Krypto-News der Woche 27. September 2024

Das Wichtigste in Kürze

  • Der Bitcoin-Kurs knackt 65.000 US-Dollar und erzeugt damit große Hoffnung am Markt. Viele weitere Kryptowährungen wachsen parallel.
  • Rechtsstreitigkeiten zwischen der SEC und Ripple könnten neu aufgerollt werden. Das Verfahren galt seit Anfang September als beendet.
  • Coinbase fordert eine klare Gerichtsentscheidung gegen die SEC, um klare Krypto-Regeln in den USA herzustellen.
  • Kamala Harris, Spitzenkandidatin der Demokratischen Partei, äußert sich erstmals zu Krypto.

Bitcoin-Kurs knackt 65.000 US-Dollar: Was heißt das?

Der Bitcoin-Kurs knackte gestern Nachmittag erstmals seit August die Marke von 65.000 US-Dollar. Am Kryptomarkt sorgt diese Entwicklung für Aufsehen. Etliche Analysten hatten diesen Wert zuvor als Schlüsselelement bezeichnet.

Demnach sei der Durchbruch über 65.000 US-Dollar zentral für den Ausbruch eines neuen Bullenmarktes. Seit März befand sich Bitcoin in einem Abwärtstrend – bis dieser gestern abgewendet wurde.

Doch bis dahin sank der Bitcoin-Kurs langsam immer weiter. Jedes regionale Hoch war tiefer als sein Vorgänger. Um die negative Stimmung abzuwenden und erneut für Optimismus zu sorgen, ist eine Trendwende maßgeblich.

Der bekannte Kursanalyst Crypto Jelle erklärte die 65.000-Dollar-Marke bereits im Juni für zentral.

“Hier wird der Grundstein für den nächsten Bullenmarkt gelegt”, schrieb der Analyst damals. “Erst wenn dieser gelegt ist, können wir die Reise zum Mond fortsetzen und 100.000 US-Dollar erreichen.”

An diesem Kursziel hält Jelle auch in neueren Beiträgen fest. Der Analyst vermutet, dass BTC das Jahr 2024 mit 85.000 bis 100.000 US-Dollar abschließt.

Die aktuellen Kursgewinne sorgen jedoch auch für Kritik. Der bekannte Krypto-Unternehmer Arthur Hayes äußert Zweifel an der Nachhaltigkeit der Entwicklung. Die Gewinne seien nur kurzatmig. Auch Justin Bennett, ein populärer Trader, stimmt zu.

Bennett hält den Kurs jenseits von 65.000 US-Dollar für labil. Wesentliche Unterstützung sei derzeit nur zwischen 61.000 und 62.000 US-Dollar zu finden. Läuft es schlecht, könnte der Bitcoin nach einer Abnahme der Euphorie sogar erneut unter 60.000 US-Dollar fallen.

SEC vs Ripple: Wird der Fall neu aufgerollt?

Gerüchte machen in der Krypto-Szene die Runde: Das wegweisende Urteil im Fall SEC vs Ripple aus dem Juli 2023 soll seitens der SEC rückgängig gemacht werden – davon berichtet die bekannte Journalistin Eleanor Terrett auf X.

Terrett beruft sich dabei auf Insideraussagen. Wer genau ihr die Informationen zugespielt haben soll, ist unbekannt. Laut ihrer eigenen Angabe handelt es sich dabei allerdings um einen ehemaligen Anwalt der SEC.

“Er teilte mir mit, dass die SEC wahrscheinlich Berufung gegen das Urteil von Analisa Torres aus dem Juli 2023 einlegt”, schrieb die Journalistin.

Die US-Börsenaufsichtsbehörde hat noch bis zum 7. Oktober Zeit, um Einspruch gegen das Gerichtsurteil zu erheben. Richterin Torres entschied damals, dass XRP im Normalfall nicht als Investmentvertrag zu behandeln sei.

Nur wenn Entwickler Ripple Sondervereinbarungen mit Investoren trifft, handelt es sich um einen rechtswidrigen Investmentvertrag, da Ripple XRP nicht vorab als Wertpapier bei der SEC registrierte. Diese Sondervereinbarungen mit institutionellen Investoren existierten tatsächlich. Sie spielten Ripple 729 Millionen US-Dollar ein.

 

Dass der Streit zwischen den beiden Parteien nun neu aufkochen könnte, ist überraschend. Erst Anfang des Monats galt der Konflikt als beendet. Die SEC einigte sich mit Ripple wegen der erfolgten Verstöße auf eine Strafzahlung von 125 Millionen US-Dollar.

Coinbase fordert klare Krypto-Regeln von der SEC

Auch sonst rückte die SEC einmal mehr in den Fokus der Kryptobranche. Für Aufsehen sorgte ein jüngst eingereichter Antrag von Coinbase. Die US-amerikanische Krypto-Börse will damit eine Entscheidung der US-Börsenaufsicht anfechten.

Schon 2022 forderte Coinbase von der SEC die Herstellung klarer Krypto-Regeln. Der damals zunehmende Konflikt zwischen der Behörde und der Kryptobranche nahm später noch schlimmere Ausmaße an. Etliche Firmen wanderten aus den USA ab oder zahlten für angebliche Vergehen hohe Geldstrafen.

Diesen Konflikt wollte Coinbase durch die Forderung nach klaren Regeln verhindern. Die SEC erwiderte, neue Regeln seien nicht notwendig, da die bestehende Gesetzgebung eindeutig sei. Ein Rahmenwerk für Krypto existiert in den USA allerdings nicht.

Dass die SEC die Anfrage final im Dezember 2023 ablehnte, hat nun den Antrag seitens Coinbase zur Folge. Von einem Gericht fordert man nun, die Herstellung klarer Regeln seitens der SEC zu erzwingen.

Laut eines Berichts von Reuters seien die zuständigen Juristen bislang zwigespalten. Zwar müsse die SEC in ihrem Betrieb keinen bestimmten Arbeitsplan verfolgen, gleichzeitig zeigte man sich aber verständnislos über die sture Haltung der Behörde.

Kamala Harris äußert sich erstmals zu Krypto

Kamala Harris äußerte sich am vergangenen Sonntag während einer Rede in New York City erstmals zu Krypto. Kryptowährungen nahmen in ihrem Auftritt allerdings nur eine Nebenrolle ein.

So sagte Harris laut Bloomberg: “Ich werde Arbeitnehmer, Gründer kleiner Unternehmen und Innovatoren sowie Großunternehmen zusammenbringen. Wir werden innovative Technologien wie KI und digitale Vermögenswerte fördern und gleichzeitig unsere Verbraucher und Investoren schützen.”

Harris wollte mit ihrer Rede Unterstützer in New York erreichen. Die Metropole ist von ihrer bekannten Finanzbranche geprägt. Gleichzeitig gilt sie als demokratische Stammregion. Die Politikerin bat um kräftige finanzielle Unterstützung, die sie tatsächlich erhielt.

Nach ihrem Auftritt seien laut Aussage der Demokratischen Partei 27 Millionen US-Dollar in die Kassen der Wahlkampagne geflossen. Harris strebt die Übernahme der US-Präsidentschaft im Januar 2025 an.

Die Krypto-Organisation Stand with Crypto wertete Harris’ Rede als sehr positiv, obwohl sie keine genauen Aussagen zu Krypto machte – ja nicht einmal das Wort Kryptowährung verwendete sie.

Dennoch erhielt Harris eine Bewertung, die sie als Unterstützerin von Kryptowährungen auszeichnet. Man stufte sie in der Klasse B ein – damit immer noch unter ihrem republikanischen Konkurrenten Donald Trump, der seit Mai als vehementer Krypto-Förderer auftritt.

In der Krypto-Szene stößt diese hohe Wertung auf viel Unverständnis. Die Abneigung vieler Personen gegenüber Harris sitzt tief. Die 59-Jährige ist seit Januar 2021 Vizepräsidentin der USA und trägt den Anti-Krypto-Kurs des amtierenden Präsidenten Joe Biden somit mehr oder minder mit.

Breiter Kryptomarkt ebenfalls im Plus

Neben Bitcoin befindet sich auch der breite Kryptomarkt im Plus. Über die letzten 24 Stunden konnte dieser zu Redaktionsschluss um zwei Prozent auf 2,3 Billionen US-Dollar wachsen. Viele der 100 größten Kryptowährungen verzeichnen sogar deutlich höhere Gewinne.

Mit einem Plus von 45 Prozent schneidet der Memecoin Shiba Inu (SHIB) als Wochensieger ab. Auf Rang zwei folgt ihm Wormhole (W) – ein Protokoll, das Interoperabilität zwischen sonst inkompatiblen Blockchains herstellen will.

Wormhole konnte im Wochentrend um 33 Prozent wachsen. Auf Rang drei befindet sich mit Dogwifhat (WIF) ein weiterer Memecoin. WIF stieg im Vergleich zur Vorwoche um 31 Prozent.

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Lennard ist ein überzeugter Krypto-Enthusiast. Als Freund der Selbstbestimmung begreift er Kryptowährungen als hohes Gut. Seine Begeisterung gilt vor allem den vertraulichen Kryptos.

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