Apple, Google und was das mit dem Wachstum vom Bitcoin zu tun hat
Wenn es um Kryptowährungen geht, schauen viele Menschen hauptsächlich auf die Top-Kryptowährung.
Doch gerade bei Bitcoin gab es seit dem Mai im letzten Jahr erhebliche Entwicklungen beim Vermögenswert.
Zur Erinnerung, im Mai letzten Jahres kam es zu einem Marktcrash. Gerade in den ersten Monaten danach waren die Auswirkungen von diesem Absturz deutlich bei der Kursentwicklung, und damit dem Wert von Bitcoin zu sehen.
Doch es war nur eine Momentaufnahme, bevor der Bitcoin im November des Jahres ein Allzeithoch erreicht hat.
Doch diese schwankende Nachfrage lässt sich mit Gesetzmäßigkeiten erklären. Ebenso ist eine Verbindung zu Apple und Google sowie deren Nachfrageentwicklung in den letzten Jahrzehnten zu beobachten.
Auf und Ab – Die Wertentwicklung von Bitcoin
Auf stolze 69.000 US-Dollar kam er und damit zu einem satten Anstieg beim Wert. Doch lange erfreuen konnte man sich an diesem Allzeithoch leider nicht.
Denn so schnell der Bitcoin sich bei der Wertentwicklung erholt hatte und einen Rekord erreichte, genauso schnell ging es auch schon wieder deutlich abwärts.
So erreichte der Kurs der Ur-Kryptowährung nur zwei Monate nach dem All Time High, Ende Januar, einen Wert von lediglich 33.000 US-Dollar. Im Vergleich zum November ist das ein Kursverlust von rund 41 Prozent.
Von 33.000 US-Dollar nahm der Bitcoin in seiner Wertentwicklung wieder den Trend nach oben und erreichte 40.693 US-Dollar.
Doch die Kursentwicklungen beim Bitcoin waren nicht nur in einem langen Zeitfenster, sondern auch in kurzen Zeiträumen extrem. So kam es allein in den vergangenen Tagen zu einem Verlust von rund 7,4 Prozent, was nicht unerheblich ist.
Alles nur Lärm?
„Hauptsächlich nur Lärm“, zu diesem Ergebnis kommt Jurrien Timmer im Hinblick auf die Kursentwicklungen beim Bitcoin.
Jurrien Timmer ist Vermögensverwalter bei Fidelity und kommt hinsichtlich der Kursentwicklungen beim Bitcoin zu einem gänzlich anderen Ergebnis.
So ist eine Besorgnis über die Kursentwicklung von Bitcoin seiner Ansicht nach nicht notwendig.
Hier sollte man laut Timmer nicht den Blick nur auf die Wertentwicklung richten, wie er auf Twitter erklärte. Vielmehr ist die Nachfragekurve von Bitcoin von Bedeutung.
Und gerade wenn man sich diese Kurve anschaut, kommt man hinsichtlich des Wachstums und des Werts von Bitcoin zu einem anderen Ergebnis.
Die Nachfragekurve des Bitcoins
In diesem Zusammenhang stellt Vermögensverwalter Timmer noch eine Entwicklung fest, nämlich die sogenannte S-Kurve.
Die S-Kurve gibt beim Bitcoin Auskunft darüber, wie es um die Akzeptanz der Kryptowährung bestellt ist.
Und gerade die S-Kurve wird oftmals auch als Vergleich herangezogen, wenn es um die Akzeptanz von Internet- und Mobilfunknutzung geht.
Hier kann man laut Jurrien Timmer einen Zusammenhang sehen. Kommt es zum Beispiel bei Apple, dem Technologiegiganten, zu einem Wachstum, so kommt es auch beim Bitcoin zu einem Wachstum. Timmer spricht hier von sogenannten Netzwerkeffekten, die es gibt.
Below is a side-by-side comparison of Apple and Bitcoin. Different animals to be sure, but they follow a similar path as dictated by their network growth. /9 pic.twitter.com/N89L39pPb9
— Jurrien Timmer (@TimmerFidelity) February 17, 2022
Beleg mit dem Metcalfe-Gesetz
Um seine Aussagen zu untermauern, hat Timmer eine Auswertung des Wachstums vorgenommen, mithilfe des Metcalfe-Gesetzes.
Dieses Gesetz ist eine Rechenmethode, die nichts anderes besagt, als dass der Wert von einem Telekommunikationsnetzwerk mit der Anzahl der Nutzer quadratisch steigt.
Entwicklung der S-Kurve
Und schaut man sich hier die Entwicklungen von Apple in der S-Kurve und über einen Zeitraum von drei Jahrzehnten an, so kommt man auf einen Anstieg um das 53-fache seit 1996.
Doch der Anstieg um das 53-fache gibt nur Auskunft darüber, wie die Nutzerzahl des Telekommunikationsnetzwerks bei Apple gestiegen ist.
Viel deutlich wird das Ergebnis, wenn man sich den Marktwert von Apple anschaut, laut Timmer.
Hier kam es zu einem Anstieg beim Marktwert auf das sogar 1.699-fache. Bezogen auf Apple fügte Timmer hinzu, wenn der Marktwert ungefähr das Quadrat vom Umsatzwachstum ist, kommt man hier bei der Berechnung auf eine Wachstumsrate von rund 2.855x beim Technologiegiganten.
Auswirkungen auf den Bitcoin
Die Betrachtung der Entwicklung von Apple ist aber nur ein Aspekt und Beleg für die These.
Ein weiterer ist die Entwicklung bei Bitcoin, und hier kommt Timmer zu einem Anstieg um das 867-fache seit dem Jahr 2011. Beim Preis kam es sogar zu einem Anstieg um das 640.633-fache.
Rechnet man das laut Timmer auf der Grundlage des Metcalfe-Gesetzes um, so kommt man hier unter Berücksichtigung vom Wert 867 auf das 751.111-fache. Und das entspricht nach Quadrat in etwa dem 640.633-fachen regulären Kursanstieg.
Verbindung zwischen Apple und Bitcoin
Gerade hier schließt sich auch die Verbindung zwischen Apple und Bitcoin laut Timmer. Denn beide haben einen fast gleichen Weg, der sich an ihrem Netzwerkwachstum orientiert.
Gerade wenn man die S-Kurve mit Internetakzeptanz, aber auch Mobilfunk berücksichtigt, kann man hier sehr langfristig den Wachstumspfad ableiten.
Für Jurrien Timmer ist es nicht das erste Mal, dass er einen Zusammenhang zwischen einem Wert, einer Kursentwicklung und Netzwerkeffekten sieht.
Gerade das Zusammenspiel dieser Faktoren spielt auch bei der Kryptowährung Ethereum eine große Rolle.
Dass Ethereum beim Wert deutlich hinter dem Bitcoin liegt, ist für Vermögensverwalter Jurrien Timmer keine Überraschung.
Zum einen spielte bei Ethereum die größere Verfügbarkeit, aber auch die Akzeptanz eine entscheidende Rolle.
Beides war beim Bitcoin gegenteilig der Fall und damit der Garant für Erfolg, so erklärt sich auch die unterschiedliche Kursentwicklung dieser Kryptowährungen.
Mit der Analyse nicht allein
Vermögensverwalter Timmer ist mit seiner Theorie nicht der einzige Analyst, der diese öffentlich vertritt.
Auch die Investmentbank Wells Fargo kommt in ihrer Analyse zum Bitcoin und der möglichen Kursentwicklung zu einem ähnlichen Ergebnis.
So sieht die Investmentbank den Bitcoin aktuell in einem sogenannten Hyperadoptionsmodus.
Einen solchen Hyperadoptionsmodus hat man bereits in den 1990er-Jahren erlebt, als es um die Entwicklung und das Wachstum des Internets ging.
Für Wells Fargo zeigen sich hier Parallelen zum Bitcoin auf, nämlich eine frühe Investitionsphase.
Fazit
Wenn man alle kurzfristigen Kursschwankungen außer Acht lässt und sich den langfristigen Kurs ansieht, dann wird deutlich, dass Bitcoin aktuell in die starke Wachstumsphase übergeht.
Für langfristig orientierte Anleger ist dies noch ein ausgezeichneter Zeitpunkt zum Einstieg, denn die Phase der Sättigung ist noch lange nicht erreicht.
Diese Kursentwicklung nach der Idee der S-Kurve hatten auch die Technologie- und Internet-Giganten wie Apple, Google und Facebook hingelegt.
Zumindest in dieser Hinsicht haben die Tech-Giganten und Bitcoin eine Gemeinsamkeit.