„FTX war die Hölle“ – FTX-CEO vor dem US Gericht

Das Wichtigste in Kürze

  • FTX-CEO John Ray III. sagt vor dem US-Konkursgericht über das Chaos und die mangelnde Kompetenz im Unternehmen aus.
  • Trotz horrendem Verdienst war die Anfangszeit als CEO purer Horror und sein schlimmster Albtraum war.
  • Unabhängiger Wirtschaftsprüfer würde komplette Arbeit gefährden

Aussage von FTX-CEO vor US-Gericht lässt tief blicken

Der neue CEO von FTX, John Ray III., erschien kürzlich vor dem United States Bankruptcy Court for the District of Delaware, um über seine Handlungen als neuer CEO der Kryptowährungsbörse, die nun nicht mehr existiert, zu berichten.

In seiner Aussage enthüllte er die Schwierigkeiten, mit denen er konfrontiert war, nachdem er die Rolle des CEO übernommen hatte.

Ray sagte, er habe chaotische Erfahrungen gemacht, die er in seinen vorherigen Positionen, einschließlich der Konkursverfahren von Enron und anderen großen Unternehmen, nie erlebt habe.

An seinem ersten Tag als Interims-CEO wurde er mit dem Diebstahl von 650 Millionen US-Dollar aus den Beständen von FTX durch nicht autorisierte Überweisungen konfrontiert.

An meinem ersten Arbeitstag erlebte ich ein Chaos. Einer der Fonds-Tracking-Spezialisten beschrieb die Wallets im AWS-System als eine Art Nadel im Heuhaufen. Die ersten 48 Arbeitsstunden bei FTX waren die Hölle.

 

Mangelnde Kompetenz der FTX-Liquidatoren

Ray wies auch darauf hin, dass die Liquidatoren des Unternehmens nicht genug Erfahrung mit Kryptowährungen hatten, um die Probleme bei FTX zu lösen.

Dieser Mangel an Kompetenz führte zur Liquidation von etwa vier Wrapped Bitcoin (WBTC) im Wert von etwa 90.450 US-Dollar, da die Liquidatoren nicht verstanden, wie die Kreditvergabe mit DeFi-Protokollen wie Aave funktioniert.

Analysten des Krypto-Unternehmens Arkhan erklärten in wenigen Worten, was passiert war:

Das Fehlen von Unternehmenskontrollen bei FTX machte es auch schwierig, das Geld des Unternehmens zurückzuverfolgen, da Insider die Vermögenswerte des Unternehmens frei transferieren konnten.

Das Fehlen von Unternehmenskontrollen bei FTX machte es auch schwierig, das Geld des Unternehmens zurückzuverfolgen, da Insider die Vermögenswerte des Unternehmens frei transferieren konnten, ohne zur Rechenschaft gezogen zu werden.

Ray wies darauf hin, dass es für einen der Gründer ein Leichtes war, 500 Millionen Dollar unbemerkt an sich zu nehmen.

Im wahrsten Sinne des Wortes könnte einer der Gründer in diese Umgebung kommen, eine halbe Milliarde Dollar aus den Wallets auf einen USB-Stick laden und damit verschwinden. Und dafür gibt es keine Rechenschaft.

John Ray III. will keinen unabhängigen Wirtschaftsprüfer

John Ray III. bat den zuständigen Richter, sich nicht in die Ermittlungen einzumischen, die er in den vergangenen vier Monaten durchgeführt habe. Eine solche Ernennung eines neuen unabhängigen Prüfers würde seine gesamte Arbeit gefährden.

Der Anwalt von FTX, James Bromley, argumentierte, dass die Anwesenheit eines neuen unabhängigen Prüfers die Sicherheit all dessen, was bisher geschah und noch geschehen wird, aufs Spiel setzen würde.

Richter John Doresey hat sich noch nicht dazu geäußert, ob er einen unabhängigen Prüfer ernennen wird. Die Mehrheit der Bundesstaaten hatte sich jedoch dafür ausgesprochen.

Autor
Autor & Editor

Ich bin Krypto-Enthusiast seit 2017. Begonnen hat meine Krypto-Reise mit Airdrops verschiedenster Projekte. Seit 2020 bin ich Teil des Blockchainwelt.de Teams. Zu meinen Krypto-Steckenpferden gehören Krypto-News, Hardware Wallets sowie alles rund um das Thema Krypto-Kreditkarten.

Auch interessant