufechten.

Bankman-Fried behauptete, er sei sich nur vage über die Finanzen seines Unternehmensimperiums im Klaren gewesen und habe noch im November 2022 geglaubt, dass weder FTX noch Alameda ernsthafte Löcher in ihren Bilanzen aufwiesen.

Doch wenige Tage nach einem berühmt gewordenen Twitter-Thread, in dem er der Welt versicherte, dass „die Vermögenswerte in Ordnung seien“, musste FTX am 11. November 2022 Insolvenz anmelden und konnte Milliarden an Nutzereinlagen nicht zurückzahlen.

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Ich bin Krypto-Enthusiast seit 2017. Begonnen hat meine Krypto-Reise mit Airdrops verschiedenster Projekte. Seit 2020 bin ich Teil des Blockchainwelt.de Teams. Zu meinen Krypto-Steckenpferden gehören Krypto-News, Hardware Wallets sowie alles rund um das Thema Krypto-Kreditkarten.

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