Krypto-News der Woche 20. September 2024
Das Wichtigste in Kürze
- Solana stellt das neue Smartphone namens Seeker vor, das bis Sommer 2025 auf den Markt kommt.
- Coinbase erntet Kritik nach der Veröffentlichung eines synthetischen Bitcoins. Auch angebliche Manipulationen in Zusammenarbeit mit BlackRock gehören zu den Vorwürfen.
- Krypto-Analyst Arthur Hayes warnt vor Kursverfall am Kryptomarkt durch die Politik der FED.
- Zu Redaktionsschluss befinden sich Bitcoin und Co. in einem Aufwärtstrend.
Solana kündigt neues Smartphone Seeker an
Solana-Vertreter Emmett Hollyer nutzte die gestern geendete Konferenz Token2049 in Singapur, um das neue Solana Seeker vorzustellen. Es handelt sich um ein Smartphone, das für die Nutzung von Kryptowährungen angepasst ist – und hier insbesondere auf die Verwendung im Web3.
1/ We’ve been deep in build mode for months, and we’re excited to show you what we've been working on.
Introducing the next chapter of Solana Mobile: the Solana Seeker 🧵👇 pic.twitter.com/2UW3Wqhymw
— Seeker | Solana Mobile (@solanamobile) September 19, 2024
Es ist bereits das zweite mobile Endgerät, das Solana entwirft. Im Mai 2023 veröffentlichte das Entwicklerstudio bereits unter dem Namen Solana Saga ein umbenanntes und angepasstes OSOM OV1.
Zunächst wenig erfolgreich, wurde Saga im Spätjahr 2023 schließlich zum Kassenschlager, da es Käufern mit dem Memecoin BONK geliefert wurde, der zwischenzeitlich extreme Kursgewinne erzielte.
So wurde der Kauf des Saga zu einem lukrativen Geschäft – und das, obwohl das Gerät ursprünglich 1.000 US-Dollar kostete. Von den damaligen Erfahrungen hat Solana offenbar gelernt.
Das neue Seeker kostet nur noch 450 US-Dollar im aktuellen Vorverkauf. Das Gerät soll ebenfalls finanzielle Anreize liefern. Mittels eines Soulbound Token erhalten Käufer Belohnungen und Zugang zu speziellen Inhalten. Genauere Details gab Solana dazu noch nicht bekannt.
Darüber hinaus kommt das Mobiltelefon mit nativen Krypto-Apps daher – etwa einer speziell eingefügten Wallet namens Seed Vault und einem dApp-Store. Die sonstigen Informationen zum Gerät sind eher unscheinbar. Als Betriebssystem kommt Android zum Einsatz. Auch weitere technische Spezifikationen sind unauffällig.
Am Kryptomarkt scheint die Ankündigung des Geräts Hoffnung zu verursachen. Solana steigt im Tagestrend infolgedessen um etwa neun Prozent und notiert zeitweilig bei 151 US-Dollar. Die Entwickler wollen das Solana Seeker bis zum Sommer 2025 veröffentlichen.
Coinbase und BlackRock ernten Kritik für synthetischen Bitcoin
Am 12. September veröffentlichte die Krypto-Börse Coinbase eine Abbildung des Bitcoins für die Blockchains Ethereum und Base. Der Token lässt sich unter dem Namen cbBTC finden. Kurz nach der Veröffentlichung des synthetischen Bitcoin häuft sich die Kritik am Projekt.
Negative Kommentare stammen vor allem vom bekannten X-Konto @TylerDurden sowie dem Tron-Gründer Justin Sun. Sun ist an BitGo beteiligt, dem Herausgeber des populären Wrapped Bitcoin (WBTC). Als Beteiligter eines Konkurrenzprodukts kann man Sun also durchaus Befangenheit vorwerfen.
Fakt ist, dass sich Sun wiederholt negativ über cbBTC äußerte. Er mokierte besonders die fehlende Transparenz und die Zentralisierung des neuen Token.
“Es fehlt cbBTC am Reservenachweis. Es gibt keine Auditierungen und jedermanns Anlagen können einfach eingefroren werden. Im Endeffekt ist es bloß ein System, das auf Vertrauen basiert”, schrieb Sun auf X.
cbbtc=central bank btc. There is no more ridiculous combination in the world than putting central banks and Bitcoin together. I imagine this is a day Satoshi Nakamoto could never have envisioned when creating Bitcoin. https://t.co/bi7EkKznpn
— H.E. Justin Sun🌞(hiring) (@justinsuntron) September 12, 2024
Dieser Kritik stimmte Coinbase-Geschäftsführer Brian Armstrong teilweise zu. Tatsächlich sei cbBTC ein Token, der das Vertrauen in Coinbase voraussetzt – zumindest insofern, als die Krypto-Börse die zugrundeliegenden Bitcoin verwahrt.
Deutlich härter ging der X-Nutzer namens Tyler Durden vor. Der synonyme Krypto-Enthusiast warf Coinbase Missbrauch in Kooperation mit BlackRock vor. Sein Beitrag ist inzwischen nicht mehr verfügbar.
Durden vermutet: Da Coinbase den Token cbBTC selbst nach Belieben schöpfen kann, verzichten die Betreiber auf eine Deckung und stellen diese Token dann an BlackRock aus. Der Vermögensverwalter könnte cbBTC nutzen, um mit ihm zu spekulieren und so auch den Bitcoin-Preis manipulieren, da der Token ständig in echte BTC wechselbar ist.
BlackRock und Coinbase sind Geschäftspartner, da die Krypto-Börse die durch den iShares Bitcoin Trust erworbenen BTC verwahrt. Laut Durden seien auf der Blockchain seltsame Vorgänge zwischen den beiden Parteien zu beobachten. Armstrong weist diesen Vorwurf von sich.
Krypto-Analyst warnt vor Kursverfall, kritisiert FED
Der bekannte Krypto-Analyst Arthur Hayes warnt vor einem Kursverfall am Kryptomarkt. Der 39-Jährige äußerte sich bei Token2049 kritisch über die Politik der US-Zentralbank FED. Nach einem Treffen des Komitees FOMC, das diese Woche stattfand, traf die FED die Entscheidung, den US-Leitzins stark zu senken.
2022 rief die FED eine Politik steigender Leitzinsen ins Leben, da Teuerung und Inflation gemeinsam zu einer hohen Inflationsrate in den USA führten. Mit steigenden Zinsen wollte die Zentralbank dieser Entwicklung entgegenwirken, um die Wirtschaft des Landes zu stabilisieren.
Nach ihrem dieswöchigen Treffen senkte die FED den US-Leitzins um 0,50 Prozent auf 4,75 bis 5,00 Prozent. Damit leitete man den bereits erwähnten generellen Aufschwung am Kryptomarkt ein. Gleichzeitig zog man auch den Zorn des Analysten Hayes auf sich.
“Die FED macht einen kolossalen Fehler, wenn sie den Leitzins in einer Zeit senkt, während die US-Regierung unaufhörlich Geld druckt und mehr Ausgaben vornimmt, als bisher zu Friedenszeiten jemals üblich war”, erklärte Hayes in einer Rede.
Der US-Amerikaner glaubt: Durch den Zinswandel macht die Zentralbank in Wahrheit das Gegenteil ihres kolportierten Ziels. So werde die US-Wirtschaft nun von der FED destabilisiert.
Kritisch sei derzeit der Wechselkurs zwischen US-Dollar und Yen. Gewinnt die japanische Währung auf die der USA, so seien schlechte ökonomische Zeiten die Folge, glaubt Hayes. Anleger sollten in naher Zukunft daher deutlichen Fokus auf diese Beziehung legen.
Kryptomarkt deutlich im Aufschwung
Dass der Kryptomarkt derzeit in einem deutlichen Aufschwung begriffen ist, kommt für Hayes wenig überraschend. Diese Entwicklung sei naheliegend, da viele Anleger fälschlicherweise auf sinkende Leitzinsen gehofft hätten.
Geringe Zinsen sprechen üblicherweise für mehr verfügbares Kapital, das dann eben auch in den Kryptomarkt fließen kann. Hayes erwartet jedoch einen baldigen Kurscrash.
Zu Redaktionsschluss ist von Verlusten jedenfalls noch nichts zu sehen. Der Bitcoin-Kurs befindet sich im Wochentrend 7,80 Prozent im Plus. BTC notiert bei 62.835 US-Dollar.
Auch Ethereum befindet sich im Aufwind. Die zweitgrößte Kryptowährung notiert bei 2.252 US-Dollar, nachdem sie im Wochentrend um 6,60 Prozent steigen kann.
Laut Hayes werde sich Ethereum künftig auch ungeachtet eines generellen Abschwungs am Kryptomarkt durchsetzen. Aktuell sei der Leitzins noch so hoch, dass die passiven Gewinne von bis zu fünf Prozent pro Jahr vielen Anlegern ausreichen.
Sinkt der Leitzins weiter, sei Ethereum durch seine Staking-Belohnungen von bis zu vier Prozent pro Jahr plötzlich deutlich attraktiver.
Zu Redaktionsschluss setzen sich allerdings Sui, Celestia und BitTensor als Wochengewinner ab. Die drei Kryptowährungen erzielen über die letzten Tage Gewinne zwischen 49 und 43 Prozent. Auch nach ihnen bleibt das Feld dicht.