Kik Interactive stellt Messaging-App ein und legt Fokus auf Kin

Das kanadische Social-Media-Unternehmen Kik Interactive erwägt die Einstellung der Kik-Messaging-App. Zeitgleich sollen rund 70 Mitarbeiter das Unternehmen verlassen und in einem anderen Unternehmen der Blockchain-Branche anheuern.

Entwickler legen Fokus auf das Kin Token

Aus einem Bericht vom 23.09.2019 geht hervor, dass die Betreiber des Messaging-Dienstes Kik die Schließung der Plattform avisieren. Dementsprechend verschiebt das Unternehmen die betroffenen Nutzer bereits auf alternative Plattformen.

Außerdem haben 70 Angestellte des israelischen Tochterunternehmens Kin eine Kündigung erhalten. Die Mitarbeiter erhalten dabei jedoch die Möglichkeit, bei einem anderen Unternehmen aus der Krypto-Branche anzuheuern.

Dabei setzt das neue Unternehmen auf die identische Technologie.

Die Gründung des Unternehmens fand bereits im Jahr 2009 statt. Nur ein Jahr später veröffentlichte das Unternehmen die eigene App, die in nur zwei Wochen mehr als eine Million Nutzer gewann.

In der Hochphase verzeichnete die Plattform mehr als 300 Millionen aktive Nutzer. Außerdem gehören große Unternehmen wie Tencent Holdings Ltd., Spark Capital oder Union Square Ventures zu den Investoren des Unternehmens.

Im Zuge zahlreicher Finanzierungsrunde konnte sich das Unternehmen eine Milliardenbewertung sichern. Im September 2017 folgte dann das Initial Coin Offering, welches weitere 98 Millionen US-Dollar einbrachte. Das virtuelle Token Kin folgte im Jahr 2018.

Das Kin Token sollte ein dezentrales, digitales Service-Ökosystem für Online-Unternehmen generieren. Nach dem initialen Erfolg des Tokens verlor dieses einen Großteil seines Wertes – heute beläuft sich der Wert eines Tokens auf 0,000012 US-Dollar.

Kik-CEO bestätigt die Berichterstattung

Auch Ted Livingston, CEO von Kik, bestätigt die Berichterstattungen. Folglich plane das Unternehmen die Einstellung der Messaging-Applikation sowie die Reduktion der Stammbelegschaft auf lediglich 19 Mitarbeiter. Der weitere Fokus des Unternehmens liege demnach auf der Weiterentwicklung des Kin Tokens.

Livingston führt an, dass der anhaltende Rechtsstreit mit der US-amerikanischen Finanzaufsichtsbehörde SEC das Unternehmen zum Handeln zwinge.

Diese fordere die Einstufung der Digitalwährung als Security. Ein solcher Schritt wäre maßgeblich für die gesamte Branche und könnte zu einem gefährlichen Präzedenzfall avancieren.

Um eine Einstufung von Kryptowährungen als Wertpapier zu vermeiden, hat sich Kik Industries dazu entschieden, den rechtlichen Weg zu bestreiten.

Um ausreichend Ressourcen für die Weiterentwicklung von Kin und für einen Rechtsstreit mit der SEC zu haben, hat das Unternehmen drei fundamentale Entscheidungen getroffen:

  1. Einstellung der Kik-Applikation
  2. Reduktion der Stammbelegschaft auf 19 Mitarbeiter
  3. Umwandlung von Kin-User auf Kin-Käufer

Trotz Wachstums muss Kik die Messaging-App einstellen

Weiterhin gibt Livingston an, dass sich die Messaging-Plattform auf einem positiven Wachstumspfad befand. Insbesondere innerhalb der USA gehört die App zu den beliebtesten Messaging-Diensten.

Mithilfe der Einstellung des Nachrichtendienstes soll nun die Burnrate des Unternehmens um 85 Prozent sinken und somit wichtiges Kapital für den Rechtsstreit mit der SEC freilegen.

Außerdem hebt Livingston hervor, dass Kin trotz der Entwicklungen bei Kik Interactive bestehen bleibt. Die dezentrale Infrastruktur sei bereits heute bei zahlreichen Unternehmen im Einsatz.

Demnach sei die Währung gemessen an der Akzeptanz der Verbraucher die am häufigsten verwendete Kryptowährung der Welt.

Dabei benutzen mehrere Millionen User diese Kryptowährung im Zusammenspiel mit zahlreichen, unabhängigen Applikationen. Dementsprechend sei ein Angriff der SEC auf das bestehende Ökosystem durchaus komplizierter.

Wenn es um die Akzeptanz der Nutzer geht, ist Kin die am meisten verwendete Kryptowährung der Welt.

Da die Währung zum Großteil nicht auf den etablierten Krypto-Handelsplätzen handelbar ist, liegt auch keine spekulative Nachfrage vor.

Vielmehr muss das Unternehmen den Fokus auf eine reale Nachfrage legen. Folglich soll Kin zum ersten Projekt avancieren, dass eine reale Nachfrage generiert und die Kunden zum Kauf bewegt.

Dennoch sorgt vor allem der Verlust von Kik für einen Dämpfer beim weiteren Wachstum. In Zukunft fokussieren die Entwickler eine dreiteilige Strategie, um das Wachstum und die Adaption des Ökosystems zu fördern.

  1. Weiterentwicklung der Blockchain, sodass mehr als eine Million Nutzer täglich zahlreiche Transaktionen innerhalb einer Sekunde abschließen können.
  2. Beschleunigung der Adaption, des Wachstums und Förderung des generellen Erfolgs des gesamten Ökosystems.
  3. Entwicklung einer mobilen Wallet für den einfachen Handel sowie die intuitive Benutzung von Kin.

Fazit: Verlagerung des Fokus von Kik auf Kin

Die Einstellung der Messaging-Plattform Kik ist für das Unternehmen ein wichtiger und zugleich einschneidender Schritt. Vor allem der Nachrichtendienst trug einen großen Anteil zum Wachstum bei.

Gleichwohl soll das Kin-Ökosystem auch in Zukunft wachsen und neue Wege gehen. Der Erfolg dieser Maßnahme bleibt abzuwarten.

Aus meiner Sicht ist die Einstellung des Ökosystems maßgeblich für den weiteren Erfolg der Plattform. Vor allem für den Rechtsstreit mit der SEC ist eine erhöhte Effizienz maßgeblich.

Der Verlust des Nachrichtendienstes kann für das weitere Wachstum des Tokens jedoch nachteilig sein.

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