Neue Blockchain zur Transparenz in der Goldindustrie geplant.

Gold galt schon immer als krisensicher und wertvoll. Wenngleich es immer wieder zu sehr großen Schwankungen beim Preis kommt, bewegt sich der Goldpreis auf einem weitgehend hohen Niveau.

Allein im Jahr 2021 kam es zu einer Wertentwicklung von rund 27 Prozent im Vergleich zum Vorjahr. Lag der Goldpreis 2021 noch bei 1.769,64, ist sein Stand heute bei 1.922,29 US-Dollar.

Diese Wertentwicklung ist auch nicht verwunderlich, gerade in Krisenzeiten.

War es am Anfang die Coronavirus-Pandemie als Treiber, ist es heute zusätzlich noch der Ukraine-Krieg und die damit verbundenen Folgen wie hohe Gaspreise, steigende Lebensmittelkosten bei Öl und Mehl, um nur einige Beispiele zu nennen.

Die gute und weitgehend konstante Wertentwicklung ist möglich, weil die Goldmenge weltweit begrenzt ist.

Zudem hat Gold den großen Vorteil, es ist nicht irgendein Papier oder eine Zahlenfolge – man kann es anfassen und in seinen Tresor legen. Der Kauf und Verkauf und damit letztlich der Handel, ist einfach und ohne große Hürden möglich. Doch am Gold gibt es auch Kritik.

Missachtung von Menschenrechten und Umweltschutz.

Kritisch ist beim Gold die Transparenz, denn diese sucht man vergeblich. So kann man nicht nachvollziehen, woher etwa das Gold stammt.

Auch kann man nicht nachvollziehen, unter welchen Bedingungen es abgebaut wurde. Leider wird auch heute noch Gold in einzelnen Regionen auf der Welt unter vollkommener Missachtung von Arbeits- und Menschenrechten abgebaut.

Nicht selten werden hierzu auch Kinder als billige Arbeitskräfte missbraucht und die Umwelt schwer geschädigt.

Doch der Abbau ist bei fehlender Transparenz nur ein Aspekt. Ein weiterer ist auch die Transparenz später, wenn es um den Handel geht. Gerade da mit dem Kauf und Verkauf keine Hürden, wie Konten notwendig sind, öffnet es Tür und Tor für Geldwäsche zum Beispiel.

So soll die Transparenz gelingen

Wenn es um Transparenz geht, steht hier vorwiegend ein Land immer wieder im Fokus. Und das ist die Schweiz, da hier rund zwei Drittel des weltweiten Goldes verarbeitet wird. Über die Herkunft des Goldes gab es schon Klagen, unter anderem von der Gesellschaft für bedrohte Völker.

Doch wie die Richter urteilten, muss die Herkunft des Goldes nicht offengelegt werden. Vielmehr würde die Herkunft unter das Steuergeheimnis der Schweiz fallen. Diese Sichtweise wird nicht von allen geteilt. Händler sehen sich zunehmend mit der Frage der Herkunft durch die Anleger konfrontiert. Verschiedene Organisationen wie Swiss Better Gold versuchen schon lange, für eine Transparenz zu sorgen. Bisher aber mit wenig Erfolg.

Blockchain-Technologie ermöglicht Transparenz.

Einen neuen Versuch unternimmt jetzt ein Zusammenschluss von verschiedenen Akteuren. Dazu zählt das World Gold Council, die London Bullion Market Association und das Schweizer Start-up aXedras. Mittels Blockchain-Technologie soll zukünftig die Transparenz beim Gold hergestellt werden.

Und das fängt schon am Ort an, an dem das Gold abgebaut wurde, geht über die Weiterverarbeitung bis letztlich hin zum Handel.

Alles, was mit Gold in Verbindung steht, soll zukünftig transparent für jeden sein. Letztlich möchte man damit aber nicht nur Transparenz herstellen, sondern auch Druck ausüben.

Damit sich sowohl in den Abbaugebieten die Arbeitsbedingungen verbessern, aber auch später bei der Verarbeitung und dem Handel.

Die Transparenz beim Gold würde zudem eine kriminelle Nutzung, wie Geldwäsche oder als Zahlungsmittel, unmöglich machen.

Erfolg ist offen.

Das Projekt befindet sich aktuell in der Pilotphase. Doch laut einer Pressemeldung haben schon 25 Unternehmen aus der Goldindustrie, ihre Bereitschaft zur Teilnahme gezeigt. Darunter auch Schweizer Unternehmen wie Argor-Heraeus und Metalor.

Ob aber letztlich das Projekt zu einem Erfolg wird, bleibt abzuwarten. Denn das Ziel der Transparenz von Gold ist groß, schließlich geht es durch viele Hände. Schwachstellen oder Missbrauch kann man daher nicht ausschließen.

Doch ein Erfolg wäre diesem Projekt zu wünschen, allein schon wegen der Menschen, die tagtäglich im Gold-Abbau ausgebeutet werden.

Fazit zu den Plänen zu einer Gold-Blockchain.

Gerade die Transparenz und Nachverfolgung von der Produktion und den Lieferketten von Produkten ist eine der zentralen Aufgaben der Blockchain-Technologie. Viele Firmen und Blockchain-Netzwerke beschäftigen sich damit.

Und hier sind der Abbau, die Weiterverarbeitung und der Handel von Rohstoffen besonders prädestiniert.

Beim Abbau von Gold, Diamanten, weiteren Edelsteinen, Kupfer, Mangan, seltene Erden und vielen weiteren Produkten sind die Arbeitsbedingungen oft sehr zu bemängeln und eine Verbesserung unbedingt erforderlich.

Auch wenn es hier beim Gold viel Gegenwind geben wird, wäre ein Erfolg dieses Projektes sehr wünschenswert.

Und dann sollten noch andere Rohstoffe und Produkte folgen, sodass seine Transparenz auch zu Produktions- und Verarbeitungsbedingungen sowie die Einhaltung von Arbeits- und Menschenrechten weltweit verbessert werden kann. Es ist höchste Zeit für dieses Projekt, hoffentlich wird es zu einem Erfolg.

Autor

Als ausgebildeter Finanzberater und Reisekaufmann sowie Hobby-Journalist, mit zahlreichen Veröffentlichungen in verschiedenen Zeitungen, bin ich heute als Autor für touristische Beiträge und Reiseführer genauso zu Hause, wie in der Finanzwelt. Das Thema Kryptowährung fasziniert mich schon seit Jahren und ich habe bereits unzählige Artikel geschrieben, die auf verschiedenen Kryptoportalen und in etlichen Magazinen veröffentlicht wurden.

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