BitMEX: Übernahme der Bank Von Der Heydt scheitert
Die Übernahme des Bankhauses Von Der Heydt durch die Krypto-Börse BitMEX galt bereits als gesichert. Nun gibt es im Fall jedoch eine plötzliche Kehrtwende. Neuesten Informationen zufolge scheitert die Übernahme der Traditionsbank.
Warum wollte BitMEX eine Bank erwerben?
BitMEX fokussiert primär professionelle Krypto-Trader und machte in der Vergangenheit große Schlagzeilen durch einen Konflikt mit den US-amerikanischen Behörden, die das Unternehmen und die Verantwortlichen für illegale Geschäfte verurteilten.
BitMEX versuchte dennoch im Geschäft zu bleiben und stellte Alexander Höptner als Geschäftsführer ein, der zuvor in leitender Position bei der Börse Stuttgart tätig war. Die Börsen-Zeitung schrieb sogar, Höptner müsse „erst einmal aufräumen“, denn die „Krypto-Börse BitMEX“ wäre in „Schieflage geraten“.
Die Entscheidung, ein Bankenhaus zu erwerben, ging maßgeblich von Höptner aus. Abgewickelt werden sollte die Akquise über die BXM Operations – ein Unternehmen mit Sitz in der Schweiz, an dem Höptner beteiligt ist.
Das Prinzip findet inzwischen immer öfter Anwendung: Krypto-Unternehmen erwerben Firmen mit bereits bestehenden Lizenzen, um Finanzprodukte zumindest einfacher am Markt etablieren zu können.
Sowohl BitMEX als auch Von Der Heydt schienen von dem Geschäft überzeugt. Umso überraschender kommt nun die Mitteilung, dass die Vereinbarung platzt. Schließlich hatte es nur noch einer Zustimmung seitens der BaFin bedurft.
Verhindert die BaFin den Erwerb der Bank durch BitMEX?
Entsprechend groß ist der Verdacht, dass die BaFin die Schuld am Scheitern der Übernahme trägt. Ein Sprecher von BitMEX erklärte dazu:
Nach weiteren Gesprächen zwischen der BXM Operations AG und dem Eigentümer des Bankhauses von der Heydt haben die beiden Parteien einvernehmlich beschlossen, die geplante Übernahme nicht weiter zu verfolgen.
Genauere Gründe für die gescheiterte Akquise wollte kein Beteiligter darlegen. Nach Einschätzung von Finanz-Szene verhält sich die BaFin öfter auffällig mürrisch. Passt ein Investor nicht ins Bild, mache man auch ohne formelle Ablehnung deutlich, dass ein Geschäft gar nicht infrage kommt.
Wieder einmal könnte es hier zu einem Aufflammen des Konflikts zwischen Behörden und Unternehmen der neuen Finanz kommen. Besonders beliebt sind Krypto-Firmen bei vielen Behörden bislang nicht.
Möglicherweise sind festgefahrene Positionen der Behörden in Ländern wie Deutschland der Grund, dass Unternehmen der Krypto-Branche eher auf kleinere Jurisdiktionen setzen und dennoch innerhalb der gesamten EU agieren können. So erwarb Elrond kürzlich erfolgreich ein rumänisches Unternehmen mit den nötigen Lizenzen.