Krypto-News der Woche 14. Juni 2024
Das Wichtigste in Kürze
- Der Handel mit den neun ersten Ethereum-Spot-ETFs der USA soll bis spätestens September beginnen, erklärt Gary Gensler.
- Bitcoin-Spot-ETFs mussten diese Woche enorme Verluste verkraften, nachdem es letzte Woche hohe Zuflüsse geregnet hatte.
- Cardano will noch diesen Juni die innovative Ära Voltaire einläuten.
- Große Teile des Kryptomarkts verzeichnen aktuell deutliche Verluste.
Ethereum-ETFs: Handel beginnt bis September
Seit die US-Börsenaufsichtsbehörde Ende Mai die neun ersten Ethereum-Spot-ETFs der USA genehmigte, spekulierten Experten über einen möglichen Handelsbeginn.
In einer Anhörung im US-Senat gab Behördenleiter Gary Gensler nun bekannt, dass ein Handelsbeginn nicht mehr weit entfernt sei.
“Ich könnte mir vorstellen, dass das irgendwann im Laufe des Sommers geschieht”, sagte er im Bezug auf die Freigabe des Handels mit Ethereum-Spot-ETFs vor dem Senat. Bis September soll es soweit sein.
Zwar genehmigte die SEC die Fonds bereits, damit diese auch legal an einer regulierten Börse gehandelt werden dürfen, benötigt es zunächst weitere Genehmigungen. Diese 19b-4-Anträge seien aktuell in der Arbeit.
“Die einzelnen Emittenten sind noch mit dem Registrierungsverfahren beschäftigt. Das funktioniert reibungslos”, erklärte Gensler.
Eine plötzliche Abkehr von der Zulassung der Fonds ist seitens der SEC also nicht mehr zu erwarten. Bis zum Handelsbeginn ist es daher nur noch eine Frage der Zeit.
Teil der Anhörung waren auch Gespräche über die Regulierung der Kryptowährungen. Diese Aufgabe muss sich die SEC normalerweise mit der CFTC teilen. Bisher setzte sich vor allem die repressiv arbeitende SEC durch.
Rostin Behnam, Vorsitzender der CFTC, erklärte vor dem Senat, dass es der Behörde an Kapital fehle, um die Aufsicht über den Kryptomarkt ordnungsgemäß durchzuführen.
Auf die Frage, ob es sich bei Ethereum laut US-Gesetz um ein Wertpapier oder um einen Rohstoff handelt, wollte Gensler noch immer keine Antwort liefern. Bereits im Frühjahr 2023 vermied er eine Antwort auf diese Frage.
CFTC-Leiter Behnam ist sich für eine Auskunft hingegen nicht zu schade. Er hält Ethereum eindeutig für einen Rohstoff.
Sowohl diese rechtliche Einstufung als auch die Veröffentlichung der ETH-Spot-ETFs könnte für Ethereum wichtige Auswirkungen entfalten.
Durch die im Januar genehmigten Bitcoin-Spot-ETFs flossen bereits mehr als 15 Milliarden US-Dollar zusätzlich in die größte Kryptowährung. Ethereum-Anhänger hoffen auf ähnliche Erfolge und so ausgelöste Kursgewinne.
Bitcoin-Spot-ETFs verzeichnen massive Abflüsse
Erst letzte Woche stieg die Euphorie für die US-amerikanischen Bitcoin-Spot-ETFs, nachdem es lange Zeit ruhig um die Investmentanlagen geworden war.
Diese Woche schwanden viele der letzte Woche verzeichneten Zuflüsse wieder. Die Bitcoin-Fonds verzeichnen massive Abflüsse.
Über den Montag, Dienstag und Donnerstag gab es insgesamt Netto-Abflüsse in Höhe von rund 490 Millionen US-Dollar.
Am Mittwoch übernahmen die Optimisten kurzzeitig das Ruder und verursachten so Netto-Zuflüsse von 100 Millionen US-Dollar.
Vergangene Woche setzte sich unerwartet der Fidelity Wise Origin Bitcoin Fund (FBTC) an die Spitze der Rangliste und ließ sogar BlackRocks IBIT hinter sich zurück. Diese Woche muss er die zweithöchsten Abflüsse verkraften.
Größere Abflüsse erlebte nur der Grayscale Bitcoin Trust (GBTC), der seit Januar ganze 18 Milliarden US-Dollar an verwaltetem Vermögen verlor.
Cardano Voltaire naht: Hoskinson gibt Zeitraum bekannt
Cardano nähert sich dem sogenannten Zeitalter Voltaire. Verschiedene Entwicklungsphasen der Blockchain werden von den zuständigen Entwicklern in fünf unterschiedliche Abschnitte geteilt.
Aktuell befindet sich Cardano in der Ära Basho, in der sich die Entwicklung auf die Verbesserung der Skalierbarkeit konzentriert.
Hauptaugenmerk des Abschnitts ist die Skalierungslösung Hydra, durch die ADA letztlich einen Durchsatz von 1.000 Transaktionen pro Sekunde bewältigen können will.
Im nächsten und letzten Abschnitt, der Ära Voltaire, die man nach dem bekannten französischen Aufklärer benannte, will Cardano eine nie dagewesene Dezentralisierung vollziehen.
Der Betrieb der Blockchain soll dadurch vollkommen dezentralisiert werden. Statt dass wie bisher die Entwickler der Unternehmen Emurgo und Input Output die Kontrolle über das Netzwerk haben, soll künftig nur noch die Nutzergemeinschaft entscheiden.
Laut Cardano-Erfinder Charles Hoskinson ist dies ein wichtiger Baustein für die Zukunft der Kryptowährungen, der nach seiner Einschätzung von jedem weiteren Blockchain-Projekt vernachlässigt wird.
Hoskinson zeigt sich optimistisch, dass dieses Vorhaben gelingt. Eine Blockchain gänzlich ohne einen einzelnen Entscheidungsträger zu betreiben, gilt bislang als fragwürdig.
“Es ist der bedeutendste Meilenstein in der Geschichte von Cardano und für die gesamte Kryptobranche”, schrieb Hoskinson auf X.
Damit Cardano die Ära Voltaire beginnt, muss zunächst der Chang Hard Fork gelingen. Dieser ist für Juni geplant. Laut Coindar könnte der Fork am 30. Juni erfolgen und so den Startschuss für Voltaire setzen.
Langfristig soll Cardano durch die letzte Ära nicht nur neutral, sondern auch widerstandsfähig gegenüber Angriffen von außen werden.
Indem man zehntausende Nutzer rund um den Globus zu Entscheidungsträgern macht, verhindert man auch im Falle staatlicher Angriffe einen Eingriff.
Bitcoin und Co. schreiben rote Zahlen
Im Wochentrend schreiben die meisten Kryptowährungen aktuell rote Zahlen. Bitcoin liegt im Wochentrend 5,90 Prozent im Minus und notiert zu Redaktionsschluss bei 67.000 US-Dollar. Noch deutlicher sind die Verluste bei Ethereum.
Die zweitgrößte Kryptowährung verlor über die letzten sieben Tage 7,70 Prozent ihres Werts und besitzt zuletzt einen Marktwert von 3.500 US-Dollar pro Coin.
Nennenswerte Gewinne sind unter den 100 größten Kryptowährungen kaum zu erkennen. An die Spitze der Rangliste setzen sich OASIS (ROSE) und Toncoin (TON) mit Gewinnen von 9,70 und 8,50 Prozent.
Deutlicer zeichnen sich die aktuellen Wochenverlierer ab. Das Interoperabilitätsprojekt Wormhole (W) liegt über die letzten sieben Tage 32,60 Prozent im Minus. Ähnlich hoch sind die Verluste mit -31 Prozent beim Memecoin FLOKI (FLOKI).
Auf Rang drei findet sich Arweave (AR) ein. Die Kryptowährung des dezentralen Cloudspeichers muss aktuell Verluste von rund 28 Prozent verkraften.