Krypto-News der Woche 21. Juni 2024

Warum der Streit SEC vs Ripple weiter eskaliert

Der Streit zwischen der US-Börsenaufsichtsbehörde SEC und dem Krypto-Unternehmen Ripple erreicht eine neue Eskalationsstufe. Dabei sollten sich die beiden Organisationen eigentlich annähern und zu einem gemeinsamen Konsens finden.

Immer noch streiten die beiden Parteien um das Ergebnis eines Gerichtsverfahrens aus dem Juli 2023. Damals hatte ein New Yorker Gericht entschieden, dass der Verkauf der Kryptowährung XRP seitens Ripple an institutionelle Investoren einem illegalen Investmentvertrag entspricht.

Dafür soll das Unternehmen bestraft werden, doch das Strafmaß liegt bis heute nicht fest. Richterin Analisa Torres will sich ein genaueres Bild der Umstände machen, bevor sie eine Geldstrafe verhängt.

Die SEC hatte bis vor Kurzem noch eine immense Strafe von zwei Milliarden US-Dollar gefordert. Von dieser Forderung trat die Behörde kürzlich zurück und verlangt nun noch 102,6 Millionen US-Dollar von Ripple.

Der Sinneswandel erfolgte nach einer Reihe von Argumenten, die Ripple und die SEC austauschten. Ripple reichte zuletzt eine Beschwerde bei dem zuständigen Gericht ein, in der das Unternehmen behauptete, die SEC verhalte sich offenkundig ungerecht gegenüber dem XRP-Entwickler.

Demnach fordere die SEC von Ripple eine deutlich höhere Strafe als in vergleichbaren Fällen – man nutzte dafür ein neues Verfahren um Terraform Labs als Beispiel. Die SEC belegte in einer Antwort, dass Ripple falsch rechnete und erklärte sich zu einem Konsens bereit – so entstand die neue Forderung von 102,6 Millionen US-Dollar.

Gleichzeitig kritisierte die Börsenaufsicht die Uneinsichtigkeit von Ripple. Deren Chefjustiziar Stuart Alderoty reagierte öffentlich mit harscher Kritik an der SEC. Laut Alderoty sei die neue Forderung immer noch überzogen, da es keine Opfer unter XRP-Investoren gebe.

Viele XRP-Anleger hoffen dennoch auf eine baldige Einigung. Die Fronten scheinen sich nach den neuesten verbalen Schlagfolgen allerdings wieder verhärtet zu haben.

“Die SEC dreht durch”, schrieb Alderoty auf X.

Regierung von Montenegro offenbar mit Terraform Labs verstrickt

Terraform Labs (TFL) gilt nach dem Kollaps von Terra (LUNA) im Mai 2022 bereits als insolvent. Eine Einigung, die das südkoreanische Unternehmen letzte Woche mit der US-Börsenaufsicht SEC erzielte, versetzte TFL womöglich den Todesstoß.

Terraform Labs erklärte sich bereit, 4,47 Milliarden US-Dollar Strafe an die SEC zu zahlen. Zuvor hatte ein US-Gericht festgestellt, dass das Entwicklerstudio Betrug begangen habe. Diese Einigung war es auch, auf die sich Ripple kürzlich in seiner Beschwerde bezog.

In dem Verfahren kamen Dokumente ans Tageslicht, die bisher von der Öffentlichkeit fern blieben. Etwa solche Dokumente, welche die frühen Investoren auflisten. In den Dokumenten werden 81 Personen als frühe Kapitalgeber genannt – mal mehr, mal weniger detailreich.

81 Personen und Organisationen sollen Terraform Labs in der Frühphase – also bis Sommer 2021 – finanziert haben. Schon im April 2018 investierte eine natürliche Person 75.000 US-Dollar in das Unternehmen.

Suchte Terra-Gründer Do Kwon Zuflucht in Montenegro?

Bei dieser Person soll es sich um den heutigen Premierminister Montenegros handeln, Milojko Spajić. Zum damaligen Zeitpunkt betätigte er sich als Finanzminister des Landes. Sein damaliger enger Kollege Andrej Milović offenbarte im montenegrinischen Fernsehen zuletzt Dokumente, die zeigen sollen, dass Spajic frühe Abmachungen mit TFL und deren Geschäftsführer Do Kwon gemacht haben soll.

Brisant ist diese Angelegenheit, da der Südkoreaner Kwon im Frühjahr 2023 in Montenegro verhaftet wurde. Er war gemeinsam mit einem Kollegen der TFL mit Hilfe gefälschter Reisepässe in das kleine Land eingereist.

Bis zuletzt war unklar, warum er ausgerechnet Montenegro als seine Destination auswählte. Zuvor war er aus Südkorea und Singapur geflüchtet. Heute lässt sich annehmen, dass er sich bei seinem früheren Partner Spajic eine Zuflucht erhoffte.

Über Jahre hinweg soll Spajic zu einer Reihe von Politikern gehört haben, die sich mit Do Kwon trafen. Der Südkoreaner soll versprochen haben, die Partei Evropa sad! zu finanzieren.

Spajic will von alldem heute nichts mehr wissen. In Terra habe er nie investiert. Laut Vijesti gab er mal an, dass hinter dem Investment sein ehemaliger Arbeitgeber Das Capital SG steckte. Ein andermal erklärte er, dass die 75.000 US-Dollar durch einen Betrug abhanden gekommen seien.

Laut der Dokumente erwarb Spajic 750.000 LUNA, die zu ihrem Höchststand im April 2022 einen Wert von rund 90 Millionen US-Dollar hatten. Ob Spajic jemals Gewinne realisierte, ist nicht bekannt.

Do Kwon erwartet seine Auslieferung an die USA. Dort wollen ihm die Behörden persönlich den Prozess machen.

Ethereum in USA offiziell kein Wertpapier mehr: Was heißt das?

Ethereum gilt in den USA offiziell nicht länger als Wertpapier – das geht aus einer Korrespondenz des Ethereum-Entwicklers Consensys und der US-Börsenausichtsbehörde SEC hervor.

Seit 2023 unternahm die SEC Ermittlungen gegen Ethereum. Das Vorhaben war lange Zeit geheim und flog erst im April 2024 auf, als man Consensys im Rahmen einer sogenannten Wells Notice mit einer Klage drohte. Diese Ermittlungen sind nun beendet, wie Consensys auf X bekannt gab.

“Ethereum überlebt die SEC”, titelte das Unternehmen in dem Beitrag. “Heute freuen wir uns, einen wichtigen Sieg über die SEC bekannt zu geben”, führte man fort. “Die SEC hat uns mitgeteilt, dass sie ihre Ermittlungen zu Ethereum 2.0 eingestellt hat.”

ETH ist nach Bitcoin damit die erste Kryptowährung, die in den USA offiziell als Rohstoff gilt. Experten warnen jedoch vor unrealistischer Euphorie. Man könne demnach nicht von diesem Urteil auf weitere Entscheidungen gegenüber anderen Kryptowährungen schließen.

Die SEC wirft den Kryptowährungen BNB, BUSD, SOL, ADA, MATIC, FIL, ATOM, SAND, MANA, ALGO, AXS and COTI seit 2023 konkret vor, illegale Wertpapiere zu sein. In diesen Fällen könnten künftig Klagen folgen. Die Entscheidung zugunsten von Ethereum bietet dann keine Sicherheit.

Generell sei die Entscheidungsfindung der SEC viel zu undurchsichtig und die unterschiede zwischen einzelnen Kryptowährungen zu groß, als dass man Schlüsse über weitere Kryptos ableiten könnte.

So massiv treibt die Telekom die Bitcoin-Adoption voran

Die Telekom treibt die Bitcoin-Adoption massiv voran – das geht aus einem Vortrag hervor, den Abteilungsleiter Dirk Röder auf der BTC Prague hielt. Demnach will der Gigant der Telekommunikation künftig Bitcoin-Mining betreiben.

Schon jetzt betreibe man einen Bitcoin Node sowie mehrere Lightning Nodes. Röders Bekanntgabe sorgte auf der Konferenz für Jubel und Applaus, bildet die Adoption der Telekom doch einen großen Schritt zur Bitcoin-Massenadoption.

Kryptomarkt aktuell sehr durchwachsen

Der Kryptomarkt entwickelt sich aktuell sehr durchwachsen. Bitcoin liegt im Tagestrend einen Prozentpunkt, im Wochentrend sogar vier Prozent im Minus und notiert zu Redaktionsschluss bei 64.000 US-Dollar.

Lido DAO (LDO), Pendle (PENDLE) und Ethereum Name Service (ENS) verzeichnen im Wochentrend nennenswerte Gewinne zwischen 13 und 28 Prozent. Die Menge und Vehemenz roter Zahlen ist unter den Top-100 hingegen deutlich größer.

Die Wochenverlierer ZKSync (ZK) und Chiliz (CHZ) liegen 35 und 30 Prozent im Minus. Dutzende weitere Coins müssen Verluste im zweistelligen Prozentbereich verkraften. Der gesamte Kryptomarkt liegt im Tagestrend 0,70 Prozent im Minus und verfügt über einen Wert von 2,35 Billionen US-Dollar.