Italienischer Bankverband bereit für digitalen Euro

Gute Nachrichten für den digitalen Euro. Zuletzt verdichteten sich die Nachrichten rund um eine digitale Bankenwährung und die niederländische und französische Zentralbank veröffentlichten konkrete Pläne. Mit einem großen italienischen Bankenverband bot nun eine bedeutende Institution der Europäischen Zentralbank (EZB) ihre Unterstützung an. EZB Chefin Christine Lagarde zeigte sich in der jüngeren Vergangenheit offen gegenüber der Einführung einer Kryptowährung für das Bankenwesen. Der italienische Bankenverband (ABI) zeigte sich bereit, an Experimenten und Projekten teilzunehmen. Dieser Umstand ist nicht nur für die Banken, sondern für die gesamte Kryptoszene ein positives Zeichen.

Italienischer Bankenverband fordert den digitalen Euro

Der ABI, so die Abkürzung des italienischen Bankenverbands, will zukünftig die Europäische Zentralbank bei ihren Aktivitäten bezüglich einer digitalen Zentralbankwährung unterstützen. Grundsätzlich ist eine solche Währung, auch als Central Bank Digital Currency (CBDC) bezeichnet, eine digitale Variante der klassischen FIAT-Währung eines Landes. Die Ausgabe und Regulation dieser digitalen Währung erfolgen zentral über die zuständige Landesbehörde. Für die Banken hätte eine Central Bank Digital Currency den Vorteil, der der länderübergreifende Währungstransfer und die Übertragungswege erheblich vereinfacht werden. Gleichzeitig dient eine solche Bankenwährung als Antwort auch die dezentralen Kryptowährungen, welche unmöglich von den Banken reguliert werden können.

In Form einer Aktualisierung auf der Webseite der italienischen Bankenvereinigung zog sie nun Stellung zur einer digitalen Bankenwährung. Die Vereinigung, die eine Vielzahl italienischer Privatbanken vertritt, bot der EZB die Unterstützung bei der Arbeit an einer CBDC an. In dem Statement kündigte die ABI an, dass digitales Geld unter allen Umständen das Vertrauen der Bürger genießen muss. Für Kryptowährungen typische Probleme, wie Volatilität und unklare Regularien, dürfen im Falle eines digitalen Euros kein Thema sein. Der italienische Bankenverband sieht eine digitale Währung für Banken aufgrund der zunehmenden länderübergreifenden Transaktionen in der Zukunft als logische Konsequenz.

„Digitales Geld muss das volle Vertrauen der Bürger genießen. Dazu ist es unerlässlich, dass die höchsten Standards für Vorschriften, Sicherheit und Überwachung eingehalten werden“

Der digitale Euro erhält immer mehr Zuspruch

Wie Eingangs bereits erwähnt gab es in der jüngeren Vergangenheit vermehrt Interesse an der Einführung eines digitalen Euros. Insbesondere die französische Zentralbank konnte erst im Mai dieses Jahres einen ersten positiven Test präsentieren. Erstmals konnte eine digitale Bankenwährung über die Blockchain geschickt werden. Gleichzeitig erklärte auch die niederländische Zentralbank, dass sie eine führende Rolle bei der Entwicklung einer Central Bank Digital Currency einnehmen wird. Dazu veröffentlichte die Institution einen 45-seitigen Bericht, in dem sie ausführt, dass sie eine führende Position bei der EU-weiten Einführung einer digitalen Bankenwährung einnehmen möchte. In dem Zusammenhang gab die niederländische Zentralbank bekannt, dass das landeseigene Bankennetz dazu als Testfeld dienen könnte.

Auch das Angebot des italienischen Bankenverbands kommt nicht von ungefähr. Die ABI nutzt bereits heute die Distributed Ledger Technology (DLT) für ihr Interbanking-System. Dieses System setzt auf einer eigenen Blockchain auf und ist Grundlage für das Projekt Spunta. Spunta ist ein Projekt von sechs europäischen Ländern und Italien, welche gemeinschaftlich den Einsatz der Distributed Ledger Technology fördern. Ein solches Projektvorhaben ist nun offenbar auch im Zusammenhang mit dem digitalen Euro geplant. In diesem Rahmen soll nicht nur die technische Umsetzung, sondern auch die Einhaltung gesetzlicher Vorschriften geprüft werden. Mit seinen rund 700 Partnerbanken kann der Bankenverbund ein entsprechend großes Netzwerk liefern.

Warum eine digitale Bankenwährung so wichtig ist

Das Bestreben der Zentralbanken soll nicht nur bei einem Projektstatus bleiben. Finanzexperten sehen in einer digitalen Bankenwährung eine Revolution für den internen und länderübergreifenden Transaktionsverkehr. Eine solche digitale Bankenwährung wird von physischen Reserven, wie Gold oder Devisen, gedeckt, wodurch sich die Währungsstabilität sichergestellen lässt. Für die bestehenden dezentralen Kryptowährungen könnte die Einführung einer Central Bank Digital Currency durchaus eine indirekte Auswirkung haben. Vielmehr ist jedoch eine digitale Bankenwährung für die Kryptoszene von großer Bedeutung. Die Akzeptanz der Blockchain-Technologie im traditionellen Bankenwesen könnte flächendeckendes Vertrauen unter den Anlegern schaffen, welche sich wiederum auch mit dezentralen Kryptowährungen befassen könnten.

Zusammenfassung: Italienischer Bankenverband forciert den digitalen Euro

Der italienische Bankenverband ABI bietet der Europäischen Zentralbank seine Unterstützung bei der Entwicklung eines digitalen Euros an. ABI will mit seinen 700 Partnerbanken ein Netzwerk bieten, welches als Testumgebung dienen könnte. Neben mehreren Zentralbanken erklärt sich erstmals ein Bankenverband bereit, die Europäische Zentralbank bei ihren Aktivitäten zu unterstützen.

Für die gesamte Kryptoszene könnte dies ein positives Signal sein. Sollte es den Institutionen gelingen, den digitalen Euro erfolgreich auf die Blockchain zu bringen, könnte das Vertrauen unter den Anlegern gegenüber der Blockchain-Technologie steigen. Demnach könnten auch dezentrale Projekte, wie Bitcoin oder Ethereum, von einer Central Bank Digital Currency profitieren.

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