Krypto-News der Woche 3. Mai 2024
Das Wichtigste in Kürze
- Binance-Gründer CZ muss vier Monate Haft in den USA für Verstöße gegen das Bankgeheimnisgesetz absitzen.
- Die niederländische Krypto-Börse Bitvavo zieht sich aus Deutschland zurück, doch eine Rückkehr könnte bald folgen.
- MicroStrategy plant die Einführung digitaler Identitäten über Bitcoin.
- Der Kryptomarkt war über die letzten Tage wechselhaft. Aufgrund neuester Daten schreiben Bitcoin und Co. nun grüne Zahlen.
Binance-Gründer CZ erhält Haftstrafe
Binance-Gründer Changpeng Zhao, gemeinhin als CZ bekannt, erhält in den USA eine Haftstrafe. Im November 2023 hatte Zhao ein Geständnis abgelegt. Demnach habe er Geldwäschegesetze der USA gebrochen.
Das zuständige Gericht in Seattle erklärte, dass es in der Geschichte der USA zuvor noch nie zu einem so schwerwiegenden Verstoß gegen das Bankgeheimnisgesetz (den Bank Secrecy Act) gekommen war.
Das Gesetz verlangt Maßnahmen, welche eine Geldwäsche verhindern sollen und für deren Implementierung Finanzunternehmen verantwortlich sind.
“Ich habe es versäumt, ein angemessenes Programm zur Bekämpfung der Geldwäsche einzuführen… Ich weiß jetzt, wie schwerwiegend dieser Fehler ist”, sagte CZ laut CNBC am Dienstag vor Gericht.
Obwohl die Staatsanwaltschaft eine dreijährige Haftstrafe forderte, muss der Chinese nur eine deutlich kürzere Zeit im Gefängnis absitzen – so verurteilte ihn das Gericht zu vier Monaten Haft.
Zuletzt hatten Experten vermutet, dass die US-Behörden versuchen könnten, an CZ ein Exempel zu statuieren.
So brach er die Geldwäschegesetze nicht nur aus reiner Profitabsicht, sondern brach auch Sanktionen der USA – das zumindest behauptet die US-Justiz, während CZ selbst nie ein Geständnis darüber ablegte.
Die Krypto-Börse Binance zahlte 4,3 Milliarden US-Dollar Strafe für die Vergehen der Geschäftsführung.
CZ räumte seinen Posten als Geschäftsführer und zahlte 50 Millionen US-Dollar Strafe aus seinem Privatvermögen.
Zhaos Verteidigung forderte vor dem Urteil eine Bewährungsstrafe sowie Hausarrest. Eine Haftstrafe sei nicht nötig, da eine Wiederbetätigung nicht in Aussicht sei, so das Argument.
Krypto-Börse Bitvavo zieht sich aus Deutschland zurück
Die niederländische Krypto-Börse Bitvavo zieht sich vom deutschen Markt zurück – das kündigte das Unternehmen kürzlich an.
Der Rückzug wird voraussichtlich nicht für immer sein. Hintergrund dessen seien regulatorische Hintergründe.
Bitvavo will möglicherweise Geld und Zeitaufwand sparen, indem man einen Antrag in Deutschland zurückzieht.
Der Antrag sah die Aushändigung einer BaFin-Lizenz vor. Bitvavo will nun nur noch eine MiCA-Lizenz in den Niederlanden erhalten – dem Heimatstandort des Unternehmens.
Diese MiCA-Lizenz wäre dann in der gesamten Europäischen Union gültig. Wann man mit der Genehmigung rechnen kann, ist nicht bekannt. Würde Bitvavo die Zulassung erhalten, könnte das Unternehmen dann auch wieder deutsche Kunden bedienen.
Zuletzt hatte die Nachricht über Bitvavos Rückzug für Verwunderung unter deutschen Kunden gesorgt.
Bitvavo rührte in den vergangenen Monaten kräftig die Werbetrommel und wollte sich am deutschen Markt als Marktführer etablieren. Von diesem Ziel könnte die Krypto-Börse nun erst einmal Abstand nehmen.
Deutsche Kunden können Bitvavo nur noch vollumfänglich bis zum 10. Mai nutzen. Der Verkauf von Kryptowährungen bleibt bis zum 31. Juli möglich. Anschließend sperrt man deutschen Kunden den Zugang zur Handelsplattform.
MicroStrategy plant digitale Identitäten über Bitcoin
Digitale Identitäten bleiben ein Trendthema. Zuletzt machten Worldcoin und Telegram durch eigene Systeme auf sich aufmerksam.
Nun will sich auch das Softwareunternehmen MicroStrategy in diesem Feld betätigen.
“Wäre es nicht toll, wenn es statt eines blauen Hakens, eines grünen Hakens usw. einen orangefarbenen Haken gäbe, der ein globaler Standard wäre? Mit MicroStrategy könnten wir uns dieser Idee der dezentralen Identität vielleicht mit Bitcoin nähern”, erklärte Firmengründer Michael Saylor am 1. Mai bei der Konferenz Bitcoin for Corporations.
Saylor ist als Bitcoin-Maximalist bekannt. Der 59-jährige US-Amerikaner trat im Sommer 2022 von seinem Posten als Geschäftsführer von MicroStrategy zurück, um sich vermehrt auf Bitcoin konzentrieren zu können.
Bisher ist nur wenig über das System, dem man den Namen MicroStrategy Orange gab, bekannt.
So ist bislang etwa unbekannt, ob die digitale Identität direkt zu einem Klarnamen und weiteren identifizierenden Daten in Verbindung steht.
Denkbar wäre andernfalls auch die Ausstellung einer digitalen Identität, die keine Verbindung zur Echtwelt aufweist. Identitäten dieser Form dienen dazu, wiederkehrende Nutzer online zu erkennen.
Digitale Identitäten kommen vor allem in Verbindung zum Web3 immer wieder ins Gespräch. Dort könnte man so etwa die Aktivitäten von Bots verhindern.
Die Bitcoin-Blockchain ist durch fehlende Smart Contracts in diesem Bereich allerdings nicht aktiv.
MicroStrategy Orange will auf das 2023 vorgestellte Ordinals-Protokoll aufbauen. Auf diese Weise können zusätzliche Informationen zu Transaktionen direkt auf der Blockchain gespeichert werden.
Kryptomarkt zunehmend wechselhaft
Der Kryptomarkt verhielt sich über die letzten sieben Tage besonders wechselhaft. Zu Redaktionsschluss notiert BTC bei 61.760 US-Dollar.
Weitere Kursgewinne sind in Aussicht. Im Wochentrend liegt die Kryptowährung noch 3,80 Prozent im Minus, während im Tagestrend ein kräftiges Plus von 5,47 Prozent steht.
Auch der gesamte Kryptomarkt gewann seit gestern deutlich. CoinMarketCap verzeichnet ein Plus von 4,35 Prozent. Der Kryptomarkt verzeichnet insgesamt einen Wert von 2,28 Billionen US-Dollar.
Am 1. Mai sank Bitcoin unter 60.000 US-Dollar und erreichte ein Tief von 56.700 US-Dollar.
Viele Analysten prophezeiten dem Bitcoin eine abnehmende Marktdominanz. Sie vermuteten, dass der restliche Kryptomarkt Gewinne verzeichnet, während Bitcoin schwach bleibt.
Statt unter 50 Prozent Marktanteil zu fallen, konnte BTC kräftig Anteile zurückerobern und erreicht zu Redaktionsschluss eine Dominanz von 53,1 Prozent. Erst heute gelang der größten Kryptowährung eine Erholung auf über 60.000 US-Dollar.
Einige Analysten machen dafür eine steigende Geldmenge in den USA verantwortlich. Laut jüngster Daten nimmt die Geldmenge an Bargeld und kurzfristigen Bankeinlagen erstmals seit November 2022 wieder zu.
Zeiten hoher Inflation können ein steigendes Interesse an Krypto verursachen – deshalb wächst nun der Bitcoin-Kurs.
Zuletzt erlebten Bitcoin und Co. einige Rückschläge. Bitcoin-Spot-ETFs der USA, die sich als kräftige Preistreiber betätigten, verloren an Bedeutung. Sie verlieren seit Mitte April an Volumen.
Als Wochensieger setzten sich das IoT-Netzwerk Helium (HNT) mit 36 Prozent Gewinn, die Interoperabilitätsplattform Wormhole (W) mit 23 Prozent Gewinn und die Smart-Contract-Plattform Optimism (OP) mit 22 Prozent Gewinn durch.