JPMorgan Chase – Fehlerreduktion im Zahlungsverkehr

JPMorgan Chase weitet den Einsatz der Blockchain-Technologie aus. Dabei möchte das Unternehmen die Anzahl der globalen Transaktionen, welche aufgrund eines Fehlers abbrechen, reduzieren. 

JPMorgan Chase implementiert neue Features im Blockchain-Netzwerk

Wie ein Bericht der Financial Times von 21. April 2019 verdeutlicht, arbeitet JPMorgan Chase (JPM) an der Implementierung neuer Features für die eigenentwickelte Blockchain. Diese neuen Features sollen dazu beitragen, dass globale Transaktionen weniger Fehler und somit weniger Abbrüche verzeichnen. 

Bei dem bezeichneten System soll es sich um das Interbank Information Network (IIN) handeln. Dieses wird von mittlerweile mehr als 220 Banken auf der Welt genutzt. Im Grunde soll dieses Netzwerk Banken im internationalen Zahlungsverkehr unterstützen und die Transaktionsdaten in Echtzeit mitteilen. Hierdurch lassen sich bestehende Verzögerungen bei den Verarbeitungszeiten reduzieren. Laut John Hunter, Head of Global Clearing bei JPM, gab bekannt, dass das neue Feature unmittelbar mitteilen kann, ob die Zahlung an ein valides Konto erfolgt.

In der heutigen Zeit kann es noch immer passieren, dass eine Transaktion nach mehreren Tagen fehlschlägt. Als Grund können Tippfehler bei IBAN, Verwendungszweck oder dem Empfänger sein. Gegenüber der Financial Times gab Hunter zu verstehen, dass sich die Durchlaufzahlen bei den Transaktionen noch immer auf dem Niveau der 80er und 90er Jahre befänden. Rund 5 bis 20 Prozent der Zahlungen würden noch immer fehlerhaft sein – dieses Potenzial greift JPM nun mit der neuen Lösung an. 

Neue Features für Herbst 2019 angekündigt

Wie Hunter weiterhin ausführt, werden neue Features ab Herbst 2019 nutzbar sein. Des Weiteren wird IIN innerhalb der kommenden Monate durch ein Abonnementmodell vermarktet – aktuell ist der Dienst komplett kostenlos. In der Zwischenzeit arbeitet die Großbank an der Akquise einiger Fintechs, die auf Basis des Netzwerks eigene Applikationen entwickeln können. Hierfür stellt JPM eine separate Sandbox zur Datenmodellierung, Datentransferierung und Absicherung von Nachrichten zu Verfügung. Dementsprechend arbeitet das Unternehmen an der Minimierung der Einstiegshürden – Startups benötigen keine eigenen Ressourcen außer den Intellekt. 

IIN wurde erstmals in 2017 als Pilotprojekt vorgestellt. Zahlreiche Experten der US-Bank sehen in der Technologie eine Möglichkeit, um viele Banken und Finanzinstitute als Kunden zu akquirieren. Zusätzlich gab JPM im Februar die Veröffentlichung einer eigenen Kryptowährung bekannt – diese soll unter dem Namen JPM Coin handelbar sein und die Effizienz von Abrechnungen verbessern. Laut Jamie Dimon, dem CEO von JPM, könnte die Währung auch einen Nutzen für Endkunden haben. In der Krypto und Blockchain-Szene ist die Meinung zu dieser Kryptowährung durchaus gespalten. So sieht der Ripple-CEO Brad Garlinghouse in dieser Währung eine Fehlentwicklung, die den Sinn einer Kryptowährung verfehlt.