Krypto-News der Woche 18. Oktober 2024
Das Wichtigste in Kürze
- Canary beantragt den ersten Litecoin-Spot-ETF in den USA.
- Bitwise aktualisiert einen XRP-Spot-ETF-Antrag vom Beginn des Monats.
- Die US-Börsenaufsichtsbehörde SEC reicht Berufung vor Gericht ein und rollt einen Rechtsstreit mit Ripple somit neu auf.
- Trump veröffentlicht den ersten eigenen Governance-Token und erntet harte Kritik.
- Der Kryptomarkt schreibt überwiegend grüne Zahlen.
Erster Litecoin-ETF beantragt: Darum ist seine Zukunft fragwürdig
Der australische Vermögensverwalter Canary Capital reichte am Dienstag den ersten Antrag auf einen Litecoin-ETF bei der US-amerikanischen Aufsichtsbehörde SEC ein. Litecoin ist damit die vierte Währung, deren Abbildung über einen Krypto-Fonds beantragt wurde.
Vorangegangen waren bereits Anträge auf Bitcoin-, Ethereum-, und XRP-ETFs. Während die SEC die Börsenprodukte Bitcoins und Ethereums bereits genehmigte, bleibt die Zukunft der XRP- und Litecoin-Fonds zunächst ungewiss.
Bemerkenswert ist die Tatsache, dass Canary Capital erst vergangene Woche einen XRP-ETF bei der SEC beantragte. Dieser folgte auf einen Antrag des Vermögensverwalters Bitwise, der Canary wenige Tage zuvor kam.
Weder XRP noch Litecoin verfügen in den USA über Futures-ETFs. Schon allein deshalb gilt eine Genehmigung laut Kritikern als unwahrscheinlich. Canary scheint seine Anträge allerdings mit der Voraussicht zu stellen, dass es in den USA einen Regierungswechsel im Januar geben könnte.
Sollte der republikanische Politiker Donald Trump das Amt übernehmen, wandeln sich die USA zu einem Förderer von Kryptowährungen – das jedenfalls verspricht der 78-Jährige seinen Wählern.
Dann könnte die SEC unter neuer Führung auch den Litecoin-ETF freigeben. Litecoin ist unter institutionellen Investoren bereits die fünftbeliebteste Kryptowährung in den USA.
Bitwise aktualisiert Antrag auf XRP-ETF
Am Mittwoch reichte Bitwise eine aktualisierte Version des Antrags auf den ersten XRP-ETF in den USA ein. Die erste Version landete bereits am 2. Oktober bei der SEC. Üblicherweise ist dieses Vorgehen ein Hinweis auf Verhandlungen mit der Börsenaufsicht.
Nachdem sich die SEC einen Überblick über die Einzelheiten des Antrags verschaffte, kann diese Kontakt zum Antragsteller aufbauen und Korrespondenz führen. So äußert die SEC Kritik und ermöglicht dem Emittenten, einen Konsens mit ihr zu erzielen.
Möglich wäre aber auch, dass Bitwise auf eigene Faust eine Aktualisierung einreicht. In der neuen Version verspricht man, einen größeren Teil der erworbenen XRP in Cold Storage anzulegen, um die Sicherheit des Fonds zu erhöhen.
Die Erfolgschance des Ripple-Fonds gilt dennoch als gering. Schuld daran ist die Wiederaufnahme eines Rechtsstreits zwischen der SEC und Ripple, von der Anwalt James Filan berichtete. Währenddessen fasst die SEC den rechtlichen Status der Kryptowährung XRP als unklar auf und wird einen ETF höchstwahrscheinlich nicht freigeben.
#XRPCommunity #SECGov v. #Ripple #XRP The @SECGov has filed the Civil Appeal Pre-Argument Statement (Form C) with attachments.https://t.co/LpSFIjMZhC
— James K. Filan 🇺🇸🇮🇪 (@FilanLaw) October 17, 2024
SEC reicht Berufung gegen Ripple ein
Experten wie Professor Marc Powers hatten es bereits prophezeit – nun ist es wahr: Die SEC reicht Berufung im Rechtsstreit mit Ripple ein. Damit wird die nun fast vier Jahre alte Klage gegen den Herausgeber der Kryptowährung XRP zumindest teilweise neu aufgerollt.
In einem wichtigen Punkt lagen die Analysen allerdings falsch. So übt die SEC keine Kritik an einem Urteil aus dem Juli 2023, in dem eine Richterin XRP den Status als legale Ware verlieh, die keiner Anmeldung als Wertpapier bedarf.
Die SEC akzeptiert also augenscheinlich, dass XRP kein illegaler Investmentvertrag ist. Stattdessen kritisiert die Behörde einen anderen Punkt. Das Gericht hatte im Juli 2023 eine Gesamtstrafe für das Unternehmen Ripple verhängt.
“Gegen die Aussage “XRP ist kein Wertpapier” gibt es keinen Einwand”, schrieb Ripple-Chefjustiziar Stuart Alderoty.
No surprises here — once again it’s been made clear. The Court’s ruling that “XRP is not a security” is NOT being appealed. That decision stands as the law of the land.
Stay tuned for Ripple’s Form C to be filed next week. https://t.co/m9molUGSBv
— Stuart Alderoty (@s_alderoty) October 18, 2024
Die Strafe erfolgte, da das Unternehmen im Zeitraum von 2013 bis 2020 XRP im Wert von 1,3 Milliarden US-Dollar an institutionelle Partner verkaufte. Dabei trafen die beiden Parteien Sonderbedingungen, die vom freien Sekundärmarkt abwichen. Nur diese Vorgänge galten daher als illegale Investmentverträge.
Die SEC kritisiert nun die Entscheidung des Gerichts, eine generelle Strafe zu verhängen, die im August auf 125 Millionen US-Dollar bestimmt wurde. Denn: Neben der Klage gegen Ripple klagte die Börsenaufsicht auch die Firmenleitung unter Brad Garlinghouse und Chris Larsen an.
Laut SEC verkauften Garlinghouse und Larsen auch privat XRP unter Sonderbedingungen. Deshalb müsse man sie gesondert bestrafen. Justiziar Alderoty kündigte bereits an, in den kommenden Tagen eine Gegendarstellung zu veröffentlichen. Offenbar will Ripple der Berufung widersprechen.
Trump veröffentlicht erstmals eigenen Token
Donald Trump veröffentlicht im Rahmen seines Familienprojekts World Liberty Financial erstmals einen eigenen Governance-Token. In der Vergangenheit verkaufte der ehemalige US-Präsident bereits mehrere NFT-Kollektionen.
Die Führung des Projekts überlässt Trump seinen Söhnen Eric und Donald Trump Jr. World Liberty Financial ist eine DeFi-Plattform, die sich noch in den Kinderschuhen befindet. Künftig soll das Projekt zu einem zentralen Anlaufpunkt für verschiedene DeFi-Protokolle heranwachsen.
“Große Neuigkeiten: Der Verkauf von WLFI ist angelaufen”, verkündete Trump Senior über X.
Today’s the day! @WorldLibertyFi token sale is live. Get your $WLFI tokens now. Purchase $WLFI here: https://t.co/jg1tOaHHBy pic.twitter.com/j8ewxa13wp
— Donald J. Trump (@realDonaldTrump) October 15, 2024
Die Reaktionen auf den neuen Token fallen gemischt aus. Auf X finden sich zu Redaktionsschluss überwiegend vehement negative Kommentare. “Verdammter Abzocker”, heißt es in einem der Top-Kommentare.
Die Kritik fällt derart hart aus, da WLFI laut Nutzungsbedingungen ein nicht-transferierbarer Token ist. Die Betreiber wollen den Einsatz des Tokens als Investmentanlage verhindern, erklärten sie offiziell.
Damit bleibt aber auch der Verkauf des Tokens ausgeschlossen. Nutzer, die einmal WLFI erwerben, müssen diese demnach behalten. Aktuell läuft der Verkauf von 20 Milliarden Token. Pro Stück fordert die Plattform 0,015 US-Dollar.
Zu Redaktionsschluss sind erst 882 Millionen Token verkauft. Das entspricht 4,41 Prozent der Gesamtmenge von 20 Milliarden Stück. Der Verkauf läuft bereits seit zwei Tagen.
Vor dem Verkauf behaupteten die Betreiber, über 100.000 Investoren seien bereits angemeldet. Laut öffentlichen Daten der Ethereum-Blockchain existieren aktuell nur 12.200 einzigartige Blockchain-Adressen, die WLFI besitzen.
Kryptomarkt schreibt grüne Zahlen
Der Kryptomarkt schreibt über die letzten Stunden erneut grüne Zahlen. Einzelne Kryptowährungen verzeichnen massive Gewinne. Darunter befindet sich auch der Marktführer Bitcoin. BTC liegt im Wochentrend ganze 10,20 Prozent im Plus und steigt auf 68.500 US-Dollar.
Solana und Ethereum können über die letzten Tage um sieben und acht Prozent zulegen. Die Wochensieger werden einmal mehr von Memecoins dominiert.
Auf Platz eins findet sich die Spaßwährung Cat In A Dogs World (MEW) ein. Das Projekt schaffte es mit +39 Prozent unter die Top-100. Auf Rang zwei folgt Ethena (ENA), der Governance-Token eines synthetischen Dollar-Protokolls mit +30,20 Prozent.
Auf dem dritten Platz landet Mog Coin (MOG) – ein weiterer Memecoin. Er erfuhr Kursgewinne von 30 Prozent. Auch auf Rang vier und fünf folgen mit BRETT und Dogecoin weitere Spaßwährungen.