Krypto-Regulierung: MiCA tritt nun offiziell in Kraft
- EU billigt MiCA-Regelwerk für Krypto-Assets
- Regulierung schließt NFTs und DeFi noch aus
- Vorschlag von Coinbase zur Regulierung in den USA wurde von der SEC abgelehnt
EU setzt mit MiCA-Gesetzgebung neuen Standard für Krypto-Regulierung
Die Europäische Union (EU) hat mit der einstimmigen Annahme des bahnbrechenden Rechtsrahmens für Märkte für Kryptoassets (MiCA) durch den Europäischen Rat am Dienstag einen wichtigen Schritt zur Schaffung eines Rechtsrahmens für digitale Vermögenswerte unternommen.
Die MiCA-Regelungen stellen eine der weltweit ersten umfassenden Gesetzgebungen für die Krypto-Industrie dar.
Sie verpflichten Kryptowährungsunternehmen wie Börsen und Wallet-Anbieter, eine Lizenz zu beantragen, um in der gesamten EU tätig sein zu können. Zudem müssen Emittenten von Stablecoins angemessene Rücklagen bilden.
Die Gesetzgebung wurde von den Finanzministern aller 27 EU-Mitgliedstaaten einstimmig angenommen.
Die Zustimmung kam nicht überraschend, da das Europäische Parlament bereits am 20. April grünes Licht für die MiCA-Gesetzgebung gegeben hatte.
Bereiche für zukünftige Regulierung
Die kürzlich verabschiedete Gesetzgebung deckt jedoch nicht alle Aspekte digitaler Vermögenswerte ab und lässt Bereiche wie nicht fungible Token und dezentralisiertes Finanzwesen außen vor.
Es wird erwartet, dass diese Themen in zukünftigen Versionen des Gesetzes berücksichtigt werden.
Die jüngsten Ereignisse haben bestätigt, dass es dringend notwendig ist, Regeln einzuführen, die Europäer, die in diese Vermögenswerte investiert haben, besser schützen und den Missbrauch der Kryptoindustrie für Geldwäsche und Terrorismusfinanzierung verhindern.
Transparenz und Zusammenarbeit mit Steuerbehörden
Die Finanzminister haben sich auch auf neue Regeln zur Steuertransparenz geeinigt, die Kryptowährungsdienstleister dazu verpflichten, Informationen über die Vermögenswerte ihrer Kunden mit den Steuerbehörden zu teilen.
Wie sich das auf den Umgang von Kryptowährungen und Steuern in Deutschland auswirkt, bleibt abzuwarten.
Globale Auswirkungen der MiCA-Gesetzgebung
Die Einigung auf das MiCA kommt zu einem Zeitpunkt, an dem Kryptounternehmen in den USA, der weltweit größten Volkswirtschaft, klarere Regeln gefordert haben.
Coinbase, die größte Kryptowährungsbörse in den USA, hat kürzlich die Securities and Exchange Commission (SEC) aufgefordert, für regulatorische Klarheit in der Branche zu sorgen.
Die SEC kommt dieser Aufforderung nach neuesten Aussagen vorerst nicht nach. Demnach sind Kryptowährungen bzw. digitale Assets im Generellen als Wertpapiere zu betrachten, wonach keine neuen Vorschriften erforderlich sind.
Zudem seien die Vorschläge von Coinbase zu „kompliziert“. Das dadurch gesendete Zeichen ist eindeutig: Die SEC legt aktuell keinen Wert darauf, mit Unternehmen aus dem Kryptosektor zu kooperieren, um alsbald eine Richtlinie zu entwerfen, an der sich alle Marktteilnehmer orientieren können.
MiCA: Blaupause für weltweite Krypto-Regulierung
Mit der Einführung der MiCA-Gesetzgebung hat die EU eine Vorreiterrolle bei der Regulierung von Kryptowährungen übernommen und einen neuen Standard für den Rest der Welt gesetzt.
Mit diesem Schritt hat die EU gezeigt, dass sie bereit ist, die Vorteile der Kryptoindustrie zu nutzen, während sie gleichzeitig versucht, ihre Bürger und die Integrität des Kryptohandels zu schützen.