Changpeng „CZ“ Zhao zu 4 Monaten Haft verurteilt
Das Wichtigste in Kürze
- Zhao wurde zu vier Monaten Haft verurteilt, obwohl die Staatsanwaltschaft drei Jahre gefordert hatte.
- Ermittlungen des DOJ, der CFTC und der SEC seit 2018 wegen illegaler Handelspraktiken und Marktmanipulation.
- Trotz Verurteilung und hoher Geldstrafen bleibt Zhao eine der reichsten Personen und Binance ein Marktführer.
Changpeng „CZ“ Zhao, der Gründer von Binance, wurde gestern zu einer viermonatigen Haftstrafe verurteilt.
Die Strafe ist das Ergebnis mehrjähriger Ermittlungen der US-Behörden wegen Verstößen gegen Geldwäschegesetze.
Ursprünglich hatte die Staatsanwaltschaft eine Haftstrafe von drei Jahren gefordert, sodass das Urteil vergleichsweise milde ausfällt.
Binance founder Changpeng Zhao was ordered to spend four months in prison for failures that allowed cybercriminals and terrorist groups to freely trade on the world’s largest cryptocurrency exchange.
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— Bloomberg Crypto (@crypto) April 30, 2024
Der Weg zur Verurteilung – Ein Rückblick
Die juristischen Auseinandersetzungen begannen im Februar 2018, als das US-Justizministerium (DOJ) Binance wegen möglicher Verstöße gegen Anti-Geldwäsche-Gesetze und Sanktionen unter die Lupe nahm.
Im Laufe der Jahre folgten weitere Untersuchungen, unter anderem von der Commodity Futures Trading Commission (CFTC) und der Securities and Exchange Commission (SEC), die sich auf illegale Handelspraktiken und Marktmanipulation konzentrierten.
Diese Ermittlungen führten zu einer Reihe von Vorwürfen:
- Binance habe US-Investoren den Handel auf der Plattform ermöglicht, ohne angemessene regulatorische Maßnahmen zu ergreifen
- Binance und Zhao seien in Marktmanipulation und unerlaubten Handel verwickelt gewesen
Zhao, der im November 2023 als CEO von Binance zurücktrat, akzeptierte ein Schuldgeständnis im Rahmen eines Vergleichs, der eine Zahlung von 4,3 Milliarden US-Dollar an Strafen und Bußgeldern beinhaltete.
Trotz seines Rücktritts und seiner Verurteilung bleibt Zhao mit einem Privatvermögen von rund 43 Milliarden US-Dollar der reichste Häftling im US-Gefängnissystem.
Kritik am milden Urteil
Das Urteil beinhaltet auch eine persönliche Geldstrafe von 50 Millionen US-Dollar, was im Vergleich zu seinem Vermögen relativ gering erscheint.
Dies wirft die Frage nach der Wirksamkeit finanzieller Sanktionen gegen extrem reiche Personen auf und ob solche „symbolischen“ Geldstrafen tatsächlich abschreckend wirken.
Als Teil des Urteils wurde ein unabhängiger Aufseher ernannt, der die Einhaltung der Geldwäschevorschriften bei Binance in den nächsten fünf Jahren überwachen soll.
Es bleibt abzuwarten, ob dieser Fall ein echtes Engagement der US-Behörden signalisiert, die Finanzriesen zur Rechenschaft zu ziehen, oder ob es sich lediglich um eine PR-Maßnahme handelt.
Trotz der Kontroversen und rechtlichen Herausforderungen bleibt Binance ein dominanter Akteur auf dem Markt für Kryptowährungsbörsen.
Das Unternehmen funktioniert weiterhin reibungslos, und es besteht sogar die Möglichkeit, dass Zhao in einigen Jahren wieder eine Führungsrolle im Unternehmen übernimmt.